Weihnachtsbäume

Es begab sich aber zu der Zeit…

„Es war einmal …“ So beginnen die meisten Märchen. Es war einmal – oder auch nicht – zu irgendeiner Zeit an irgendeinem Ort. Mit diesen Worten werden wir ein Stück in Stimmung gebracht, in Atmosphäre, um offen zu sein für die Geschichte, die irgendwann nach langer, mündliche Tradition, aufgeschrieben und oft von den Gebrüdern Grimm gesammelt wurde. „Es begab sich aber zu der Zeit …“ (Lukas 2, 1 LUT). Das sind die ersten Worte der wohl berühmtesten Geschichte der Welt, der Geschichte, die Gott mit uns Menschen schreibt. Es ist nicht irgendeine unbestimmte Zeit. Die Handlung findet nicht an einem unbekannten, vielleicht fiktiven Ort statt, und sie wurde nicht erst von Mund zu Mund weitergegeben, sondern von einem Mann, der sich von Gott beauftragt wusste, niedergeschrieben.

Eingreifen Gottes

„Es begab sich aber zu der Zeit …“ – Gott handelt zu einer, zu seiner konkreten Zeit – in diesem Fall, als Kaiser Augustus über das riesige, römische Imperium herrschte. Lange schon hatten die frommen Juden auf ein Eingreifen Gottes gewartet.

Etwa vierhundert Jahre hatte Gott geschwiegen – aber die Juden hielten dennoch an ihm fest, hielten an seiner Hoffnung fest, an dem, was ihr Gott ihnen versprochen hatte, nämlich, dass er sie nicht alleine lassen würde, dass er an ihrer Seite sei und, dass der Retter kommen würde – an einem ganz konkreten Ort: in der damals unbedeutenden kleinen Stadt Bethlehem.

Wie oft verzweifeln wir, weil wir denken, Gott müsse eingreifen, und er müsse doch jetzt eingreifen, weil wir genau jetzt verzweifelt sind, müde, krank, ausgepowert, ohne Hoffnung. Und wie schnell sind wir, wenn Gott nicht nach unserem Zeitplan agiert.

Wie geht es dir, wenn du dich so sehr nach dem Eingreifen Gottes sehnst, er aber schweigt? Zweifelst du? Wirst du wütend? Oder verzweifelst du gar?

Gott steht zu seinem Wort

Die Weihnachtsgeschichte zeigt, dass Gott uns Menschen nicht vergisst, dass er zu seinem Wort steht. Er vergisst auch dich nicht. Aber er hat eben seinen Zeitplan. „Es begab sich aber zu der Zeit …“ zeigt, dass Gott eingreift, wenn die Zeit reif ist, wenn er es für richtig hält.

Das mag uns stören, uns sauer aufstoßen. Aber der Unterschied zwischen Gott und uns ist, dass Gott Gott ist und wir nicht. Gott hat versprochen, dass er uns alles geben wird, was wir für ein erfülltes Leben brauchen.

Er hat uns mit Jesus ein nicht zu übertreffendes Geschenk seiner Liebe gegeben. Die Frage ist: Vertrauen wir Gott auch dann – oder besonders dann -, wenn er uns warten lässt, wenn wir das Gefühl haben, jetzt könnte er doch einmal laut reden, mächtig eingreifen, ganz konkret sichtbar werden – aber er schweigt?

Dem Propheten Habakuk sagt Gott: „Denn was ich dir jetzt offenbare, wird nicht sofort eintreffen, sondern erst zur festgesetzten Zeit. Es wird sich ganz bestimmt erfüllen, darauf kannst du dich verlassen. Warte geduldig, selbst wenn es noch eine Weile dauert! Dies ist die Botschaft“ (Habakuk 2, 3 HfA).

Warum sind wir so ungeduldig

Aber es trifft eben ein, was Gott zusagt, hält er. Was er dir zusagt, erfüllt er. Warum sind wir manchmal so ungeduldig und trauen Gott nicht zu, dass er unter Kontrolle hat, was uns bewegt? Ich lade dich ein, all deine Enttäuschungen, die du vielleicht in diesem Bereich hast, abzulegen.

Bei einem Tausch am Kreuz kann dein Herz frei sein, weil du Gott sagst, wo du innerlich verletzt bist, weil du anderes oder ein anderes Timing erwartet hast. Das macht dein Herz frei, um im Tausch mit seiner Liebe erfüllt zu werden. Und vielleicht – versprechen kann ich es dir leider nicht – ist die Zeit reif, dass er dir das eine oder andere erklärt und deine Sicht ändert.

Lauf nicht mit deinen Enttäuschungen herum, denn sie beeinträchtigen deinen Glauben und dein Vertrauen. Gott wird eingreifen, zur rechten Zeit. Vielleicht anders, als erwartet, aber er wird dich nie im Stich lassen. Die Zeit wird kommen!

Sei gesegnet!

„Wir warten, aber unser Warten ist Hoffen“ (Friedrich von Bodelschwingh).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de