Schachbrett und Figuren

Grundlegend verändern

Hast du dir schon einmal fest vorgenommen, etwas in deinem Leben grundlegend zu verändern? Du nimmst dir vor, nicht mehr so aufbrausend zu sein, deinen Nächsten gegenüber liebevoller zu reagieren, du willst großzügiger sein oder planst fest, jeden Tag mit einer Zeit mit Gott zu beginnen. Ist der Enthusiasmus groß, hältst du das auch einige Zeit durch, aber ganz schnell geht dir die Luft aus. Kennst du das?

Und dann kreisen ganz merkwürdige Gedanken in unserem Kopf. Wir sind über uns selbst enttäuscht, weil wir nicht getan haben, was wir tun wollten. Wir haben gerade beim Thema Großzügigkeit plötzlich ganz komische Dinge im Kopf: „Werde ich überhaupt selbst genug haben, wenn ich anderen gebe? Komme ich nicht dabei nicht zu kurz?“

Oder wir denken, wir hätten die Zeit, die wir mit Gott verbinden, doch durchhalten müssen. Immerhin haben wir sie ihm doch geopfert. Warum hat er uns nicht geholfen, standhafter zu sein?

Entscheide dich richtig

Wir denken manchmal: Wir entscheiden uns, das Richtige zu tun, wir entscheiden uns, Gutes zu tun, also muss das Leben uns den roten Teppich ausrollen. Wir handeln liebevoll der Kollegin gegenüber, die der größte Stinkstiefel ist und denken uns, dass diese doch von der Liebe angesteckt werden müsste. Aber nichts passiert.

Und wir fangen an zu zweifeln, an uns, an unserem Glauben, an Gott. Und was passiert, ist, dass wir abgelenkt sind und das, was wir uns vorgenommen haben, nicht mehr tun. Wir sehen, dass wir nach einer gewissen Zeit gescheitert sind, Zeit mit Gott zu verbringen und beschäftigen uns dann innerlich mit unseren Gedanken und Gefühlen („Wusste ich doch, dass das nicht klappt!“ „Man, muss Gott enttäuscht von mir sein!“ „Ich bin echt ein Loser“…) und werden dadurch nur noch mehr abgelenkt.

Widerstand

Ich frage mich manchmal. Warum wirken wir oft so erschrocken, wenn wir etwas Gutes tun wollen und plötzlich Widerstand erleben – Widerstand von anderen Menschen, Widerstand unserer Gedanken oder auch Widerstand durch Ablenkung.

Überall im Leben ist es so, dass dort, wo Licht ist, auch Schatten entsteht. Das haben alle Helden der Bibel auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen erlebt. Bei manchen waren es äußere Feinde, bei manchen innere Riesen oder die Macht des eigenen Egos.

Paulus schreibt: „Hier bieten sich mir große Möglichkeiten für die Arbeit, und viele Menschen fühlen sich von der Botschaft angesprochen. Es gibt allerdings auch viel Widerstand“ (1. Korinther 16, 9 NLB). Er wusste, der Widersacher schläft nicht. Wenn wir auf dem richtigen Weg sind, versucht er uns abzulenken, damit wir falsch abbiegen, straucheln, zweifeln.

Ablenkung

Dabei ist Ablenkung meist der erste Schritt. Noch einmal zu der bissigen Kollegin. Ich weiß, dass es das Richtige ist, ihr in Liebe zu begegnen. Sie kontert das nicht mit Gegenliebe, und ich bin schnell in meinen Gedanken darüber gefangen. Die nächste Situation kommt, in der ich das Richtige tun sollte, aber dadurch, dass ich abgelenkt bin, reagiere ich wieder falsch.

Halte an deinen Entscheidungen fest und lasse dich nicht vom Weg abbringen. Jeden Tag neu haben wir die Möglichkeit, uns für das Richtige zu entscheiden. Sei nicht enttäuscht, wenn Dinge nicht klappen, lass dich von deinen Gedanken oder äußeren Umständen nicht gefangen nehmen.

Auch, wenn die Kollegin wieder einmal blöd reagiert hat, so ist die Entscheidung dennoch richtig, ihr mit Liebe zu begegnen. Entscheide dich neu für das Richtige, auch, wenn du Widerstand spürst. Negative Gedanken ändern ja nichts, außer, dass sie dich ablenken, dir dein Leben vermiesen und dir die Kraft rauben.

Rechne mit Widerstand, ganz gleich, ob du dich entscheidest, großzügiger zu sein, regelmäßig Zeit mit Gott zu verbringen, liebevoller zu reagieren oder irgendwo sonst das Richtige zu tun. Wenn dir das Leben dann gegen das Schienbein tritt, mag das zwar immer noch wehtun, aber du bist vorbereitet und wirst nicht so leicht außer Gefecht gesetzt.

Entscheide dich für das, was richtig ist, das Gute – immer wieder!

Sei gesegnet!

„Glaube ist: ohne Rücksicht auf die Konsequenzen das Richtige zu tun – in dem Wissen, dass Gott am Ende alles zum Guten wendet“ (Pamela Reeve).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de