Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Fröhlicher Geber

„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ – als ich Kind war, war dies wie ein geflügeltes Wort. Heute heißt es eher: „Die Kirche will eh nur dein Geld!“ Dass Gott fröhliche Geber liebt, das wissen die meisten Christen. Was viele aber nicht verstehen, ist, dass Gott auch möchte, dass wir erwartungsvoll geben. 

Wenn das nicht so wäre, hätte Paulus nicht den kleinen Reminder in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth geschrieben, der von der Freude am Geben handelt: „Jeder soll so viel geben, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht Leid tun und er soll es auch nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche Geber! Er hat die Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt“ (2. Korinther 9, 7-8 GNB). 

Das liebe Geld

Was sagt Paulus da? Gott versorgt uns nicht nur mit dem, was wir brauchen – er gibt uns so reichlich, dass wir noch genug haben, „anderen reichlich Gutes“ zu tun. Besonders in diesen Tagen, in denen die Preise (nicht nur für Sprit, Öl und Mehl) steigen, höre ich viele Menschen klagen.
 
Das Geld würde hinten und vorne nicht reichen, die Not wäre groß und man müsse den Gürtel nun enger schnallen. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, wir sollten es mit dem „fröhlichen Geben“ doch alle mal ausprobieren, um zu schauen, ob wir dann reichlich gesegnet werden würden. 

Die Ukrainerin

Aber ein Erlebnis in den letzten Wochen hat mich dann doch sehr tief bewegt. Wir haben eine ukrainische Seniorin bei uns aufgenommen, die mit gerade einmal zwei Tüten Besitz bei uns ankam. Wir wollten ihr ein Heim geben und sie versorgen, damit sie sich von ihrem Kummer und den Strapazen der Flucht ein wenig ausruhen und auftanken konnte. 
 
Von den paar Groschen, die das Amt ihr als Grundsicherung zur Verfügung gestellt hatte, kaufte sie im nächsten Supermarkt Lebensmittel ein, um für uns ukrainisch zu kochen. Als wir dann ihren Borschtsch aßen und der auch noch richtig lecker war, hüpfte sie trotz ihrer Geh-Behinderung fröhlich durch unsere Wohnung. 
 
Diese Frau hatte so wenig – eigentlich gar nichts – und gab davon auch noch reichlich ab. Hatte sie die Erwartungshaltung, dass Gott sie versorgen und beschenken würde? Als Frau, die durch einen furchtbaren Krieg alles hinter sich lassen musste?

Treuer Versorger

Wenn wir geben, dann verkünden wir – nicht nur mit Worten, – dass wir Gott vertrauen, dass er treu, dass er unser Versorger ist. Wenn wir fröhlich geben, dann glauben wir daran, dass Gott uns so segnen wird, dass er uns reichlich beschenkt, und dass wir davon noch anderen Gutes tun können. 
 
Es ist nicht die Kirche, die unser Geld möchte. Es ist auch nicht so, dass Gott das braucht, was wir ihm geben können, er ist der Schöpfer des Himmels und der Erden. Aber er weiß, dass es uns guttut, wenn wir fröhlich geben, weil es uns verändert, frei macht, vertrauen lässt und wir Gottes Segen in unserem Leben erleben, wenn wir es freiwillig und fröhlich tun. Probier es aus! Sei ein fröhlicher Geber.
 
„Geben ist wichtig, weil es ein übernatürliches Werk in unseren Herzen bewirkt, und das ist es, was Gott will – unsere Herzen“ (Robert Morris).
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de