Schwert

Schwert und Schild

Als unser Sohn noch klein war, liebte er, wie die meisten Jungs, Ritter. Ich kann mich noch daran erinnern, wie er auf einer kleinen Bootstour seinen größten Schatz, seinen Nuckel, in die Ostsee warf, weil wir ihm versprochen haben, eine Ritterrüstung mit Helm, Schwert und Schild zu kaufen. Das Schwert war aus Metall. Aber es war natürlich stumpf, denn niemand sollte sich beim Spielen verletzen.

Das am wenigsten gelesene Buch

So wie ein stumpfes Spielzeugschwert ist bei vielen Menschen auch die Bibel. Sie liegt irgendwo im Schrank und verstaubt. Obwohl sie jedes Jahr weltweit das meistverkaufte Buch ist, möchte ich fast behaupten, sie ist zumindest in Deutschland das am wenigsten gelesene.

Liebesbrief Gottes

Dabei ist die Bibel nicht irgendein Buch, wie jedes andere. Es ist Gottes Liebesbrief an dich und mich. Und noch mehr. Gestern in der Andacht habe ich den Unterschied zwischen Beobachten und lebendig werden aufgezeigt.

Die Bibel ist kein mystisches Buch, das auf zauberhafte Weise lebendig wird, so wie man es aus Filmen kennt. Aber wer die Bibel liest, wer sie studiert, erlebt, dass der lebendige Gott durch sie spricht. Und nicht nur das.

Sie sagt von sich selbst: „Gottes Wort ist schärfer als die Klinge eines beidseitig geschliffenen Schwertes, dringt es doch bis in unser Innerstes, bis in unsere Seele und unseren Geist, und trifft uns tief in Mark und Bein“ (Hebräer 4, 12 HfA).

Eindringen in unser Innerstes

Gottes Wort möchte tief eindringen in unser Innerstes. Warum? Weil es die Lügen beseitigen möchte, an die wir glauben, an die Lüge, wir wären ein Zufallsprodukt der Welt, die Lüge, wir wären wertlos und überflüssig, die Lüge, unser Leben könne nicht glücklich verlaufen. Die Lüge, wir wären nichts und wir könnten nichts.

Aber auch die Lüge der Selbstüberschätzung – wir wären der Nabel der Welt und könnten aus eigener Kraft alles erreichen, wir wären die Krone der Schöpfung.

Buch mit Siegen Siegeln?

Die Bibel möchte uns nicht nur aufzeigen, wer Gott ist, wer wir sind und wer wir sein könnten, sie möchte uns verändern, indem sie unsere Seele und unseren Geist trifft und uns auch manchmal in Mark und Bein erschüttert (anders würden wir vielleicht nie aufwachen).

Aber wie sollen wir anfangen? Ganz vorne beim 1. Buch Mose? Manche machen das und kommen damit gut durch. Ich wäre so sicherlich nicht weit gekommen. Die Bibel wäre für mich ein Buch mit sieben Siegeln geblieben.

Studiere zuerst, was die helfen wird!

Mir hat geholfen, dass mir jemand gesagt hat: „Studiere zuerst, was dir helfen wird.“ In der Zeit, als ich dann damit anfing, hatte ich große Probleme, meine unschöne Kindheit hinter mir zu lassen, also nahm ich mir eine Konkordanz (damals noch in Papierformat) und schlug eine Bibelstelle nach der anderen nach, die sich mit dem Thema Freiheit befassten.

Durch das Wort Gottes erlebst du Veränderung

Ich hatte so viel Zorn und Wut in meinem Herzen, so viel Trauer und so wenig Liebe. Schon hatte ich weitere Themen. Ich merkte schnell, je tiefer ich in ein Thema, je tiefer ich in die Bibel eintauchte, desto mehr veränderte sie mich.

Loszulassen und zu vergeben lernte ich. Ich nahm Liebe an und konnte auf einmal lieben. Immer wieder komme ich an den Punkt, an dem ich merke, vieles hat mit meiner Entscheidung zu tun.

Entscheidung

Ich will mehr lieben können? Für die Liebe entscheide ich mich und lasse Gott an mir arbeiten (unter anderem, wenn ich sein Wort studiere, aber auch durch Gebet, einen Tausch am Kreuz und andere Möglichkeiten).

Die wichtigste Entscheidung aber ist, dass ich meine verstaubte Bibel aus dem Schrank hole und anfange. Nur dann kann das Wort Gottes lebendig werden, kann mich durchdringen und verändern. Das ist eine gute und eine wichtige Entscheidung.

Einladung zu einer Challenge

Und ich weiß, Gott ist mit seinem Latein bei mir noch lange nicht am Ende. Und das ist auch gut so. Ich lade dich zu einer Challenge ein. Wie wäre es, wenn du dir bis Ostern, also einen überschaubaren Zeitraum, vornimmst, regelmäßig in Gottes Wort zu lesen und es zu studieren? Und dann ziehst du am Ostersonntag Résumé, ob es dich vorangebracht hat, oder nicht.

Machst du mit?

Sei gesegnet!

„Die Bibel ist das langweiligste Buch der Welt – solange es im Schrank steht“ (Ulrich Parzany).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de