Qualle

Eine Welt brach zusammen

Ich war elf Jahre alt, als mein Bruder mit 14 zu Hause auszog. Nur ein Jahr später lernte ich meinen Vater kennen. Er hatte die Familie verlassen, als ich 4 Jahre alt war. Wir hatten schnell ein gutes Verhältnis. Mein Vater gab sich redlich Mühe, die verlorene Zeit ein Stück aufzuholen. Dann aber brach an einem Tag eine ganze Welt in mir zusammen.

Ungewollt und ungeliebt

Ich fragte ihn, warum er nicht um uns Kinder gekämpft hat, als er meine Mutter verlassen hatte. Ich konnte absolut verstehen, warum er gegangen ist, aber nicht, warum er uns alleine gelassen hatte. Seine Antwort war hart. Er sagte mir: „Deine Mutter hat die Pille heimlich abgesetzt und wurde nur mit dir schwanger, damit ich sie nicht verlasse!“

Fest davon überzeugt bin ich, dass mein Vater mich liebte, so sehr es sein Herz zuließ, aber in mir setzte sich die Lüge fest: Du bist ungewollt. Du bist ungeliebt!

Einstellung des Herzens

Dass Schwangerschaft ein Wunder ist, weiß ich erst, seitdem wir über viele Jahre hinweg selbst versucht haben, Kinder zu bekommen und es einfach nicht geklappt hat. Damals glaubte ich den Lügen, die mir der Widersacher eingeredet hat.

Das Wort Gottes hat Kraft. Es ist lebendig. Es ist wie ein zweischneidiges Schwert, das uns durch Mark und Bein geht, so heißt es in Hebräer 4,12. Und dann folgt ein Satz, der ein Schlüssel zu meiner Freiheit werden sollte: „Es urteilt über die Gedanken und die Einstellung des Herzens“ (Hebräer 4,12 BB).

Das Wort Gottes schaut sich unsere Gedanken an und urteilt darüber, ob sie wahr oder auf Lügen hereingefallen sind. Es schaut sich die Einstellung des Herzens an und rückt gerade, was aus der Bahn geraten ist. Unsere Gedanken und unser Herz, das die Bibel den Sitz des Verstandes und des Willens nennt, sind verantwortlich dafür, wie wir unser Leben leben.

Gerechter Richter

Wenn meine Gedanken und mein Herz sagen, mein Leben wäre sinnlos, weil ich ungeliebt bin, wie kann ich dann ein glückliches Leben leben? Hier braucht es einen gerechten Richter, der sagt: „Du bist absolut geliebt! Absolut gewollt bist du. Es war ein Wunder, dass du entstanden bist, es ist ein Wunder, dass du lebst! Und heute kannst du auch ein Wunder sein, weil du als Christ ein Königskind bist!“

Es brauchte ewig, bis ich zugelassen habe, dass das Wort Gottes mich so veränderte. Heute weiß ich, dass das die Wahrheit ist und meine Gefühle, nicht gewollt zu sein, Lüge des Widersachers. Aber wie kann das geschehen, dass das Wort wirklich tief in uns eindringt und ein Richter wird über unsere Gedanken und unser Herz.

Liste mit Gottes Worten

Ich beschloss, mir eine Liste anzufertigen, von Dingen, die Gott mir zusprach. Und dann begann ich, mir selbst diese Dinge immer wieder vorzulesen. Ich sagte mir Dinge, wie:

„Ich bin eine neue Kreatur in Christus: Das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu!“ (Siehe 2. Korinther 5, 17). „Ich habe nicht einen Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und des gesunden Verstandes“ (Siehe 2. Timotheus 1, 7). „Ich werfe alle meine Sorge auf den Herrn, denn er sorgt für mich.“ (Siehe 1. Petrus 5, 7).

Wann immer ich wieder anfing, mir selbst Lügen einzureden, sprach ich ihnen die Wahrheit aus Gottes Wort entgegen (genau, wie Jesus in der Wüste). Mit Paulus gesprochen (2. Korinther 10, 4-5), setzte ich die Waffen Gottes gegen die Angriffe und Lügen ein. Unsere Worte haben Macht: „Sie können über Leben und Tod entscheiden“, sagt Sprüche 18, 21 (HfA), also ist es wichtig, dass wir die richtigen für uns wählen.

Erklären

Ich weiß, dass mein Vater mich damals nicht verletzen, sondern sich nur erklären wollte. Auch er ist auf Lügen hereingefallen, nämlich, dass er keine Chance hat, weil er ein Versager sei. Setze den Lügen, an die du glaubst, die Wahrheit Gottes entgegen. Das ist Teil „des guten Kampfes des Glaubens“, zu dem uns Paulus auffordert (1. Timotheus 6, 12).

Es lohnt sich, diesen Kampf zu kämpfen, denn du wirst freier und glücklicher durchs Leben gehen und nicht mehr auf billige Lügen hereinfallen.

Sei gesegnet!

„Hör bloß auf aufzuhören auf das wahre Wort zu hören. Ist der Lügner zwar besiegt, doch das Lügen lässt er nicht!“ (Alexander Braikrats).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de