Ein Kreuz ragt in den Himmel

Schauspieler

Meine Frau Alexandra schaut wahnsinnig gerne James-Bond-Filme. Und ich muss auch zugeben, dass sie mich packen, wenn wir uns zusammen einen anschauen. Nun gibt es sicherlich unterschiedliche Geschmäcker, was die Schauspieler angeht, die die Rolle des 007 verkörpern – ich zum Beispiel mag die alten Sean Connery Folgen am liebsten – aber spannend sind doch die meisten Episoden. Immer wieder kommt man an den Punkt, wo man denkt: Wird er es schaffen, die Welt zu retten? Er hat doch nur noch ein paar Minuten Zeit. Wie wird er auch dieses Mal das Ruder herumreißen?

Überleben

Aber aus einem Grund verlieren die Filme dann doch ein ganzes Stück an Spannung: Man weiß, dass das Buch für einen neuen Film schon in der Schublade liegt, und auch, wenn wieder einmal ein neuer Schauspieler den James Bond verkörpern wird, so wird er auch dieses Mal überleben.

Umso erstaunlicher war es, als Daniel Craigs dann doch einen Einsatz nicht überlebte – und das bei dem Film „Keine Zeit zum Sterben“. Nach 25 Folgen war das ein absolutes Novum.

Wenn man das Ende eines Buches oder eines Filmes kennt, dann verliert die Geschichte ziemlich an Dynamik und Dramatik. Und eigentlich tut der Apostel Paulus in seinem Leben nichts anderes. Er sagt: „Ich baue nicht auf das Sichtbare, sondern auf das, was jetzt noch niemand sehen kann. Denn was wir jetzt sehen, besteht nur eine gewisse Zeit. Das Unsichtbare aber bleibt ewig bestehen“ (2. Korinther 4, 18 GNB).

Kraft und Lebensmut

In unserem Leben werden wir von mancher Last bedrängt, von Krankheit befallen, von Tod bedroht. Und schnell befinden wir uns in einer Abwärts-Spirale unserer Gedanken, die die Situation nicht besser macht, uns aber die Kraft und den Lebensmut zusätzlich raubt.

Der Job ist weg – und ich denke, dass ich nie wieder Arbeit finden werde. Eine schlimme Diagnose vom Arzt trifft uns und schnürt uns die Luft zum Atmen ab. Die Kinder tanzen regelmäßig am Rande des Abgrundes, und die Angst ist wie ein tonnenschweres Gewicht, das es uns fast unmöglich macht, auch nur einen Schritt voranzukommen.

Das Beste kommt noch

Es ist nicht so, dass Paulus ein fluffiges Leben hatte und sich von einem Kronleuchter zum nächsten geschwungen hätte. Paulus wurde ständig bedrängt, musste jeden Tag Angst um sein Leben haben, wurde zu Unrecht eingesperrt, geschlagen, misshandelt.

Sein Geheimnis war, dass er nicht direkt nach vorne auf die aktuelle Bedrohung geschaut hat und sich davon gefangen hat nehmen lassen. Er hat vom Ende her gedacht. Quasi hatte  er einen Weitblick. Er wusste: Gott lässt mich nicht allein. An meiner Seite ist Gott. Gott ist das Ziel.

Paulus hat viele Wunder gesehen, und Gott hat viele Wunder durch ihn gewirkt. Dennoch wusste er, dass er eines Tages diese Welt verlassen und bei Gott sein würde in einer ewigen Herrlichkeit. Das war sein Ziel. Er wusste, selbst, wenn man ihm sein Leben nehmen würde, das Beste würde noch kommen.

So sehr, wie wir hoffen, dass Schwierigkeiten verschwinden, Krankheiten geheilt, Probleme gelöst und Wunder geschehen werden – wir wissen, wie die Geschichte ausgehen wird. Wenn wir unseren Fokus auf dieses Ende legen, wenn wir vom Ende her denken, dann verliert vieles ein ganzes Stück an Angst, Sorgen und Dramatik.

Das Heute, das Hier und das Jetzt ist nicht alles, was es gibt. Das gibt Hoffnung und Kraft.

Gebet

Herr, hilf mir, nicht nur auf meine Probleme, Sorgen und Ängste zu schauen, sondern einen Weitblick zu entwickeln, der sagt: Meine Ende ist eine herrliche Ewigkeit bei dir. Hilf mir, dass mein Leben so an Druck und Dramatik verliert. AMEN

Sei gesegnet!

„Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ (Oscar Wilde).

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de