Bettler hält ein Schild

Einstellung zum Geld

„Der beste Weg, mit Geld umzugehen, ist, es zu verschenken!“ Als ich diesen Satz das erste Mal gehört habe, dachte ich: „Wer hat sich so einen Blödsinn nur ausgedacht?“ Ich selber komme aus der Gosse, kann mich an Zeiten erinnern, in denen ein Kasten Bier, aber nichts zu essen im Kühlschrank war. Jetzt habe ich mir einen gewissen Lebensstandard hart erarbeitet. Und wenn der beste Umgang mit meinem Geld der ist, es zu verschenken, dann lande ich doch genau wieder da, wo ich einst gestartet bin – in der Armut! Jetzt sind viele Jahre vergangen, und meine Sicht hat sich deutlich verändert.

Jesus geht es an keiner Stelle in der Bibel und an keiner Stelle im Leben um eine gewisse Menge an Geld, sondern um meine Einstellung dazu. Er hat mir nicht den Weg aus der Gosse geebnet, damit ich, wenn ich auf ihn höre, wieder in der Gosse lande.

Großzügig sein

Er sagt an vielen Stellen in der Bibel, dass er eine gute Einstellung von uns segnet. Jesus geht es nicht um das, was wir haben, sondern darum, dass wir ein Leben in Fülle leben können. Und ein Schlüssel dazu ist es, großzügig zu sein.

Der weise Salomo schreibt: „Wer dem Armen gibt, dem wird es an nichts fehlen. Wer aber die Augen vor der Armut verschließt, wird verflucht sein“ (Sprüche 28, 27 HfA). Arm kann ein Mensch in vielen Bereichen sein. Natürlich geht es hier (auch) ums Geld.

Armut anderer

Aber ein Mensch kann auch arm an Beziehungen sein, arm an Erkenntnis, arm in seinen Emotionen. Man kann in vielen Bereichen seines Lebens arm dran sein. Wenn du dein Leben genießen willst, dann ist ein Schlüssel dazu, dass du von dem, was du hast, freudig abgibst, dass du teilst, dass du dich um die Armut anderer kümmerst.

Ich hatte den Eindruck, dass Gott mir irgendwann eine Frage gestellt hat. Er fragte mich: „Weißt du, dass ich in dir leben möchte?“ Die Frage kam mir komisch vor, denn ich dachte immer, dass der Geist Gottes immer in Christen lebt.

Anderen helfen

Aber dann kam mir eine Erkenntnis, die mich in Mark und Bein erschütterte. Wenn ich mir das Leben von Jesus anschaue, dann erkenne ich, dass er immer für andere da war, dass er für andere gelebt hat. Er hat geholfen, geheilt, getröstet, hat Zeit investiert, hat aufgebaut – und hat sich am Ende geopfert – für die anderen.

Und dieser Jesus hat versprochen, dass er uns seinen Geist schicken wird. Und wie hat er ihn genannt? Einen Helfer (Johannes 14, 16; 1 4,26; 15, 26 u. a.). Ich dachte immer: „Genial, dann lebt in mir einer, der mir immer hilft!“ Aber anders wird ein Schuh daraus.

Wenn ich keinen Drang in mir verspüre, anderen zu helfen, von dem, was Gott mir schenkt (an Geld, Gaben, Zeit) abzugeben, dann muss ich mich fragen, ob der Geist Gottes wirklich in mir lebt, dann sollte ich mich fragen, ob ich wirklich Christ bin oder nur ein frommes Label trage.

Diese Erkenntnis war hart. Und ich habe eine ganze Weile gebraucht, um Klarheit in meinen Kopf zu bekommen. Aber was genau schreibt Samuel? „Wer dem Armen gibt, dem wird es an nichts fehlen!“ Wenn ich bereit bin, aus lauteren Motiven zu teilen, werde ich keinen Mangel haben.

Teilen

„Die Liebe ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt“, hat Albert Schweitzer einmal gesagt. Ich habe erlebt, dass ein Herz großzügiger wird, je mehr Raum der Geist Gottes in einem einnimmt. Und ja, ich habe auch erlebt, dass Gott mich in den Bereichen besonders segnet, in denen ich teile.

Seit fast vier Jahren schreibe ich morgens Andachten, jeden Tag. Ist mein Leben dadurch hektischer geworden? Habe ich dadurch weniger Zeit für meine Familie, meine Hobbys oder mich selbst? Mitnichten. Ganz im Gegenteil. Gott segnet nicht nur Menschen durch meine Gedanken (vielleicht auch manchmal dich), er segnet im besonderen Maße auch mich.

Wo kannst du in deinem Leben einen Unterschied machen, indem du von dem, was Gott dir schenkt, abgibst und teilst? Und was hält dich davon ab, es nicht zu tun?

Sei gesegnet!

„Die Liebe ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt“ (Albert Schweitzer).

Möchtest du jeden Morgen meine Gedanken auf dein Handy gesendet bekommen? Dann abonniere meinen Kanal bei Telegram: https://t.me/juergensgedanken

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de