Hand im Lichtstrahl

Drohung

„Warte ab, bis der Papa nach Hause kommt!“ – Diesen Spruch der Mutter haben sicherlich schon viele gehört, die mal etwas „verbockt“ haben. Über dem Kind schwebt das Damoklesschwert. Sicherlich handelt es sich um ein antiquiertes Familienbild, dass die Mutter das Kind mittags in Empfang nimmt und dann mit dem Vater droht, der noch arbeiten ist. 

Aber, das Gefühl kennen dennoch viele. Den ganzen Nachmittag über, bis der Papa nach Hause kommt, fühlt das Kind das Damoklesschwert über sich schweben und rechnet mit einem großen Donnerwetter als Abschluss des Tages. Früher war es dann noch gang und gäbe, dass es dann noch etwas auf den Po gab. Gut, dass es das heute kaum noch gibt.

Was in den meisten Familien – Gott sei Dank – als Drohkulisse kaum noch vorkommt, haben leider viele Christen aber immer noch im Hinterkopf. Auch als Erwachsene „verbocken“ wir immer wieder etwas in unserem Alltag. Und dann schwebt wieder dieses Damoklesschwert über unseren Köpfen. „Warte ab, bis sich Gott der Vater darum kümmert. Dann wird es aber ein Donnerwetter geben!“

Gebeugt durch Leben

Und so laufen sinnbildlich viele Christen gebeugt von dieser Last durch ihr Leben und nennen das dann Demut. Eines Tages werden wir für alles, was wir falsch gemacht haben, von Gott bestraft werden. Sicherlich nicht so schlimm wie die anderen, die Jesus nicht kennen, aber ein mächtiges Donnerwetter wird es dennoch geben.

Wird es? Wenn es nach der Bibel geht, dann wird es das nicht. Jesus sagt selber: „Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Ihn wird das Urteil Gottes nicht treffen, er hat die Grenze vom Tod zum Leben schon überschritten“ (Johannes 5, 24 HfA).

Jesus sagt mit keinem Wort: Wenn ihr euch an alle Regeln haltet, nie negativ auffallt und immer als brave Kinder alles richtig macht, dann werdet ihr kein Donnerwetter erleben. Er sagt ganz deutlich: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. Er hat die Grenze vom Tod zum Leben schon überschritten.

Haben Christen einen Freibrief?

Das ist sicherlich kein Freibrief, sich als Christ völlig daneben zu benehmen. Aber es zeigt, dass Gott nicht der Vater ist, der nach der Arbeit nach Hause kommt und dann anfängt, seine Kinder zu bestrafen. Gott hat bereits alles getan, was nötig war, die Schuld ist gesühnt, wenn ich das annehme. 

Das Urteil ist gesprochen

Deswegen brauche ich nicht, wie ein kleiner Junge gesäugt mit einem schlechten Gewissen und der Angst vor Strafe auf den Schultern durch mein Leben zu laufen. Das Urteil ist vor langer Zeit gesprochen worden. Und es lautet Freispruch für alle, die das Opfer von Jesus am Kreuz annehmen: „Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8, 36 HfA).

Damoklesschwert über dem Kopf

Ein dauerhaftes Damoklesschwert über unserem Kopf versaut uns unser Leben ebenso wie dem Kind damals den Nachmittag. Und daran hat Gott absolut kein Interesse.

Es ist gut und wichtig, Schuld loszulassen und bei Gott abzugeben. Es ist aber ebenso wichtig, die Freiheit von Gott zu empfangen. Lass dich freisprechen und schüttle die Last auf deinen Schultern ab!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de