Skulptur - Mensch mit angezogenen Knien

Kerngeschäft

„Die Kirche müsse wieder zu ihrem Kerngeschäft zurückkehren“, das sind Worte, die immer lauter zu hören sind. „Die Kirche müsse wieder mehr über Schuld und Vergebung predigen und das Kreuz Jesu in den Mittelpunkt stellen!“ Mein Amen dazu, das sehe ich genauso. „Kehrt um zu Gott! Denn Gottes himmlisches Reich ist nahe“, so predigt es schon Johannes der Täufer in Matthäus 3, 2 (HfA). Ich denke, dass es absolut wichtig ist, wieder klar herauszustellen, was Sünde (Guilt) ist und dass diese den Menschen von Gott trennt.

Ich denke, dass es aber genauso wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass Jesus eben genau für diese Sünde am Kreuz gestorben ist. Meine Erfahrung ist, dass es viele Menschen gibt, die innerlich mit starken Schuldgefühlen herumlaufen, und das Problem kenne ich nur zu gut.

Schuldgefühle

Über viele Jahre hinweg habe ich mir eingeredet, ich wäre zumindest mit daran schuld, dass mein Vater unsere Familie verlassen hätte, ich wäre schuld daran, dass meine Mutter dem Alkohol verfallen ist und vor allem wären es meine Fehler gewesen, wenn ich als Kind geschlagen wurde. Auch als ich Christ wurde, bin ich diese Gefühle nicht gleich losgeworden.

Wir haben ganz unterschiedliche Schuldgefühle: wenn unsere Kinder einen schlechten Weg einschlagen, die Ehe zerbricht, schlimme Dinge geschehen, ein geliebter Mensch stirbt, bevor man sich versöhnt hat und vieles mehr.

Es mag sein, dass man seinen Anteil an manchem hat, vieles aber liegt nicht in unseren Händen. Es war die Entscheidung meiner Mutter, den Alkohol anzubeten, nicht meine. Die Schuldgefühle, die wir mit uns herumtragen, belasten nur unser Leben.

Appell

Innerlich verurteilen wir uns für Dinge, die geschehen sind. Ich kenne zu viele Menschen, die keine Freude haben, weil sie durch diese Last gebeugt durchs Leben gehen. Mein großer Appell heute an dich lautet: Hör auf damit!

Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: „Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr“ (Römer 8, 1 HfA). Heißt das, dass ich den Mist, den ich gebaut habe, einfach ignorieren soll? Mitnichten!

Freisprechen

Es heißt, dass dir und mir für alles, was wir getan haben und alles, was wir noch tun werden, schon lange vergeben wurde. Wir können unsere Schuld auf Jesus werfen, dann nimmt er sie uns ab, und wir sind frei! Jesus spricht uns frei von Schuldgefühlen, die eigentlich falsch sind (wie der Alkoholkonsum meiner Mutter), aber auch von Dingen, die wir wirklich falsch gemacht haben.

Manchmal drängt Gott einen, auch wieder geradezurücken, was wir angestellt haben. Ich habe vor ein paar Jahren den Kontakt zu einem Mädchen gesucht (und gefunden), weil ich innerlich den Drang gespürt habe, mich dafür zu entschuldigen, was ich ihr in der Grundschule alles angetan habe.

Aber oft will Gott uns einfach nur freimachen. Ich habe vor einigen Wochen einen Mann beerdigen müssen, der sich selbst entschieden hatte, aus dem Leben zu scheiden. Wie schwer muss das für Eltern sein? Diese Schuldgefühle kann kein Mensch tragen. Aber auch diesen Menschen spricht Gott zu: „Ich verurteile dich nicht. Ich spreche dich frei. Also tue du es auch!“

„You’re not built for guilt“ – Du bist nicht für Schuldgefühle geschaffen

Was belastet dein Herz? Was ist in deinem Leben schiefgelaufen, wofür du dir die Schuld gibst? Oder was hast du verbockt, das du gerne ungeschehen machen würdest? Du bist nicht geboren für die Schuldgefühle („You’re not built for guilt“), sondern für die Freiheit in Jesus!

Ich lade dich ein, heute bewusst loszulassen, bewusst abzugeben, dir vergeben zu lassen. Tausche deine Schuldgefühle, deine Selbstverurteilung, am Kreuz gegen einen Freispruch, gegen die Freiheit. Der Preis ist bezahlt, die Strafe gesühnt!

Sei gesegnet!

„Gottes Liebe anzunehmen bewahrt uns davor, uns selbst zu hassen und zu verurteilen und befreit uns aus den Fesseln unserer Ängste“ (Brennan Manning).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de