Weltuntergangsstimmung

Als ich vor einigen Jahren auf ziemlich miese und fiese Art und Weise meinen Job verlor, herrschte innerlich bei mir Weltuntergangsstimmung. Ich fand keinen Frieden. Ich fühlte mich schlecht, zum einen, weil mir großes Unrecht angetan wurde, zum anderen ich sah keine berufliche Perspektive für mich für die Zukunft. Ich bin (leider) ein Mensch, den solche Sorgen ziemlich schnell aus der Bahn werfen.

Nachts kann ich dann nicht schlafen, über Tag plagt mich Herzrasen – und vor allem, dass meine Gedanken fortwährend um mein Problem kreisen. Das ist dann wie eine Spirale, die mich immer tiefer in meine Depression hineinzieht. Meine Gedanken kreisen, weil ich keine Perspektive sehe, gleichzeitig sehe ich keine Perspektive, weil meine Gedanken sich nur um das Problem drehen und ich gar nicht woanders hinschauen kann. Ich finde keinen Frieden.

Lebensqualität geht verloren

In solchen Zeiten geht viel Lebensqualität verloren, weil die Sorgen wie eine schwere Last auf der Schulter liegen und einen blockieren, dass man nicht einmal einen Schritt nach vorne gehen kann. Der Apostel Paulus gibt einen guten Rat für solche Situationen in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi. Er schreibt: „Macht euch keine Sorgen! (leichter gesagt als getan…) Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm!“ (Philipper 4,6).

Der hat gut reden. Paulus sitzt bestimmt mit einer heißen Tasse Tee an einem lauen Sommerabend auf seiner Terrasse und gibt seine guten Ratschläge. Gott danken…, wofür? Dafür, dass mich diese Sorgen plagen? Der hat gut reden.

Ermutigung

Paulus saß nicht auf einer Terrasse mit einem Tee in der Hand, Paulus war wieder einmal verhaftet worden und das augenscheinlich nur, weil er an Jesus glaubte. Seine Zukunftsaussichten? Ungewiss. Und in dieser Situation schreibt er seinen Brief und ermutigt uns, mit allem, was uns beschäftigt und belastet, zu Gott zu gehen, um mit ihm darüber zu sprechen.

Perspektivwechsel

Ich glaube nicht, dass man sagen sollte: „Ich danke dir Gott, dass ich in dieser schlimmen Situation bin!“ – Das meinte Paulus ganz sicher nicht. Aber ich kann und sollte dankbar sein, dass Gott in jeder Situation ein offenes Ohr für mich hat. Wenn ich bete, wenn ich in Not bin, dann ändert sich meine Perspektive und das verändert mich. 

Wenn ich auf mein Problem schaue, dann nimmt mich dieses Problem gefangen und zieht mich immer wieder hinunter in den Abgrund. Wenn ich bete, dann schaue ich weg von meinem Problem hin zu Gott. Wenn ich mit Gott rede, dann fließt zudem Spannung von mir ab (ich denke, wir kennen das alle, dass es einem besser geht, wenn man über seine Sorgen und Probleme spricht). Und das Beste: Wenn ich mit Gott spreche, dann erfüllt mich Hoffnung, weil ich weiß, dass Gott mein Gebet hört und nicht unbeantwortet lässt.

Veränderung

Deswegen schreibt Paulus weiter:Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid“ (Philipper 4,7). Beim Beten verändert sich meine Sicht der Dinge. 
 

Gebet schafft Frieden

Dadurch, dass ich mit Gott über meine Sorgen rede, verschiebt sich der Fokus. Deswegen schafft Gebet Frieden in meinem Herzen. Gott schenkt einen Frieden, der meinen Verstand übersteigt, denn Gott kennt Perspektiven und Lösungen, die ich nicht kenne, Türen, die ich nicht sehe, Wege, die mir bisher verborgen waren.

Ich habe mir angewöhnt, wenn ich schon wach liege, wie Sorgen mich plagen, dass ich die Zeit nutze zu beten. Und wenn ich merke, dass mich Sorgen und Nöte im Alltag gefangen nehmen und blockieren, dann bete ich auch. Ich tausche bewusst am Kreuz das, was mich belastet gegen neuen Blickwinkel und damit inneren Frieden ein.

Schock des Rauswurfs

Und nur am Rande sei erwähnt, dass der Schock des Rauswurfs sich in eine wirklich aufregende Zeit mit großem Segen gewandelt hat. Ich bin nicht dankbar für das Unrecht, das mir angetan wurde, aber für das, was Gott daraus gemacht hat.

Wenn dich Sorgen und Nöte plagen, dann mach es wie Paulus.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de