Frau faltet die Hände und betet

Abenteuer

Gott hat wirklich Humor. Manchmal nutzt er ihn, wenn er uns im Glauben einen Schritt weiterbringen möchte. Gestern erst hat er meinem Sohn Joshua und mir ein sehr deutliches Zeichen gegeben, was das Thema Gebet angeht. Wir waren durch eine Schlucht hindurch gewandert. Sie ist drei Kilometer lang, an manchen Stellen nur vier Meter breit, mit über 30 Meter hohen Felswänden. Die Natur ist umwerfend. Zum Teil muss man über Felsbrocken klettern, dann wieder läuft man auf einem schmalen Pfad durch einen Wald und ist von wilden Ziegen umgeben.

Glücklich und erschöpft

Als wir nach etwas drei Stunden am Ende ankamen, waren wir glücklich, aber erschöpft. Irgendwo sollte es eine „Straße“ nach unten geben, aber hier, mitten in der Wildnis gab es natürlich kein Internet für Freund Google. Wir beschlossen trotzdem, unser Glück zu versuchen und liefen einen kleinen Pfad entlang, der in die Richtung ging, in der die Straße liegen musste.

Nach etwas einer halben Stunde zum Teil querfeldein waren wir endlich auf der kleinen Schotterpiste gelandet. Joshua meinte: „Hier ist es mehr als unwahrscheinlich, dass je ein Auto lang fährt, aber ich bete, dass trotzdem eines kommt!“

Bete konkret

Wir waren sehr erschöpft, und es wäre einfach genial gewesen, wenn uns jemand bis nach unten zu unserem Auto mitnehmen hätte können. Es dauerte ungelogen maximal eine Minute, da hörten wir von hinten ein Motorengeräusch.

Sofort streckten wir unseren Daumen raus, aber das Auto fuhr weiter. „Manchmal habe ich den Eindruck, Gott möchte, dass wir viel konkreter beten“, kommentierte Joshua das Geschehen. Er erzählte noch, dass er schon öfters das Gefühl gehabt hätte, nicht konkret genug gebetet zu haben.

„Also Gott“, sagte er, „bitte lass doch noch ein Auto vorbeikommen mit richtig netten Leuten drinnen, die anhalten und uns dann mitnehmen!“

Jubel

Wir hatten die ganze Zeit vom Ende der Schlucht bis zu unserem Ankommen auf dem Feldweg nicht ein Auto gesehen und gehört. Aber Joshua hatte kaum zu Ende gebetet, da hörten wir hinter uns wieder ein Motorengeräusch.

Das Auto hielt an, und ein nettes, polnisches Ehepaar lud uns zum Einsteigen ein. Sie hätten gar kein konkretes Ziel, sondern schauten sich nur die Landschaft an, sagten die beiden. Und natürlich könnten sie uns zum Parkplatz ganz nach unten fahren.

Joshua jubelte. Aber nur zwei Ecken weiter kam uns das erste Auto entgegen, hielt an und teilte unserem Fahrer mit, dass die Straße nach etwa 200 Metern gesperrt sei.

Kein Wunschautomat

Also mussten wir die vier Kilometer dann doch zu Fuß laufen, kamen aber glücklich und wirklich gesegnet unten an.

Gott hatte eine Lektion erteilt. Nun ist er absolut kein Wunschautomat, aber es wäre schon eine komische Zusammenreihung von Zufällen gewesen, wenn er nicht seine Finger im Spiel gehabt hätte.

Jesus sagt einmal passend: „Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Würde etwa jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet? Oder eine Schlange, wenn es um einen Fisch bittet? Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!“ (Matthäus 7,  7-11 HfA).

Konkret beten

Ich habe gelernt, dass Gott möchte, dass wir ihn konkret um etwas bitten. Er ist ein liebender Vater, der weiß, was uns guttut. Aber manchmal sollten wir darum dann auch wirklich beten. Joshua meinte zumindest: „Nächstes Mal bete ich um ein Auto, das anhält und uns mitnimmt – und eine offene Straße, die nicht gesperrt ist!“ Amen dazu!

Sei gesegnet!

„Jesus selbst spricht davon, dass unser himmlischer Vater auf die Quengeleien seiner Kinder hört. Warum also bitten wir in unseren Gebeten so unkonkret?“ (Winfried Kuhn).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de