War der erster Eindruck gut?
Wenn du mit anderen zusammen bist, die du gerade erst kennenlernst, wie möchtest du gerne gesehen werden? Bist du ähnlich gestrickt wie ich, dann ist es dir vielleicht auch wichtig, als der Gute dazustehen. Der erste Eindruck zählt ja, sagt man. Und natürlich möchten wir einer der Gute sein, einer, an den man sich gerne erinnert, bei dem der erste Eindruck gleich „gut“ war. Was aber, wenn wir die Situation verpatzen? Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich mich vor vielen Jahren als Jugendpastor beim CVJM beworben hatte.
Vorstellungsgespräch
Ich wollte gerade los zum Vorstellungsgespräch, als ich mir furchtbar den Kopf an einer Schranktür stieß. Es fing furchtbar an zu bluten. Schnell holte ich ein Taschentuch und drückte es auf die Wunde. Natürlich war ich wieder spät dran, aber ich musste warten, bis es zu bluten aufgehört hatte.
Noch im Auto drückte ich die ganze Zeit das Tuch gegen meine Stirn. Ich kam viel zu spät und hatte Spuren meines Missgeschicks in meinem Gesicht und auf meinem Hemd, als ich in das wunderschöne, moderne Büro des Vorsitzenden kam.
Aber ich bekam den Job. Später sagte mein damaliger Chef, er hätte genau gewusst, dass ich der Richtige gewesen sei, als ich da so hilflos in seine Tür trat. Er sah mich in der Situation so ehrlich und authentisch, wie man nicht oft jemanden sieht.
Unfrieden im Herzen
Wir alle wollen, dass immer alles perfekt ist. Wir wollen, dass man uns perfekt sieht, der Urlaub soll perfekt sein, das Essen im Restaurant, die Ausbildung der Kinder (wobei perfekt dann bedeutet, dass sie es so machen, wie wir es wollen), das Auto, die Partnerin – völlig klar, dass das zum Scheitern verurteilt ist.
Da ist Frust vorprogrammiert, denn es gibt halt einfach keinen perfekten Menschen auf dieser Erde. Es beginnt mit Unfrieden im Herzen, denn die Erwartungen bewegen etwas in uns. Und es endet meist mit Unfrieden im Herzen, weil dann eben doch nicht alles perfekt war.
Friede und Freude
Unrealistische Erwartungen rauben uns ganz schnell unseren Frieden und unsere Freude. Der Widersacher nutzt unseren Hang zum Perfekten gerne aus, um uns in die Suppe zu spucken und den Tag zu vermiesen.
Aber wir haben so vieles nicht in der Hand, das Wetter, äußere Umstände, wie den Zug oder den Kellner im Restaurant. Zudem ist kein Mensch von uns perfekt, sorry, auch du nicht. Selbst Jesus antwortet einmal, als er mit „guter Lehrer“ angesprochen wird: „»Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer dem Einen: Gott.«“ (Markus 10, 18 BB).
Wir müssen damit leben, dass niemand außer Gott perfekt ist und deswegen das Leben nicht perfekt ist. Aber wir können lernen, damit umzugehen und eine gesunde, positive Einstellung zu behalten. Vertraue darauf, dass Gott perfekt ist. Er kann dich aus enttäuschenden Situationen herausführen und dir deinen inneren Frieden bewahren.
Sei gesegnet!
„Wenn wir verstehen, dass wir nicht perfekt sind, warum sollten wir nicht zu Gott kommen und seine Hilfe empfangen? Das hat nichts mit Schwachheit zu tun“ (Justin Bieber).
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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de