Jubelnde Menschen

Gemocht werden

„Everybody’s Darling“, so hat man früher die Menschen genannt, die gefühlt von jedem gemocht wurden. Und seien wir doch mal ganz ehrlich, wer möchte das nicht sein? Mir war es gerade damals in meiner Zeit an der Oberschule total wichtig, beliebt zu sein. Das Problem ist, dass es uns nie gelingen wird, allen zu gefallen. Obwohl wir gerne alle gut angesehen werden, wir werden es kaum schaffen, von jedem gemocht zu werden. Ein zweites Problem entsteht, wenn unser Ansehen etwas verlangt, wovon wir wissen, dass Gott es gar nicht so cool findet.

Spannungsfeld

Als ich Christ wurde, war ich hin- und hergerissen zwischen vielen Dingen, die meine Freunde taten, die ich aber nicht mehr tun wollte, um Gott zu gefallen. Denn das war mir auch plötzlich wichtig. Meine Motive waren damals keine guten – ich hatte Angst, Gott würde mich nicht mehr lieben und ablehnen.

Aber mein Willen war deswegen stark. Ich wollte genau das verhindern, dass Gott mich vor die Tür wirft. Deswegen habe ich intensiv darum gerungen, ein Leben zu leben, das Gott gefällt.

Heute weiß ich, dass Gott das nicht getan hätte, dass ich seine Liebe weder erkaufen noch verlieren kann. Aber dennoch bleibt das Spannungsfeld.

Wem willst du gefallen?

Wem möchte ich – wenn ich mich entscheiden muss – gefallen, den Menschen um mich herum oder Gott? Was nützt es mir, wenn ich mich mit der Welt vergleiche, aber merke, dass ich Gott den Rücken zuwende?

Und was sind meine Maßstäbe, an denen ich mich messe? Paulus formuliert das so: „Eines bringen wir allerdings nicht fertig: Wir wollen uns nicht mit denen vergleichen oder auf eine Stufe stellen, die sich selbst empfehlen. Das sind Leute ohne Verstand. Sie messen sich nur an sich selbst und vergleichen sich nur untereinander“ (2. Korinther 10, 12 BB).

Hand in Hand

Wahre Freunde werden dich darin bestärken, ein Leben zu führen, in dem du dich immer wieder für das Richtige entscheidest. Sie werden vielleicht nicht immer applaudieren, aber sie werden dich unterstützen, wenn du Gottes Ruf hörst und ihm folgst.

Und ganz ehrlich? Was nützt es dir, wenn du versuchst, allen zu gefallen und dich dabei selbst auflöst? Es mag sein, dass sich Menschen sogar von dir abwenden, wenn du dich konsequent für den Weg Gottes entscheidest. Gott wird dich aber nie verlassen.

Und er wird dir immer wieder Menschen in den Weg stellen, die auch seinen Weg gehen, die dich unterstützen, mit denen du Hand in Hand ein Leben führen kannst, das ihm gefällt und das er segnet. Das Leben wird viel zu kompliziert und viel zu schwer, wenn du dir immer Gedanken darüber machst, was andere über dich denken.

Bleib dir selbst treu

Das trennt vielleicht die Spreu vom Weizen, aber es macht dich frei, dein Leben als der zu leben, den Gott erschaffen hat, in deiner Bestimmung. Und nicht mit einer Maske, die zwar anderen gefällt, aber bei der du immer aufpassen musst, dass sie nicht verrutscht.

Wem willst du gefallen? Allen Menschen oder Gott? Wenn du Gott folgst, werden Menschen an deiner Seite bleiben, die auch auf dem Weg sind oder die ein weites Herz haben und wirklich deine Freunde sind. Sei der Mensch, zu dem Gott dich gemacht hat.

Sei gesegnet!

„Das heißt Christ sein: Hochherzig zu allen Taten bereit sein, im Helfen und Raten dem Volk sich hingeben, überall Standhaftigkeit und Tapferkeit bewahren und einem Höheren als den Menschen zu gefallen“ (Ulrich Zwingli, Schweizer Reformator, 1484-1531)

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de