Feld ist im Sonnenlicht erleuchtet
 

Ich will es jetzt!

Die Band „Queen“ hat im Jahr 1989 einen Song veröffentlicht, in dem es heißt: „I want it all, I want it all, I want it all, and I want it now“ (Ich will alles, ich will alles, ich will alles, und ich will es jetzt.). 17 Wochen lang war das Lied unter den Top 10 in Deutschland. 

Ich glaube, ein Grund für den großen Erfolg war neben der großartigen Musik (geschrieben von Gitarrist Brian May) und der prägnanten Stimme von Sänger Freddy Mercury die Tatsache, dass der Text absolut den Nerv vieler Menschen getroffen hat. 

Abraham

Wir wollen alles, das Bestmögliche, das Großartigste und wollen es sofort haben. Ein absoluter Gegenentwurf zu dieser inneren Einstellung hatte der alte Abraham aus der Bibel. Von ihm heißt es:
 
Gott hatte Abraham versprochen: »Deine Nachkommen werden wie die Sterne am Himmel sein – unzählbar.« Und obwohl alles hoffnungslos schien, gab Abraham die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte diesen Worten. So wurde er zum Stammvater vieler Völker. Abraham war damals fast 100 Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen. Auch seine Frau Sara war nach menschlichem Ermessen viel zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Doch obwohl Abraham sich dessen bewusst war, wurde er in seinem Glauben nicht erschüttert. Er zweifelte nicht, sondern vertraute Gottes Zusage. Ja, sein Glaube wurde nur noch stärker. Er gab Gott die Ehre, fest davon überzeugt, dass Gott sein Versprechen erfüllen würde(Römer 4, 18-21 HfA)
 
Gott hatte diesem alten Mann von 75 Jahren versprochen, er würde noch einen Sohn bekommen. Ganze 25 Jahre musste er jedoch auf die Erfüllung dieser Prophezeiung warten. Und das tat er, geduldig, fest davon überzeugt, Gott würde halten, was er zugesagt hat. 
 
Nur seine Frau, die war ein bisschen so, wie ich es auch oft bin. Als es dann doch nicht so schnell mit dem Nachwuchs klappen sollte, schob sie ihm ihre Magd unter, die dann wirklich schnell schwanger wurde und einen Sohn gebar. 
 
Ich verstehe sie ein ganzes Stück. Nachkommen waren damals wichtiger als heute und bei dem Alter konnte man ja nie wissen, wie lange Abraham noch zu leben hat. Also lieber schnell gehandelt, als zu lange gewartet. 
 
Wenn wir in unserem Leben nicht (schnell) das bekommen, was wir haben wollen – oder auch das, was Gott uns zugesagt hat, dann handeln wir oft genauso, wie Sarah. Wir tun etwas, auch wenn das dann dem Willen Gottes entgegensteht. 

I want it all, and I want it now!

Abraham jedoch vertraute – absolut. Ja, es heißt sogar, dass sein Glaube stärker und stärker wurde und er Gott die Ehre gab – trotz der fehlenden Erfüllung seines Versprechens – weil er so fest davon überzeugt war, Gott würde tun, was er zugesagt hatte, 25 lange Jahre lang.
 
Manchmal denke ich, dass wir uns nicht nur das Leben schwermachen, weil wir ungeduldig sind und so wenig vertrauen, sondern auch – und das ist viel schlimmer -, dass wir so manchen Segen blockieren, weil wir nicht bereit sind, auf Gottes Zeitpunkt zu warten und selber aktiv werden.
 
Wir meinen zu wissen, was gut für uns ist und wann es gut für uns ist, und stiefeln los, obwohl Gott vielleicht gute Gründe hat, warum wir hätten warten sollen. Und dann haben wir schnell einen doppelten Frust: Wir sind enttäuscht, dass Gott nicht so (der zumindest in dem Zeitplan) gehandelt hat, wie wir uns das gewünscht haben – wir sehen aber auch, dass sein Segensstrom unterbrochen ist.
 
Ich bin fasziniert vom alten Abraham, der nicht zweifelte, sondern voller Geduld wartete, weil er so fest vertraute. Ein Leben, das auf solch ein Fundament gebaut ist, ist entspannter und kann mehr genossen werden als ein Leben, das geprägt ist, wie Queen es besungen hat. 
 
Brian May ist übrigens nach dem Tod von Sänger Freddy Mercury Christ geworden. Hat er gemerkt, dass es besser ist, Gott zu vertrauen. als sich selbst?
 
Sei gesegnet!
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de