Hand übergibt ein Papierherz

Streiten

Wenn sich meine beiden Kinder streiten, dann geht es sehr oft sehr schnell hoch her. Nicht nur, dass ein Wort das andere gibt, was uns wirklich traurig macht, ist, dass beide dann schnell gemein zueinander werden und sich gegenseitig mit Worten niedermachen. Dabei können beide auch wahnsinnig lieb miteinander umgehen. Wenn wir mitbekommen, dass ein Streit aus dem Ruder läuft, dann versuchen wir immer, so schnell wie möglich dazwischenzugehen. Wir wollen einfach nicht, dass die Kinder sich untereinander mit Worten oder Taten verletzen.

Wenn wir dann etwas sagen, kommt meist die Antwort: „Aber er hat ja auch …!“ „Sie hat ja auch …!“ Dann höre ich mich immer wieder die Worte sagen, die ich immer und immer wieder in meiner Kindheit zu hören bekommen habe: „Behandle den anderen so, wie du auch behandelt werden möchtest. Wenn du nicht möchtest, dass man dich beschimpft, dann beschimpfe andere auch nicht!“

Diese Botschaft stammt übrigens aus der Bibel und ist fast wörtlich in unseren Sprachgebrauch übernommen worden. Jesus selbst sagt in seiner berühmten Predigt auf dem Berg: „Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten“ (Matthäus 7, 12 HfA).

Mehr als ein guter Rat

Ich glaube, dass diese Worte von Jesus mehr sind, als ein guter Rat. Zum einen würde es in unseren Familien, in unseren Gemeinden, ja selbst auf unserem Arbeitsplatz ein ganzes Stück harmonischer zugehen, würden wir uns alle an diese Regel halten. Es würde weniger Streit geben, weniger Spaltungen, weniger Verletzungen.

Aber auch eine ganz persönliche Dimension hat es. Ich glaube, dass uns eine ganze Reihe Segnungen entgehen, von denen wir gar nichts wissen, wenn wir nicht tun, worum Jesus uns bittet. Wenn es ihm nur um Streit gegangen wäre, dann hätte er uns wahrscheinlich geraten: „Hey, benehmt euch doch mal und vertragt euch gefälligst!“

Hat er aber nicht. Ich glaube, dass wir viele Beziehungen, Ehen, Freundschaften und andere Gemeinschaften umkrempeln können, wenn wir anfangen, das Prinzip von Jesus zu leben.

Segen für andere

Wenn wir mit meiner Band unterwegs sind und spielen, dann begleitet uns seit vielen Jahren meist eine junge Frau. Sie ist eine der selbstlosesten Menschen, die ich kenne. Immer versorgt sie uns mit Essen und Trinken und bereitet im Hintergrund mit ganz einfachen Mitteln eine kleine Wohlfühloase.

Sie segnet uns so sehr – und das, obwohl wir rund um Konzerte und Worship-Abende oft echt viel zu tun haben und im Stress sind, also wenig Zeit für sie haben. Aber ich glaube, dass Jesus diese Frau auf eine ganz besondere Art ebenfalls segnet. Er hat ihr so ein barmherziges und liebevolles Herz geschenkt, und es gehört zum Plan ihres Lebens, ein Segen für andere zu sein.

Sie hat schon manches Mal gesagt, dass sie das glücklich macht.

Warte nicht darauf, bis andere dich segnen, sondern fange du zuerst an. Vielleicht ist das Teil des Planes Gottes. Behandle andere zuerst so, wie du gerne behandelt werden möchtest, in guten Zeiten, aber auch in Zeiten von Streit.

Du hast nichts zu gewinnen, wenn du ein egoistisches Leben führst. Anstatt zu warten, dass andere Menschen gut zu dir sind, sei du selbst gut zu ihnen und behandle sie, wie du gerne behandelt werden würdest. So bist du Licht und Segen und wirst selber gesegnet!

Deswegen: Sei gesegnet!

„Du bist ein Geschöpf Gottes! Glaube es, verhalte Dich danach und behandle andere so, wie Du von Gott behandelt werden willst!“ (R. K.).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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