ausgefranztes Herz

Liebe ist alles

„Liebe ist alles“ – so lautet ein Titel der Band „Rosenstolz“. „Liebe ist alles, alles, was wir brauchen“, wird dort immer und immer wiederholt. Wenn ich mir unsere Welt anschaue, dann gebe ich den beiden Musikern AnNa R und Peter Plate absolut recht: Wenn wir wirklich lieben würden, dann würde sich vieles auf der Welt zum Guten wenden.

Hast du Liebe?

Hast du Liebe? Ich meine nicht die Liebe zu deinem Hobby. Die tiefe Liebe meine ich, die du einmal hattest, als du frisch verliebt warst, die dich wirklich ein Stück blind gemacht hat, die die Sehnsucht in dir hat brennen lassen, die deine Vernunft hier und da ausgeschaltet hat. Hast du diese Liebe? Wenn es einen Menschen auf der Erde gibt, den du wirklich liebst, dann kennst du das Gefühl. Dann weißt du um die Kraft, die von wirklicher Liebe ausgeht, einer Kraft, die verändert, die alles Böse wegspült, die das Gute im anderen sieht.

Die Welt soll uns erkennen

Als Christen sind wir aufgerufen, die Welt zu lieben, den Nächsten zu lieben, ja sogar unsere Feinde zu lieben. Jesus sagt: „Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieb haben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Johannes 13,34-35 BB).

Das geht doch gar nicht, magst du denken oder sogar aussprechen. Das, was Jesus dort verlangt, ist unmöglich. Wie soll ich denn so viel Liebe aufbringen? Wie soll ich denn so große Gefühle mehr Menschen gegenüber haben als meinem Partner und meinen Kindern?

„Liebe ist alles, alles, was wir brauchen.“ Natürlich ist es unmöglich, dass wir alle Menschen lieben, zumindest, wenn wir das auf dieses wohlige Gefühl in uns reduzieren. Und dennoch gibt uns Jesus dieses Gebot. Wir sollen einander lieben. Und daran soll die Welt uns erkennen.

Das Geheimnis

Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich (Lukas 18, 27). Was wir nicht vermögen, vermag Gott. Ich weiß nicht, ob Rosenstolz die Quelle der Liebe kennt, wenn sie erkannt haben, dass die Liebe alles ist, was wir brauchen.

„Wir haben erkannt, dass Gott uns liebt, und haben diese Liebe im Glauben angenommen. Gott ist Liebe. Und wer in der Liebe lebt, ist mit Gott verbunden, und Gott ist mit ihm verbunden“ (1. Johannes 4, 16 BB), so können wir es lesen. Und genau hier liegt das Geheimnis.

Hast du schon einmal um Liebe gebetet? Ich meine nicht um einen Lebenspartner. Ich meine um Liebe für andere Menschen. Dein Herz weich zu machen und dir Liebe zu schenken, hast du Gott schon einmal darum gebeten ?

Hast du ihn gefragt, wie du das anstellen kannst, dass du mit ihm so eng verbunden bist, dass seine Liebe in dich hinein fließt, dass seine Liebe dich so erfüllt, dass du überfließt? Dir Liebe für andere zu schenken, hast du Gott schon einmal darum gebeten? Deine Nachbarn, deinen Chef, die Dame an der Kasse von deinem Supermarkt, deinen Arzt …?

Um Liebe für Menschen beten

Ich kann vor diesem Berg stehen und denken: Es ist unmöglich, dass ich an meiner Liebe zu meinen Nächsten erkannt werde, zu viele unterschiedliche Menschen, zu viele Charaktere, die ich nicht leiden kann, zu viele Verletzungen, die schon im Raum stehen.

Oder aber, ich kann anfangen, um Liebe für Menschen zu beten. Vielleicht erst für einen, dann für einen zweiten, irgendwann für einen, bei dem es mir schwerfällt. Was geschehen wird, sind zwei Dinge: Gott wird mein Herz wirklich weicher machen, wird mich liebevoller machen, liebender machen.

Gott wird aber auch mein Leben leichter machen, denn ein liebendes Herz ärgert sich nicht so leicht. Ein liebendes Herz ist schneller in der Vergebung. Ein Herz, das liebt, sieht das Gute und lässt sich nicht vom Bösen herunterziehen.

Liebe ist alles – es beginnt mit einem Gebet: „Herr, schenke mir deine Liebe, damit ich lieben kann!“ Bist du bereit?

Sei gesegnet!

„Echte Liebe stammt nicht von dieser Erde; sie fließt aus ewigen Quellen“ (Friedrich von Bodelschwingh).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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