Wegweiser

Schau in die Richtung, wo du hin willst

Das Leben ausrichten „Du kannst in keine andere Richtung laufen, als wo du hinschaust“ – diesen Spruch hat mir jemand mal liebevoll an den Kopf geworfen. Ich dachte immer, ich müsse ein Zweite-Klasse-Leben leben, weil ich so eine verkorkste Kindheit hatte. Als Sohn von Alkoholikern wird aus dir nie etwas – so dachte ich. Und danach richtete ich mein Leben auch aus.

Was du glaubst, wer du bist, bestimmt, was du aus deinem Leben machst. Und das fängt im Kleinen an, wenn du zu dir selbst sagst: „Man, bin ich ein Idiot, dass ich dieses und jenes gemacht habe“ – du wirst dich ein Stück wie ein Idiot benehmen, weil du irgendwann wirklich glaubst, dass du einer wärst.

 

Es endet aber auch im ganz Großen, wenn du dir sagst: „Mein Leben ist so im Eimer, ich kann nie wieder glücklich werden!“ Wenn du das glaubst, dann wirst du mit einiger Sicherheit auch nicht mehr glücklich werden.

Abstufungen

Und die Abstufungen dazwischen gelten alle ganz genauso. Wenn du denkst, du bist zu fett, zu ungebildet, zu krank, zu arm oder zu sonst irgendetwas, um dein Leben voll genießen zu können, dann wirst du es nicht genießen.

Wenn du auf deine Vergangenheit schaust, auf die Verletzungen, die man die zugefügt hat, auf dein Scheitern, auf die Fehler, die du gemacht hast, auf die Schuld, die du auf dich geladen hast, du wirst im Leben nicht nach vorne kommen, wenn du nach hinten schaust.

Schau nach vorne – so wie Paulus!

Mir liegen noch die Worte des Apostel Paulus in den Ohren: „Brüder und Schwestern, ich bilde mir wirklich nicht ein, dass ich es schon geschafft habe. Aber ich tue eines: Ich vergesse, was hinter mir liegt. Und ich strecke mich nach dem aus, was vor mir liegt. Ich laufe auf das Ziel zu, um den Siegespreis zu gewinnen: die Teilhabe an der himmlischen Welt, zu der Gott uns durch Christus Jesus berufen hat“ (Philipper 3, 13-14 BB).

Paulus hatte alle menschlichen Voraussetzungen dafür, das Leben eines Gescheiterten zu führen. Er hat die Christen verfolgt, er hat dafür gesorgt, dass sie verhaften und gefoltert wurden. Paulus war ein Mörder. Und dennoch hat Gott ihn in ein neues Leben gerufen.

Und genau deswegen war es wichtig, dass Paulus alle Dinge, die waren, bewusst hinter sich gelassen und nach vorne geschaut hatte. Selbstanklage, Selbstmitleid, Schuldgefühle, der Blick nach hinten, hilft niemandem, weder dir noch anderen. Schau nach vorne.

Aus Gnade

Jesus ist Paulus erschienen, rein aus Gnade, so wie er uns auch nur aus Gnade begegnen will. Und Paulus konnte Gnade verstehen, weil Gott gnädig zu ihm war. Ich kann mir vorstellen, dass der Teufel ihm immer wieder den Spiegel seiner Vergangenheit vorgehalten hat, so wie er es auch bei uns tut. Aber Paulus schaute nicht hinein.

Wahrscheinlich kennst du das auch, dass du morgens aufwachst – und das Erste, woran du denkst, ist, was du am Tag vorher alles für dummes Zeug getan hast. Schuldgefühle sind unser Weg, wie wir meinen für unsere Schuld zu sühnen. Aber weißt du was? Die Rechnung ist schon lange bezahlt worden.

Schau auf Gott und die Zukunft

Deshalb, am Ende dieses Jahres, schau nicht auf deine Vergangenheit, schau nicht auf das, was in deinem Leben alles schiefgelaufen ist oder wo man dich verletzt hat. Schau auf Gott und die Zukunft, die er dir schenken möchte.

Wenn er sagt, es geschehe, dann geschieht es. Und wenn er sagt, du kannst, dann kannst du. Lass dir nichts anderes einreden. Lass deine Vergangenheit hinter dir und mach einen Schnitt. Sprich es bewusst aus: „Ich gebe meine Vergangenheit bei dir ab, Jesus und schaue nach vorne. Ich schaue auf das neue Jahr, schaue auf das, was du mit mir vorhast und schaue auf das Ziel, auf das ich zusteuere.“

Wenn ich es geschafft habe, meine Vergangenheit hinter mir zu lassen, dann schaffst du das auch. Denn Gott ist an deiner Seite!

Sei gesegnet!

Wir sollten nicht zurückschauen. Die Fülle des Lebens liegt geradewegs vor uns“ (Gordon MacDonald).

 

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de