Ungewöhnlich und umwerfend

Die Geschichte von Jona ist in vielen Bereichen ungewöhnlich und umwerfend – sonst hätte sie es wahrscheinlich nicht in die Bibel geschafft. Jona läuft vor Gottes Auftrag fort und flieht mit einem Schiff. Gott schickt einen Sturm, um Jona wieder zurück auf den richtigen Weg zu bringen.

Seeleute, die Gott nicht kennen, erleben, was für eine große Macht Gott hat. Sie werfen das Los, das auf Jona fällt. Sie erkennen, dass Jona Schuld am Sturm ist und versuchen, ihn dennoch zu retten. Dann endlich tun sie, was zu tun ist und werfen Jona über Bord. 

Der Sturm ist vorbei

Und von einer Sekunde zur nächsten ist der Sturm vorbei. Manchmal schenkt Gott genau das, wenn wir endlich auf ihn hören und nicht versuchen, alleine zu kämpfen, wenn wir endlich Dinge über Bord werfen, die uns kaputtmachen, wir Ruhe und Frieden erleben, ganz plötzlich. 

Ekelig, schleimig und dunkel

Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Da gab es ja noch einen Auftrag. „Der Herr schickte einen großen Fisch, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte war Jona im Bauch des Fisches“, so heißt es profan in Jona 2, 1 (NLB). 

Das, was wir lesen, ist schon krass. Gott hat erst einen Sturm geschickt – und nun schickt Gott einen Fisch, der Jona verschlingt. Vielleicht denkst du auch: „Oh mein Gott, wenn Jona nur auf Gott gehört hätte, dann wäre ihm so einiges erspart geblieben. Wie ekelig ist das denn, von einem Fisch verschlungen zu werden? Schleimig, stinkig, dunkel, einfach nur widerlich!“

Wir urteilen sehr schnell, wenn wir sehen, dass andere in einem schleimigen, dunklen, ekeligen Ort stecken und wir genau wissen, dass sie selbst schuld daran sind. Das könnte uns natürlich nie passieren, oder? Wir sind noch nie vor einem Auftrag Gottes geflohen. Wir waren noch nie auf einem Schiff, wir waren noch nie in einem Sturm.

Schnell schauen wir von oben herab

Schnell schauen wir von oben auf andere herab, wenn andere durch schwere Zeiten gehen. Und gerade die Geschichte von Jona klingt ja nun wirklich auch widerlich. Wenn es ein Wal gewesen wäre, so wie wir das als Kinder einmal gelernt hätten, dann wäre Jona mit einer ganzen Ladung Fische, Algen und anderen Meeresbewohnern einfach eingesaugt worden.

Und dann ist er wieder ganz unten, dort, wo niemand gerne sein möchte, im Bauch des Tieres, einem Ort, den man sich unappetitlicher kaum vorstellen kann. Er hätte das verhindern können, einfach, indem er auf Gott gehört hätte. Ja, das hätte er. 

Falsche Entscheidungen

Aber wie viele Entscheidungen treffen wir, die falsch sind? Wir hätten so manch eine schlimme Lebenssituation verhindern können, wenn wir auf Gott gehört hätten. Nun aber sind wir ganz unten, an einem schleimigen, dunklen, stinkigen Ort. 

Denke bitte einmal daran: Wer hat den Fisch geschickt? Gott! Wozu hat er ihn geschickt? Um Jona zu retten, nicht, um ihn zu bestrafen. Denn was wäre die Alternative gewesen, dort mitten auf dem Meer? Jona wäre ertrunken. 

Manchmal lässt Gott es zu, dass wir durch dunkle Täler gehen, damit er uns retten und wieder auf den richtigen Weg bringen kann. Jona hatte Gott ja nicht aus seinem Leben geworfen. Er hatte ihn vor den Seeleuten sogar bekannt. Und Gott kümmerte sich um ihn. 

Mitten im Meer ohne Wahl

Im Bauch eines Wales zu sein, ist ein furchtbarer Ort. Aber weißt du, was schlimmer gewesen wäre? In der Mitte des Meeres zu sein, ohne Wal. 

Vielleicht bist du gerade in einer Lebenssituation, die alles andere als schön ist. Aber vielleicht hat Gott auch dir einen Wal geschickt. Schwere Zeiten sind keine Strafe Gottes, manchmal aber der Weg zurück zu Gott.

Wenn Gott uns rettet, dann landen wir nicht immer auf einem Kreuzfahrtschiff, sondern manchmal schickt er uns eben auch einen Wal. 

Hast du das Gefühl, dich mit deinem Leben gerade an solch einem furchtbaren Ort zu befinden, dann sprich mit Gott darüber. Frag ihn, warum es gerade so ist, wie es ist. Ist es ein Sturm? Ist es der Bauch eines Wales?

Gott ist nicht gegen dich, ER ist für dich! Gott will dich retten und dich sicher wieder auf den richtigen Weg bringen. Und manchmal wirken die Umstände dafür nicht gerade einladend. 

„Wenn du einmal recht mutlos und niedergeschlagen bist, dann denk an Jona. Er kam sogar aus dem Bauch des Walfisches wieder heraus“ (Thomas Alva Edison).

Sei gesegnet.

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de