Ausbruch der Corona-Pandemie
Als die Corona-Pandemie im Frühjahr begann, begleitet von einem landesweiten, in der Geschichte unseres Landes einmaligen „Lockdowns„, war die Vorsicht bei den meisten Menschen in meinem Umfeld groß. Plötzlich wurde sich nicht mehr zur Begrüßung umarmt, man hielt Abstand, in Windeseile wurden Masken genäht und getragen, um sich selbst vor dem Virus und andere zu schützen. In Supermärkten fühlte man sich plötzlich nicht mehr so richtig wohl, ebenso wie an anderen Orten, an denen viele Menschen zusammenkamen.
Gefahr für Leib und Leben
Man erkannte in dem Virus eine Gefahr für Leib und Leben und tat alles Mögliche, weder sich noch andere anzustecken. Jetzt sind einige Monate vergangen. Deutschland ist vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. 9000 Tote – das klingt fast harmlos in unseren Ohren verglichen mit Zahlen, die wir aus anderen Ländern hören.
Und irgendwie ist das Gefühl da, uns wird das Virus schon nicht treffen. Uns kann das Virus nichts anhaben. Wir sind weder alt noch schwach noch vorerkrankt, deswegen brauchen wir eigentlich keine Angst vor dem Virus zu haben.
Das Virus scheint weit weg zu sein
Und plötzlich ist wieder von Partys mit über 300 Leuten in der Zeitung zu lesen, die von der Polizei aufgelöst wurde, plötzlich steht man bei Gesprächen wieder enger zusammen, lädt sich doch wieder mehr Leute nach Hause ein und sieht die Maske eher als lästiges Utensil an und nicht als potentiellen Schutz für andere. Das Virus scheint weit weg zu sein, hat es doch die meisten von uns bisher nicht betroffen. Und das führt dazu, dass der Umgang mit ihm laxer wird, unbedarfter, risikoreicher.
Sünde
Dasselbe beobachte ich im Umgang mit dem, was die Bibel Sünde nennt. Die Bibel nennt alles das Sünde (um es ganz knapp zusammenzufassen), was das zwischenmenschliche Miteinander stört (Lug und Betrug, Streit, Hass, Diebstahl und vieles mehr) oder was meine Beziehung zu Gott stört.
Wohin führt mich die Trennung von Gott?
Es war mir damals sehr ernst. Ich hatte nicht nur erkannt, wohin Sünde im allgemeinen führt (Kriege, Streit, Betrügereien …), sondern ganz konkret in meinem Leben erlebt, wohin mich die Trennung von Gott führt. Immerhin hatte ich mein Leben damals ziemlich gegen die Wand gefahren. Ich habe damals ganz konkret erlebt, wie Gott die Scherben meines Lebens aufsammelte und Stück für Stück wieder zusammensetzte.
Das dauerte lange und war ein schmerzhafter, aber sehr heilender Prozess, bei dem mich Gottes Nähe, Gottes Eingreifen, Gottes Wunder immer wieder auf die Spur zurückgebracht haben. Jetzt, Jahre später (man, ich werde alt …), ist die Verführung groß, Kompromisse einzugehen.
Menschen machen Fehler
Ich habe bestimmt den einen oder anderen Fehler gemacht in den vergangenen Jahren – auch, wenn Gott mein Herz massiv verändert hat, so bin ich immer noch ein Mensch. Und der macht nun mal Fehler. Aber habe ich Konsequenzen gespürt? Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern. Also besteht die Gefahr, auch hier laxer mit dem Thema umzugehen.
An Corona erkrankt
Das Virus kann auch mich treffen (eine Bekannte von mir, die sich wirklich Mühe gegeben hat, sehr vorsichtig zu sein, liegt gerade zu Hause mit Corona und hat alles andere als eine gute Zeit). Es kann mich krank machen, es kann mich prinzipiell auch töten. Die Wahrscheinlichkeit sehe ich als nicht groß an, aber sicher kann ich mir nicht sein.
Gott liebt die Menschen
Gott hasst Sünde
Gott hasst die Sünde, weil er den Menschen liebt. Gott hasst die Sünde auch, wenn er den Sünder liebt. Es macht Gott unwahrscheinlich wütend, wenn wir lügen, wenn wir betrügen, wenn wir hassen, wenn wir Streit haben, wenn Menschen leiden, weil er uns Menschen – alle – liebt.
Aber: „Gott hat uns nicht für den Zorn und das Gericht bestimmt, sondern zur Rettung durch unseren Herrn Jesus Christus“ (1. Thessalonicher 5, 9 HfA). Ich denke, es ist Zeit zum Umdenken. Die Infektionszahlen steigen wieder. Lasst uns anfangen, wieder mehr acht aufeinander zu geben.
Lasst uns aber um so mehr acht haben auf uns, dass wir aufhören, irgendwelche Kompromisse einzugehen und somit unseren Glauben nicht mehr ernstnehmen. Wir öffnen dem Bösen damit Tür und Tor und wissen doch, wohin das führt. Sünde bleibt Sünde, Schuld bleibt Schuld. Und die entzweit weiterhin Menschen voneinander und trennt uns auch heute noch von Gott.
Entscheide dich bewusst
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de