Unterschied

Wenn ich mit meinem Sohn Joshua unterwegs bin, dann merke ich oft, wie unterschiedlich wir sind. Das ist ja völlig natürlich. Joshua ist ein Kind von 9 Jahren, ich bin sein Vater und schon um einiges älter. Völlig klar, dass da Ansichten auseinander driften. 
 

Wünsche

Joshua wünscht sich, einmal ein Stück so zu werden, wie sein großes Idol, Cristiano Ronaldo: ein super Fußballspieler mit einem dicken Auto und einer modernen Villa – und einem Konto, das garantiert, dass er sich alle Wünsche leisten kann. Schon allein die Frage, wie eine Villa auszusehen hätte, fällt völlig unterschiedlich aus. Joshua liebt moderne symmetrische Kästen, ich lieber verschnörkelte Villen.

Was macht mich glücklich?

Solche Gespräche bringen mich immer wieder zu der Frage: Was macht mich eigentlich glücklich in meinem Leben? Als „guter Christ“ und Pastor würde ich natürlich sehr fromm antworten wollen: „Joshua, Reichtum macht dich nicht glücklich!“ Aber stimmt das?
 

Glückliches Leben

Natürlich weiß ich, dass Reichtum kein Garant für ein glückliches Leben ist, aber daraus den Umkehrschluss zu machen, dass Armut das wäre, ist falsch! Natürlich sagt die Bibel: „Geldgier ist eine Wurzel alles Übels“ (1. Timotheus 6, 10) – sie sagt aber auch: „Dem Großzügigen geht es gut und er ist zufrieden“ (Sprüche 11, 25), was ja bedeutet, dass jemand haben muss, um großzügig zu geben. 

Besitztum

Entscheidend ist nicht die Menge des Geldes, der Villen, der Autos, der Pools oder anderen Reichtums, sondern das Bewusstsein: „Wenn jemand auch noch so viel Geld hat, das Leben kann er sich damit nicht kaufen.“ (Lukas 12, 15) – eine andere Übersetzung sagt: „Das wahre Leben wird nicht daran gemessen, wie viel wir besitzen“ (Neues Leben Bibel).
 

Schlüssel zum Glück

Es ist einfach eine Tatsache, dass es reiche Menschen gibt, die glücklich sind, aber ebenso arme Unglückliche – und umgekehrt. In der sogenannten Bergpredigt zeigt Jesus den Schlüssel zum Glück, das unabhängig vom Geld ist: „Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich“ (Matthäus 5, 3). 

Beziehung zu Gott

Ob wir glücklich sind im Leben oder nicht, hängt von unserer Beziehung zu Gott ab. Wie „arm“ ich vor Gott bin, zeigt sich allein daran, dass ich mit allem Geld der Welt nicht eine Minute meines Glücks erkaufen kann. Ich frage mich: Wenn man mir alles, was ich besitze, wegnehmen würde, wäre ich dann ebenso glücklich wie heute? Oder umgekehrt: Wenn ich heute einen Sack voll Geld geschenkt bekommen würde, würde das mein Lebensglück verändern?
 

Fundament

Ich wünsche meinem Sohn, dass er sich irgendwann einmal ein schönes Auto, ein schickes Haus oder einen dicken Pool leisten kann. Viel mehr wünsche ich ihm und mir aber, dass unser Lebensglück auf einem anderen Fundament aufgebaut ist und unabhängig davon ist, ob Gott uns nun Reichtum schenkt oder wir eher arm sind. (Und nur ganz nebenbei: Auch die ärmsten Menschen in unserem Land sind reicher, was materielle Dinge angeht, als 80 % der Rest der Erdbevölkerung … das macht nachdenklich, was den Begriff „Arm und Reich“ angeht).

Dankbarkeit

Heute ist für mich ein Tag des Dankes – an dem ich mir bewusst Zeit nehmen möchte darauf zu schauen, wo ich reich beschenkt bin und nicht auf das schauen will, wo ich meine, Mangel zu haben. Sei gesegnet!
 
P.S. Segen ist laut Wörterbuch-Definition übrigens: durch Gebetsworte, Formeln, Gebärden für jemanden, etwas erbetene göttliche Gnade, gewünschtes Glück und Gedeihen.
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

Eine der schönsten alten Hymnen zum Thema Dank finde ich „How Great Thou Art“ …