eine Hand lässt bunte Lufballons am Meer los

Wir wollen alle glücklich sein!

„Herr Ferrary, ich glaube, wir Menschen wollen alle nur glücklich werden! Wir alle sind nur auf der Suche nach dem Glück!“ Diese Aussage eines Mädchens aus der sechsten Klasse macht mich sprachlos. Wir sprechen eigentlich darüber, was das Wort „Sünde“ übersetzt bedeutet. Wir verstehen ja so viele alte Worte nicht mehr. 

Die Kinder finden heraus, dass vieles, was schiefläuft, mit dem Ego zu tun hat. Menschen stellen sich selbst in den Vordergrund und handeln, als wären sie allein auf der Welt. Die Folge davon ist dann oft, dass sie „sündigen“, dass sie über die Bedürfnisse und Wünsche anderer hinweggehen und Gott den Rücken zuwenden. 

Und dann meldet sich das Mädchen und gibt diese Begründung. Letztendlich sehnen wir uns alle danach, glücklich zu werden. Und dafür nehmen wir es in Kauf, dass andere zurückbleiben und dass wir uns gegen Gott „versündigen“ (auch so ein altes Wort).

Wie recht diese Schülerin doch hat! Wir suchen unser Glück in allem Möglichen – und das ist ja auch ein Stück verständlich: in der Familie, im Geld, in der Macht, im Urlaub, in irgendeinem Kick. Aber dann stellen wir fest, dass alles Glück irgendwie vergänglich ist, dass die meisten Dinge, die uns ein Glücksgefühl geben, nur von kurzer Dauer sind.

Es ist ein bisschen wie eine Fahrt in der Achterbahn. Die kribbelt schön im Bauch, aber nach kurzer Zeit ist sie vorbei. Und dann reagieren wir, wie unsere Kinder, die noch auf dem Weg zum Ausgang laut ausrufen: „Noch mal, noch mal!“

Nachhaltig glücklich sein

Ich will auf viele dieser Dinge im Leben gar nicht verzichten. Ich liebe meine Familie und sie bedeutet ein großes Glück für mich. Ich liebe Urlaub. Ich liebe Freizeitaktivitäten, die mich erfüllen. Aber sie bedeuten nicht, dass ich innerlich wirklich nachhaltig glücklich bin. 

Wenn ich in die Bibel schaue, dann finde ich eine ganze Reihe Verse, die aufzeigen, wie ein Mensch glücklich wird. In der Übersetzung „Hoffnung für alle“ finden sich allein 110 Stellen, die das Wort „glücklich“ nennen. Die „Rezepte“, wie ein Mensch glücklich wird, sind aber erst einmal nicht sonderlich befriedigend. Da lese ich zum Beispiel: „Glücklich ist der Mensch, den Gott zurechtweist! Der Allmächtige will dich erziehen! Sträube dich nicht!“ (Hiob 5, 17 HfA) oder: „Glücklich ist der Mensch, dem der HERR seine Sünden nicht anrechnet“ (Psalm 32,2 HfA).  

Auch die Worte von Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 5) klingen jetzt nicht so, als würden sie mich im Alltag erfüllen. Da ist die Rede davon, dass die glücklich seien, die über die Welt trauern, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, die Frieden stiften. 

Macht das glücklich? So abwegig es klingt, die Antwort lautet: ja! Denn Gott spielt das eine gegen das andere nicht aus. Ich kann viele aufregende Sachen in meinem Leben erleben, kann eine tolle Familie haben, viel Geld und Macht und kann dennoch unglücklich sein. All diese Dinge sind vergänglich – und ich kann nichts davon mitnehmen, wenn ich einst zu Jesus gehe. 

Das heißt aber umgekehrt nicht, dass ich diese Dinge nicht haben darf. Wichtig, um glücklich zu sein, ist es aber, in Gott verwurzelt zu sein. David schreibt in einem seiner Lieder: „Probiert es aus und erlebt selbst, wie gut der Herr ist! Glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht!“ (Psalm 34, 9 HfA).

Zurück zum Glück

Das erinnert mich sehr an ein Lied der Punkband „Die Toten Hosen“. 2004 brachten sie ein Album auf den Markt mit dem Titel „Zurück zum Glück“. Die „Hosen“ sind eine der erfolgreichsten deutschen Bands. Sie hat fast alles erreicht, was man als Band erreichen kann. Und dennoch beschreiben die Musiker im gleichnamigen Lied „Zurück zum Glück“, sie wären an vielem „vorbeigelaufen“, hätten also vieles erlebt, wären aber auch am Glück vorbeigelaufen. 

Nun wollten sie umkehren und zurück zum Glück laufen. Es folgen bewegende Worte:

Und das Glück freut sich und ruft:
„Wie schön, ich hab euch so oft hier vorbeifahren sehen
Warum kommt ihr nicht und bleibt ’ne Zeit bei mir?“
Und die Antwort kennen wir vom letzten Mal
„Wir haben uns im Weg vertan
Aber gleich stehen wir bestimmt an deiner Tür!“
 
Wir sind auf dem Weg zurück
Auf dem Weg zurück zum Glück 
 

Letztendlich sind wir alle auf der Suche nach dem Glück. 

Was macht dich glücklich? Was hat Bestand, wenn der kurze Rausch, der kleine Kick vorbei ist? Was ist es, das dich auf dein Leben schauen lässt und du siehst, es ist ein Weg mit „Aufs und Abs“, aber du bist glücklich?

Probiert es aus und erlebt selbst, wie gut der Herr ist! Glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de