überlaufende schwarze Mülltonne

Warum bleiben Bons liegen?

„Möchten Sie den Bon haben?“ Ich frage mich, wie of die arme Kassiererin im Supermarkt diese Frage am Tag stellen muss. Wenn ich nichts im Einkaufswagen habe, was ich im Zweifelsfall zurückbringen muss oder was Garantie hat, dann verneine ich – und mein Bon wird entweder gar nicht erst ausgedruckt (das ist umwelttechnisch natürlich das Beste) oder landet zumindest gleich im Mülleimer zu Füßen der Dame an der Kasse.

Umso mehr erstaunt es mich, dass in fast jedem Einkaufswagen, den ich mir aus dem kleinen Häuschen hole, mindestens ein kleines Bon-Zettelchen liegen geblieben ist. Oft sogar mindestens zwei Bons, da sehr viele Kunden heute mit Karte bezahlen und dafür dann einen extra Beleg bekommen. Es kommt aber auch oft vor, dass gleich eine ganze Reihe Überbleibsel der vorangegangenen Nutzer meines Wagens mich freundlich angrinsen. Warum eigentlich?

Menschen nehmen irgendetwas an, was sie eigentlich nicht haben wollen und lassen es dann für die nächsten, die kommen, liegen. Eine Lösung gäbe es doch gleich in dreifacher Hinsicht: Man lehnt den Bon gleich dankend an der Kasse ab, man entsorgt ihn in einem am Weg stehenden Mülleimer oder man steckt den Bon mit seinen Einkäufen in die Tasche und nimmt ihn einfach mit nach Hause (was, wenn man ihn wirklich nicht braucht, natürlich die schlechteste Variante ist). 

Warum müllen sich die Menschen zu?

Mein Gefühl ist es aber, dass es mehr „vermüllte“ Einkaufswagen vor dem Supermarkt gibt, als „aufgeräumte“ – eigentlich kein großes Ding, ich kann die Reste und Bons meines Vorgängers ja auch selbst entsorgen. Aber die Sache an sich bringt mich zum Nachdenken, denn es gibt eine Parallele zum normalen Leben:

Oft müllen wir Menschen uns in unserem Leben mit Dingen zu, die wir eigentlich gar nicht brauchen – so wie wir die Bons nehmen, die wir nicht brauchen. Gut, ich werde meist nicht gefragt: „Möchten Sie diese Enttäuschung haben?“ Trotzdem belasten wir unsere Herzen damit, wie mit Verletzungen, negativen Gedanken und Sünde. Sünde ist alles, was mich von anderen Menschen entzweit (Streit, Lüge, Ablehnung, Betrug und vieles mehr) und / oder was mich von Gott trennt.

Wir brauchen diese Dinge nicht, nehmen sie aber immer und immer wieder mit. Die Folgen dieser Dinge bekommen dann oft genug andere zu spüren, indem wir mürrisch werden, hoffnungslos, lieblos, misstrauisch, … Jesus sagt in einer seiner Predigten: „Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in seinem Herzen trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben“ (Lukas 6, 45 HfA).

Dabei wäre auch hier der Weg eigentlich fast so einfach, wie der Weg meines Einkaufswagens zum Abstell-Häuschen: Ich könnte Dinge, die mir nicht guttun, erst gar nicht annehmen. Ich könnte sie erst gar nicht annehmen – oder in den Mülleimer werfen – oder aber mit nach Hause nehmen (was bei Sünde, Frust und ähnlichem auch die schlechteste Variante ist).

Wenn es also passiert ist, dass ich Müll, wie die Bons, in meinem Leben habe, den ich gar nicht brauche oder haben möchte, dann ist es das Beste, ihn zu entsorgen, damit andere nicht darunter leiden müssen. 

Hinterlassenschaften

Der Mülleimer, das ist er – Jesus – selber. Bei ihm kann ich alles abgeben, was mein Leben belastet. Jesus kann es schenken, dass ich wieder vertrauen kann, weil ich mein Misstrauen losgeworden bin. Er kann Lieblosigkeit in Liebe tauschen, Trennung von Gott durch Schuld in eine enge Beziehung zu ihm, Hoffnungslosigkeit in einen hoffnungsvollen Blick nach vorne. 

Wenn ich dann meinen Mitmenschen etwas „hinterlasse“, dann bereichert das ihr Leben und vermüllt es nicht. Ein extra liegengelassener Geldschein erfreut nun mal mehr als ein alter Bon – oder ein Coupon, der mich sparen lässt oder ein anderes nettes Geschenk. Solche „Hinterlassenschaften“ erfreuen einen.  

Fazit: Ich sollte von vornherein Müll in meinem Leben ablehnen oder ihn gleich wieder entsorgen. Du kannst das durch einen Tausch am Kreuz tun. Geh (in Gedanken oder leibhaftig) zum Kreuz und bitte Jesus, dass er deinen Müll gegen Dinge tauscht, die dein Leben reicher, leichter und erfüllter machen. Und schiebe es nicht auf die lange Bank, sondern beginne heute damit!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de