Philipp Mickenbecker nachdenklich

YouTuber Philipp Mickenbecker

Philipp Mickenbecker ist tot. Das Schicksal des 23-jährigen YouTubers hat viele Menschen in unserem Land bewegt. Bekannt wurde er durch verrückte Ideen, wie dem Bau eines U-Bootes, die er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Johannes unter dem Namen „The Real Life Guys“ umsetzte und filmte. 

Mickenbeckers Freunde und Mitstreiter veröffentlichten anlässlich seines Todes ein bewegendes Video – natürlich auf YouTube – in dem sie sagen: „Philipp ist gestern Abend im Krankenhaus von uns gegangen. Wir waren alle bei ihm.“ Und weiter: „Er hat in den letzten Wochen oft starke Schmerzen gehabt und wir sind uns sicher, dass er jetzt an einem besseren Ort ist. Jesus hat gestern seine Hand über uns gehalten. Wir sind unglaublich dankbar so einen unfassbar tollen Freund gehabt zu haben und sind dankbar für jeden Moment, den wir mit ihm in den letzten Jahren erleben durften.“ Philipp habe vollen Frieden mit der Situation gehabt und sich sehr über all die Gebete seiner Fans und Follower gefreut.

 

Der Kampf mit dem Krebs

Was macht diesen Jugendstar so besonders, dass er es mehrfach bis ins Fernsehen schaffte? Seit Monaten kämpfte Mickenbecker mit Krebs. Einmal, so bezeugte er es immer wieder, sei er von unheilbarem Krebs von Gott übernatürlich geheilt worden. Aber die Krankheit war  zurückgekommen, aggressiver als zuvor. Und, als man  ihn im Oktober 2020 entdeckte, gab es schon keine Hoffnung mehr für den jungen Mann. 
 
Die Ärzte gaben ihm nur noch Wochen, maximal Monate zu leben, eine Diagnose, die viele von uns in eine tiefe Krise stürzen würde. Nicht so Philipp Mickenbecker. Seitdem der YouTuber wusste, dass er sterben würde, ließ er seine Fans (Follower) an seinem Leben und seinem Kampf gegen den Krebs teilhaben.
 

Hoffnung und Rückschläge

Die Videos waren sehr ehrlich und authentisch. Mickenbecker erzählte von seiner Hoffnung und seinen Rückschlägen. Er zeigte Röntgenbilder und auch Bilder von seiner durch den Tumor offenen Wunde auf der Brust. Er berichtete davon, wie es ihm ging und erklärte immer wieder, er hätte keine Angst vor dem Sterben und dem Tod.
 
Die Hoffnung und Zuversicht, die dieser junge Christ ausstrahlte, begeisterte viele Menschen, Christen, wie Nichtchristen. Die ARD widmete ihm sogar eine eigene Fernsehdokumentation („Unheilbar krebskrank: Philipp von „The Real Life Guys“ über den Tod und die Hoffnung“). Was mich absolut faszinierte waren weniger die spektakulären YouTube-Videos der verrückten Brüder als viel mehr der tiefe Glaube, den Philipp ausstrahlte.
 

 

Gewissheit

Noch Anfang dieses Jahres, als Mickenbecker dem Tod schon tief in die Augen sah, ließ er sich auf mehrere Diskussionen mit dem islamistischen Hass-Prediger Pierre Vogel ein. Und er strahlte förmlich durch die Tatsache, dass er wusste, der Tod hat nicht das letzte Wort. Er wusste, wenn er von dieser Welt gehen müsste, würde er direkt in die Arme von Jesus fallen – eine Gewissheit, die alle Angst vor dem Sterben nahm.
 
Ja, er lebte gerne. Aber er war sich eins mit dem Apostel Paulus, der schrieb: „Denn Christus ist mein Leben und das Sterben für mich nur Gewinn!“ (Philippe 1, 21 HfA).
 
Ich frage mich: Habe ich diese Gewissheit, diese Hoffnung, diese Begeisterung für Jesus? Was löst das bei mir aus, wenn ich darüber nachdenke, dass auch ich irgendwann gehen muss? Und freue ich mich auch, dass ich nach meinem Ableben bei Jesus bin, wie Philipp Mickenbecker? 
 
Mickenbecker hat mich mit seiner Geschichte und seinem tiefen Glauben in den Bann gezogen, aber er hat mich auch nachdenklich gemacht. Ein 23-jähriger junger Mann, der sein Leben, so sagt man ja gerne, eigentlich noch vor sich hatte, freut sich auf seinem Sterbebett auf Jesus. Solch einen Glauben möchte ich auch haben. 
 
Sei gesegnet!
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de