Mann mit erhobenen Armen auf einem Berg

Beten für Menschen, die mich verletzt haben?

Es gibt Gebete, die mir wirklich schwer über die Lippen kommen. Wenn mich Menschen wirklich schwer verletzt haben und Gott mir sagt, ich solle ihnen vergeben und sie segnen, dann beiße ich mir erst einmal kräftig auf die Lippen – und es dauert, bis ich Vergebung aussprechen kann. Es dauert dann noch einmal eine Weile, bis ich es aus vollem Herzen tue.

Es gibt so das eine oder andere Gebet, da geht es mir auch so. Wenn Menschen zum Beispiel gemein sind und bösartig oder wenn mich jemand verleumdet oder schlecht vor anderen macht oder wenn ich mit Arroganz behandelt werde, dann käme es mir kaum in den Sinn, für diese Menschen zu beten oder sie gar zu segnen.

Dabei haben diese Menschen es am nötigsten – zum einen zeigen Menschen ja einen Mangel an Charakter, wenn sie sich über andere erheben oder sie beleidigen und verletzen. Zum anderen müssen sie sich – wie wir alle – eines Tages vor Gott für das, was sie in ihrem Leben alles verbockt haben, rechtfertigen.

Jesus Aussage: Segnet, die euch verfluchen!

Jesus nimmt diese Dinge sehr ernst. Seine Ansage dazu ist ziemlich heftig. Er sagt: »Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden. Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu ihm sagt: ›Du Schwachkopf!‹, der gehört vor den Hohen Rat, und wer ihn verflucht, der verdient es, ins Feuer der Hölle geworfen zu werden« (Matthäus 5, 21-22 HfA).

Harte Worte und heftiger Tobak. Wenn man sieht, wie ernst Jesus Beleidigungen nimmt, dann kann man vielleicht seine Aufforderung verstehen: „Segnet, die euch verfluchen und bittet für die, die euch beleidigen!“ (Lukas 6, 28 HfA).

Böses mit Gutem vergelten

Absolut verständlich, dass man sauer reagiert, wenn man angegangen wird. Es schallt halt aus dem Wald heraus, wie hineingeschrien wurde. Es geht aber weniger um mich, als um den Schreier. Wenn ich es wirklich schaffe, Segen auszusprechen, wo man mich beleidigt und für Menschen zu beten und sie zu segnen, die mir nichts Gutes tun, dann bedeutet das, dass ich Böses mit Gutem vergelte.

Ich spreche Segen Gottes aus, der Licht ist und gehe so gegen das Dunkel vor, das die Bosheit bringt. Klingt überdramatisiert? Ist es aber nicht. Jemand, der mich beleidigt und mir Böses will, handelt nicht aus der Liebe Gottes heraus. Mein Gebet für diesen Menschen wird vielleicht kein Wunder in der Seele dieses Menschen vollbringen – vielleicht aber doch. Und gebrauchen könnte er oder sie es.

Segen

Nicht Segen „statt“ Fluch, sondern Segen „gegen“ den Fluch. Licht gegen die Dunkelheit – fast so, wie bei Star Wars. Nur, dass wir das leider viel zu selten tun, zu beten und zu segnen, wo wir angegriffen werden.

Reagiere mit Gebet und Segen

Ich wünsche dir die Kraft und die Liebe, gegen Angriffe mit Gebet und Segen zu reagieren. Das ist in jedem Fall besser für deine Seele und die Situation. Und wer weiß, vielleicht verändert dein Segensgebet ja doch mehr, als du dir vorstellen kannst.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

Diesen Song hat mir ein iranischer Freund, der die Andachten regelmäßig liest, geschickt. Hat mich sehr bewegt!