Erfindungen des 21. Jahrhunderts
Ich bin sehr dankbar für Erfindungen des 21. Jahrhunderts, wie die Sozialen Medien Facebook, Telegram, WhatsApp und Co. und nutze sie regelmäßig – ansonsten würde ich wohl ein Buch und keinen Andachts-Blog schreiben. Soziale Netzwerke bieten die Chance der Vernetzung und des Erfahrungsaustausches, ja, selbst, was christliche Themen angeht. Und Kommunikationstools wie WhatsApp oder Telegram machen so manches einfacher.
Kommunikation über Soziale Medien
Meine Frau Alexandra und ich haben schon zusammen mithilfe der Sozialen Medien WhatsApp-Urlaub geplant, obwohl wir 300 km voneinander entfernt waren. „Wie findest du das Hotel hier, Schatz?“ Schnell den Link geschickt, angeschaut und dann gemeinsam entschieden.
Auch Oma und Opa freuen sich, immer „up-to-Date“ zu sein: „Schau mal, Sarah hat einen Zahn verloren…“ – ein Foto dazu und weggeschickt. Kennen wir alle, ist nichts Neues und gehört heute zum Alltag der meisten Menschen dazu.
Nachrichten über Soziale Medien
Immer erreichbar und vernetzt zu sein, ständig Nachrichten und Infos über die Sozialen Medien zu bekommen, hat aber auch Nachteile. Ich kann oft gar nicht mehr ohne. Vielleicht habe ich das Gefühl, ich könnte etwas verpassen, vielleicht habe ich Angst, etwas Wichtiges würde an mir vorbeirauschen. („Hast du gesehen, die Clara hat ihren Status geändert und ist jetzt in einer Beziehung. Und der Paul hat sich schon wieder getrennt …“)
Nebenwirkungen der Sozialen Medien
Nebenwirkungen der Sozialen Medien bekomme ich zum Beispiel in der Schule mit. Im Studium wurde uns geraten, alle 10-15 Minuten einen „Methodenwechsel“ vorzunehmen (also vom Gesprächskreis zur Gruppenarbeit zu wechseln, dann wieder im Plenum zu sprechen, um schließlich noch einen Arbeitsbogen zur Einzelarbeit auszuteilen. Dazu sollten noch Lieder, Multimedia, Bildkarten o. ä. zum Einsatz kommen). Der Grund ist einfach: Die Kids von heute „können sich nicht mehr lange konzentrieren“ – so heißt es. Können sie auch nicht, lehrt mich die Erfahrung. Uns Erwachsenen fällt das auch immer schwerer.
Wenn die Schule dann zu Ende ist und ich mich auf den Heimweg mache, dann stehen wieder unzählige der Kids vor der Tür, alle mit ihren Handys in der Hand. Es wird gespielt und gedaddelt, was das Zeug hält. „Schau mal, Herr Ferrary, ich habe 215 Nachrichten bekommen, während ich in der Schule war…“
Schwierigkeiten
Ich will absolut nichts Schlechtreden noch verurteilen, aber ich merke, dass es selbst uns Christen oft leicht fällt, eine halbe Stunde am Handy zu verbringen, wir aber Schwierigkeiten haben, wenn ein Gebet länger als zwei Minuten dauert, dass es einfach ist, eine Stunde bei Facebook abzutauchen, aber schwer, zehn Minuten Bibel zu lesen.
Und ich sehe, dass die Informationsflut der Sozialen Medien und die permanent auf uns einprasselnden „News“ dazu führen, dass wir kaum noch etwas von ihnen im Kopf behalten. „Ich hab da irgendwas bei Facebook gelesen, weiß aber nicht mehr genau, was das war und wo ich das herhabe…“
Und so wird gefühlt oft „du sollst nicht lügen“ mit „dieser Star wurde aus der Jury von DSDS geschmissen, weil er Aluhut-Träger ist“ auf eine Ebene gestellt. Gottes Wort wird ebenso unwichtig wie eine Info bei Facebook. Kaum gehört oder gelesen, schon wieder vergessen.
Nutzt die Zeit
„Nutzt die Zeit, so gut ihr könnt, denn wir leben in einer schlimmen Zeit“ (Epheser 5, 16 HfA), schreibt Paulus schon vor 2000 Jahren. Ja, ich weiß, es ist nicht leicht, aber es lohnt sich. In ein paar Jahren werden die meisten der Infos, die uns täglich erreichen irrelevant sein – das, was Gott zu sagen hat, wird aber bleiben.
Informationen
Welche Infos sind mir wichtig? Auf welches Fundament stelle ich mein Lebenshaus (ganz gleich, ob ich eine Hütte oder eine Villa als Lebenshaus haben möchte)? Was trägt? Jetzt beginnt der erste Augenblick deiner Zukunft – ich kann entscheiden, wo ich meine „Likes“ setze und was ich „wegklicke.“ Und du auch.
Sei gesegnet in deinen Entscheidungen!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de