Kopf der Schlange streckt sich nach oben

Film-Abend

Gestern habe ich mir und den Kindern wieder eine kleine Auszeit gegönnt (und meiner Frau damit auch). Es ging in unser Vereinshäuschen, das mitten in einem Park liegt. Mit Beamer und Laptop und Snacks in der Tasche waren wir gut für den Kino-Abend mit Übernachtung vorbereitet. Als Film hatten wir uns dieses Mal „Tim Thaler – oder: Das verkaufte Lachen“ ausgesucht. Ein großartiger Film, witzig, spannend und tiefgründig.

Es geht um einen Waisenjungen, der sein unwiderstehliches Lachen an den mysteriösen Baron Lefuet verkauft und seitdem keine Wette mehr verliert. Tim lässt sich darauf ein und wird so schnell erfolgreich, beliebt und reich – nur lachen kann er nicht mehr. 

Lefuet entzweit ihn langsam und perfide von seinem alten Leben und lässt Tims Seele langsam böse werden.

Der Widersacher

Wirklich großartig finde ich, dass die Geschichte zeigt, wie das Böse schleichend und fast unmerklich in das Leben von Menschen kommt. Niemand wird böse geboren, aber es gibt Menschen mit einem schlimmen Charakter, die viel Böses tun. Niemand wird von einer Sekunde zur anderen drogenabhängig oder Spielsüchtig oder zum Alkoholiker.

Niemand wird ganz plötzlich zum Gewalttäter oder Betrüger. Die Geschichten der Veränderung sind oft in einem Aspekt ähnlich. Es fängt ganz sacht und leise, fast unmerklich an. Und wenn Menschen irgendwas merken, dann ist es im Normalfall schon zu spät.

Die Bibel beschreibt, dass genau das die Taktik des Bösen in Person ist, die übrigens den gleichen Namen trägt wie der Baron: Lefuet – rückwärts gelesen heißt das „Teufel“ (διάβολος / diábolos „Verleumder“, bibelgriechisch „Widersacher). Die Bibel nennt den Teufel als sehr real. Oft wird er auch Widersacher oder Satan (hebr. שָׂטָן Satan „Gegner“) genannt.

Er wird als der Inbegriff des Bösen dargestellt. Sicherlich nicht wie in Karikaturen, aber zerstörerisch und eben böse. Dieser Widersacher Gottes hat nur im Sinn, die Menschen zu zerstören, zu entzweien, sie von Gott wegzureißen.

Das Böse in Gestalt einer Schlange

Und die Taktik, die Lefuet im Film (der übrigens weltlicher Natur ist) nutzt, ist dieselbe, die in der Bibel beschrieben wird. Dort wird berichtet, dass die ersten Menschen in einen wunderschönen Garten (dem Paradies, wie wir sagen) leben durften, und es alles gab, was das Herz begehrt. Eines Tages erschien das Böse in Gestalt einer Schlange und fing an, den Menschen ihr Leben madig zu machen. Die Menschen hatten völlige Freiheit – nur von einem einzigen Baum durften sie nicht essen. 

Die Schlange holte zum Schlag aus, nicht massiv, nicht offensichtlich, nein sie säte leisen Zweifel: „»Hat Gott wirklich gesagt … ?«, fragte sie die Frau.“ (1 Mose 3, 1 HfA). Es ist dasselbe Spiel, das bis heute gespielt wird: Die Vernunft wird langsam und fast unmerklich langsam angegriffen und ausgehebelt:

„Ich bin nur ein Gelegenheitsraucher, ich werde nicht süchtig. Von Joints wird man nicht abhängig. Ich probiere diese Pille ja nur einmal. Mir wird nichts passieren. Ich habe mir die Pornoseite im Netz ja nur einmal angeschaut, völlig harmlos. Es mag sein, dass manche aus meinem Freundeskreis auf die schiefe Bahn geraten, aber ich bin anders, Tarnt-Karten nutze ich nur zum Spaß, eigentlich glaube ich nicht daran und auch nicht, dass es da böse Mächte gibt, die dahinter stecken …“

Ich könnte die Liste unendlich lang fortführen. Wir denken immer, uns wird schon nichts passieren. Aber in dem Moment, wo wir etwas merken, ist es zu spät.

Wir sind abhängig, wir sind verstrickt in der Sünde, unser Charakter hat sich verändert, wir sind jähzornig, haben Beziehungen zerstört, wurden kriminell, haben unsere Beziehung zu Gott zudem abgebrochen. Die ersten Menschen fallen auf das Böse herein. Die Menschen des 21. Jahrhunderts ebenso.

Auch die Angriffspunkte sind über die Jahrtausende dieselben geblieben: Macht, Reichtum, Schönheit, Anerkennung, Weltflucht und vieles mehr. 

Der Teufel hört nie auf!

Wie die Geschichte von Tim Thaler ausgeht, solltet ihr euch oder euch zusammen mit euren Kindern ansehen. Es lohnt sich wirklich. Wie unsere Geschichte ausgeht, liegt an uns. Die Schlange wird nicht aufhören zu versuchen, uns mit säuselnden Worten zu verführen und uns aufzuzeigen versuchen, dass ein kleiner Weg rechts und links neben der Spur Gottes nicht so schlimm ist und viel größeren Erfolg bringt. 

Sie wird uns weiterhin einreden, wie toll wir sind und dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchen. Wir sind viel zu smart, um abhängig, machtsüchtig, jähzornig oder gewalttätig zu werden. Und wir werden mit Sicherheit wieder in die eine oder andere Falle tappen. 

Die Lösung heißt Jesus Christus. „Wer sich aber gegen Gott auflehnt, gehört dem Teufel. Denn der Teufel hat sich von Anfang an gegen Gott aufgelehnt. Doch der Sohn Gottes ist gerade deswegen in die Welt gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören“ (1. Johannes 3, 8 HfA).

Jesus kann uns sensibel machen, dass wir Angriffe des Widersachers durchschauen, er kann uns warnen, Türen auf den richtigen Weg öffnen, er hat aber auch die Macht, die Ketten zu zerreißen, die uns das Böse anlegen will. Jesus ist der Sieger über das Böse, denn er hat das Böse mit seinem Tod und seiner Auferstehung besiegt.

Nun lasst uns diesen Sieg in unserem Leben sichtbar werden. Ganz so, wie es ein großartiges Lied der Band Hillsong besingt: „Let the devil know, not today!“ (Lass den Teufel wissen: nicht heute!)

Sei gesegnet und bleib behütet.

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de