Mann schaut verzweifelt aus dem Fenster

Sogar Zacharias hatte Zweifel

Die Geschichte von Zacharias ist weniger bekannt als die anderen Geschichten, die rund um Weihnachten spielen. Zacharias war einer der Priester im Tempel, ein frommer Mann. Jetzt könnte man denken: Wenn jemand „so nah an der Quelle“ sitzt, dann muss er ein starker  Glaubensheld sein. Aber auch er hatte seine Zweifel.

Dieses Argument höre ich auch immer und immer wieder: „Du bist doch ein Mann Gottes, du sitzt doch an der Quelle“ – ob es nun darum geht, dass beim Ausflug schönes Wetter sein soll oder Gott irgendwo eingreifen soll. Immer und immer wieder bekomme selbst ich das zu hören.

Zacharias war aber ein Mann, der auch seine Zweifel hatte. Er war mit der Cousine von Jesu Mutter, Elisabeth, verheiratet, aber die beiden hatten keine Kinder bekommen. Heute ist leider der Wunsch nach einem Kind die bewusste Entscheidung vieler Erwachsener in unserem Land. Damals bedeutete es, kein Kind zu haben, Schmach für die Familie. Die beiden wurden älter und älter und damit schwand die Hoffnung, dass doch noch etwas in Sachen Nachwuchs geschehen würde. 

Zacharias erschien ein Engel

Natürlich kannten die beiden die Geschichte von Abraham und Sarah, die noch in hohem Alter Eltern wurden, aber das war ja „etwas ganz anderes…“. Dann, an einem Tag (nachzulesen in Lukas 1) erscheint auch dem Zacharias ein Bote Gottes und zwar genau, als er gerade seinen Dienst im Tempel versah. 

Dieser Bote war nicht nur ein Engel, es war Gabriel, der sich als der höchste der Engel Gottes ausgab. Und der verheißt Zacharias, dass er und seine Elisabeth noch Eltern werden würden. Wenn ich gerade Dienst in der Kirche verrichten würde und mir ein Engel erschiene, ich würde wohl sehr staunen.

 Nicht so Zacharias, er staunt nicht über den Engel, wohl aber über die Botschaft: »Woran kann ich erkennen, dass deine Worte wahr sind?«, fragte Zacharias erstaunt den Engel (Lukas 1, 18 HfA).  Zacharias zweifelt an Gott. Er zweifelt, dass Gott gerade ihn segnen möchte.

„Der Engel antwortete: »Was ich gesagt habe, wird sich erfüllen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aber weil du meinen Worten keinen Glauben geschenkt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr sprechen können, bis es eintrifft«“ (Lukas 1, 19). 

Alles erfüllt sich. Elisabeth wird mit Johannes, den man später „den Täufer“ nennen wird, schwanger. Und Zacharias bleibt stumm, eben bis dies alles eintrifft. Als es dann um die Namensgebung geht, ist Elisabeth gehorsam und sagt, der Junge solle „Johannes“ heißen. Die Verwandten wunderten sich, denn noch niemand in der Familie hatte diesen Namen vorher getragen. 

Gottes Versprechen sind glaubwürdig

Zacharias nahm sich eine Schreibtafel und schrieb darauf, der Junge solle wirklich Johannes heißen und konnte just in diesem Moment wieder sprechen. 

Und genau hier kommen du und ich ins Spiel, denn Gottes Versprechen sind immer glaubwürdiger als menschliche Logik! Das galt damals so, das gilt auch heute noch. Das gilt sowohl für Verheißungen in unserem Leben als auch bei dem, was die Bibel berichtet. Tun wir also Geschichten, wie die des Zacharias in den Bereich der Märchen und Legenden ab oder glauben wir daran, dass Gott Wunder tun kann?

Auch wenn wir bisher in unserem Leben Menschen des Zweifels waren, so muss das nicht bedeuten, dass Zweifel auch unsere Zukunft bestimmt. Wenn Gott in ein Leben eingreift – und dazu kann und sollte man ihn bitten – dann verwandelt sich Zweifel in Freude. Von Zacharias heißt es: „Im selben Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben“ (Lukas 1, 64 HfA).

Heute würde das heißen, ich rufe meine Band zusammen und wir spielen ein mächtiges Lobpreis-Set. Gott hat eingegriffen, Gott hat seine Verheißungen wahr gemacht und dafür feiern wir eine Worship-Party! 

Es lohnt sich, die Geschichte in Lukas 1 zu lesen. Es lohnt sich aber noch viel mehr, seine Zweifel direkt Gott zu bringen. Gott ist ein Gott, der nicht nur eine Chance im Leben gibt. Er weiß, dass Zweifel uns unruhig macht, von ihm wegzieht, unser Leben belastet. Deshalb möchte er auch in unserem Leben den Zweifel in Freude umwandeln.

Aber wir müssen bereit sein, ihm – Gott – glauben. Wir müssen bereit sein, ihm auch eine Chance zu geben. Lade Gott heute bewusst ein, auf deine Zweifel zu reagieren. Sprich mit ihm über deine Gedanken und Gefühle, dann kann er auch bei dir den Zweifel in Freude verwandeln. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de