Woche 3, 5. Tag – Ich würde alles für dich tun!

Hanna, meine vierjährige Tochter, versucht jedes Tier zu einem Haustier zu machen. Heute beugte sie sich beschützend über ein Weckglas, dem Zuhause ihres Marienchenkäfers. Hanna war dabei ihrer kleinen Schwester Mercy zu zeigen, wie man gut für dieses Insekt sorgt: „Es muss jetzt schlafen“, erklärte sie, wobei sie das Glas mit einem Geschirrtuch bedeckte und „Guten Abend, gute Nacht” sang.

Haustiere gibt es, nach meinen Kindern zu urteilen, überall. Am letzten Sonntag entschieden sich die Kids, dass Flusskrebse die perfekten Haustiere seien. Geschickt sammelten sie 23 dieser nassen, kriechenden, zwickenden Krebstiere ein. Kate unser Nachbarmädchen war überglücklich, sie alle mit nach Hause nehmen zu dürfen. Im Gegensatz zu mir erlaubt ihre coole Mama eine Menge von Tieren.

Ein weiteres gutes Haustier ist die Küchenschabe, jedenfalls denkt Hanna dies. Sie weinte bitterlich als ich im letzten Sommerurlaub ihr potentielles Haustier zerquetschte. „Ich wollte es nur liebhaben und mich darum kümmern“, trauerte sie.

Woran liegt es, dass Kinder so gerne Haustiere haben möchten? Das erste Buch Mose 1,26 gibt einen klaren Hinweis um die Gefühle und das Begehren von Hanna zu erklären: „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei, die da herrschen… über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.” Wenn ich Hanna anschaue, verstehe ich mehr von Gottes Wesen, weil Gott sie in seinem Bilde erschaffen hat. Indem sie über alles was auf der Erde kriecht, herrschen möchte, spiegelt sie Gott wieder. Bis zu dem Tag mit der Küchenschabe hatte ich immer „Herrschaft” als eine dominierende Position verstanden, in der der Herrschende zu seinem eigenen Vorteil regiert. Hannas Begehren einer Küchenschabe das Gefühl zu verleihen, geliebt und beschützt zu sein, hebt die wahre Bedeutung von Herrschaft hervor, nämlich, dass es sich um einen Dienst handelt. Dies wiederum zeigt uns das wahre Herz Gottes, dessen Herrschaft zu unseren Gunsten ausgeübt wird.

In unserer Sünde sind wir vor Gott so unansehnlich wie eine Küchenschabe. Dennoch entscheidet sich unser himmlischer Vater, sich beschützend über uns zu beugen und für uns zu sorgen. Im Gegensatz zu Hanna und ihrem Mariechenkäfer weiß Gott genau was wir brauchen, nämlich ihn zu kennen, mit ihm zu leben und ihm in allem zu vertrauen. Dies ist uns nur möglich durch die Vergebung unserer Sünden, indem Gott der Vater seinen einzigen Sohn für uns opferte. Unser himmlischer Vater hat bewiesen, dass er alles für uns tun würde.

Dieses neue Verständnis von Herrschaft durch die Augen eines kleinen Mädchens, gibt mir solch einen Frieden, denn es zeigt, dass seine Herrschaft uns zum Vorteil gedacht und dass seine Liebe total bedingungslos ist. Deshalb können wir uns freuen, dass „seine Herrschaft ewig währen wird.” (Dan. 4, 34)  

  • Lies Johannes 15:13, Johannes 3:16 und schreibe deine Gedanken oder ein Dankgebet.