Frau am Abend im Gras

Worship-Night

Am Donnerstag hatten wir die erste Berlin Worship-Night seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Es war ein kleiner Neustart: zwei Einzelmusiker und meine Band. Etwa 50 Personen haben ihren Weg ins tiefe Neukölln dazu gefunden. Und es war ein gelungener Neustart, denn Gott war spürbar da und hat gewirkt. Hoffentlich war es wirklich ein Neu-Start, denn die Gemeinde wünscht sich, regelmäßig Ausrichter der Worship-Night zu werden.

In der Mitte des Abends spielte ein Pianist, der schon bei einer der ersten Berlin Worship-Night mit dabei war – damals noch als passionierter Rapper. Er war sichtlich bewegt und fand warme Worte. Damals, vor fast 20 Jahren stand er musikalisch quasi noch in seinen Kinderschuhen, heute ist er Berufsmusiker.

Als er das erste Mal bei einer Worship-Night spielte, hatte er einen Freund eingeladen, der sich an dem Abend für Jesus entschieden hatte und bis heute ein aktiver Christ ist. Als er seinen Dank ausdrückte, sagte er dann: „Ich weiß gar nicht, wie die Worship-Night eigentlich entstanden ist, ich glaube, Jürgen hatte da irgendwie mit zu tun … „

Hier bin ich, sende mich …

Wie war das denn im Jahre 2001, als wir – damals noch wie Aliens von einem anderen Stern – das erste Mal die Türen öffneten, um einen Abend von Berlinern für Berliner zu veranstalten? Gott hatte ziemlich deutlich zu mir gesprochen, wir als Band sollten eine derartige Veranstaltung initiieren. Hier sind wir, sende uns.

Heute hat jede zweite Gemeinde Lobpreis-Abende, damals gab es so etwas fast nicht. Dementsprechend skeptisch waren viele. Aber wir haben einfach angefangen und hatten große Events mit bis zu fünf Teams und Hunderten Besuchern und kleine. Wir hatten rockige Musik und Klassik, Pop und Rap.

Über all die Jahre hat Gott Türen geöffnet, Helfer und Gäste geschickt und vor allem seinen Segen. Freundschaften sind entstanden und Teams, die sich vorher nicht kannten, haben gemeinsam Projekte begonnen.

Was sollen wir tun?

Und alles nur, weil wir damals als ganz kleines Team Gott gefragt haben: „Was sollen wir tun, Herr? Was ist der nächste Schritt? Sende uns!“ Und weil wir einfach angefangen haben, auch, wenn man uns damals zum Teil für verrückt erklärt hat.

Wann hast du Gott das nächste Mal gefragt: „Gott, was soll ich tun? Was ist mein nächster Schritt?“

Mir ist gestern wieder einmal bewusst geworden, dass wir das viel zu selten tun. Wenn der Karren im Dreck ist, die Probleme sich türmen, das Licht am Ende des Tunnels noch ganz weit weg ist, dann fällt es uns leicht, Gott zu fragen: „Wie komme ich hier heraus? Was soll ich tun?“

Aber wenn die Sonne scheint und der Himmel blau ist, dann ist es viel schwerer. Vom Propheten Jesaja heißt es: „Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!“

Mal Hand aufs Herz – könntest du mit ganzem Herzen dein AMEN dazu geben? Würdest du dich senden lassen, nutzen lassen, berufen lassen, wenn Gott dich bitten würde, etwas zu tun? Wann hast du Gott das letzte Mal nach deinem nächsten Schritt gefragt? Hast du ihm gesagt „Herr, hier bin ich, sende mich?“

Heute ist ein guter Tag, das wieder einmal zu versuchen. Und wer weiß – vielleicht schaust du auch nach 20 Jahren zurück und siehst, was Gott großes getan hat, weil du einst gefragt hast.

„Gott begabt nicht, ohne zu berufen – und er beruft nicht, ohne zu begaben“ (Karl Barth).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de