Schafe weiden

Vertrauen

Eine jüngst veröffentlichte Vertrauensstudie der Bepanthen-Kinderförderung zusammen mit der Universität Bielefeld kommt zu dem Ergebnis, dass 63,3 % der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren kein Vertrauen in andere Menschen haben. Ein großes Misstrauen richtet sich auch gegen Medien und Journalisten, so die Studie. Befragt wurden 1500 Kinder sowie deren Eltern. 

Diese Zahlen haben mich absolut umgehauen, denn es wurde nicht gefragt: „Vertraust du deinen Lehrern, den Politikern, der Polizei oder den Piloten eines Flugzeuges?“ Es wurde nach dem Vertrauen zu anderen Menschen gefragt.

Die Studie, wenn die Zahlen denn auf eine breite Masse in unserem Land übertragbar ist, zeigt also auf, dass Kinder demnach auch ihren eigenen Eltern, ihren Geschwistern, ihrer Familie nicht mehr vertrauen. Ich als Vater muss mich also fragen, ob ich vertrauensselig bin. 

Festes Fundament

Wenn Kinder und Jugendliche kein oder wenig Vertrauen in andere Menschen haben, wie können sie dann ihr Leben auf einem festen Fundament bauen? Und woher kommt dieses fehlende Vertrauen?

Als Eltern- und Großeltern-Generation müssen wir uns fragen: Was haben wir eigentlich für ein Erbe an unsere Kinder und Enkel weitergegeben, denn wir sind zwangsläufig die Vorbilder für die nächste und übernächste Generation. 

Und ich möchte mich nicht darauf ausruhen, dass unsere Kids von Internet, YouTube und TikTok dermaßen beeinflusst sind, dass wir diesem wenig entgegenzusetzen haben. Das ist mir zu billig. Vielmehr frage ich mich: 

Mein Leben anschauen

Wenn meine Kinder mich und mein Leben anschauen, was sehen sie da? Sehen sie einen Mann, einen Vater, der selbst in seinem Leben Vertrauen hat? Oder lernen sie von frühauf, dass man am besten nur sich selbst vertrauen sollte?

Und die Frage ist mehr als berechtigt. Wem vertraue ich eigentlich? Vertraue ich anderen Menschen? Und: vertraue ich Gott?

Jesus sagt einmal zu seinen Freunden: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ihnen gebe ich das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Keiner kann sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater hat sie mir gegeben, und niemand ist stärker als er.“ (Johannes 10, 27-29 NLB).

Kenne ich die Stimme meines Hirten?

„Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir mangeln …“ – leicht ist es, ohne tiefe Gedanken die Worte des Psalm 23 zu lesen oder aufzusagen. Wie ist das aber mit dem Vertrauen? Kenne ich die Stimme meines Hirten? Folge ich ihr?

Es klingt immer so schön: Ewiges Leben wartet auf mich. Aber wie viel Vertrauen setze ich in meinem Alltag auf diesen Hirten, auf Jesus? Und wie viel denke ich, ich muss mein Leben selbst im Griff haben?

Wie kann ich erwarten, dass meine Kinder lernen, in andere ihr Vertrauen zu setzen, wenn ich als Vater es ihnen nicht vorlebe?

Was müsste Gott tun…?

Bevor ich innerlich noch unruhiger werde, stellt sich mir eine grundlegende Frage: Was müsste Gott eigentlich tun, damit ich ihm wirklich vertraue? 

Was müsste Gott tun, damit du ihm in deinem Leben wirklich vertraust? Und was hält dich immer wieder davon ab, dein Vertrauen auf Gott zu setzen? Ich denke, wir beide haben hier unterschiedliche Baustellen – aber wir beide sollten diese dringend anpacken.

Denn meine Sorge ist: Wenn es eine Umfrage gibt, wie viele Christen Gott wirklich vertrauen, könnte es sein, dass die Zahlen nicht viel besser sind, als die der Vertrauensstudie. Und das wäre fatal. Der gute Hirte ist der gute Hirte – und wer ihm vertraut, den wird er auf grünen Auen weiden, den wird er ans frische Wasser führen. 

„Der Glaube ist das unglaubliche Abenteuer des Vertrauens auf Gott“ (Corrie ten Boom).

Lass Vertrauen wachsen und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de