Frau voller Freude

Höhen und Tiefen

Jeder von uns erlebt Höhen und Tiefen in seinem Leben. Es gibt Zeiten, die sind absolut einfach, und es gibt Zeiten, die sind so schwer, dass wir kaum wissen, wie wir den nächsten Schritt überstehen sollen. Ein Seelsorger hat mir einmal folgendes Bild mitgegeben: Jeder von uns muss denselben Berg erklimmen, nur eben von einer anderen Seite – und da kann die Beschaffenheit des Weges sehr unterschiedlich sein. Ich bin jemand, den schlechte Nachrichten, Ärger und Frust ziemlich schnell aus der Bahn werfen. Zwar habe ich gelernt, mich von Gott ziemlich schnell wieder mit dem Kopf über Wasser zu ziehen, aber es braucht manchmal wenig, und ich denke, ich sinke.

Uroma

Wer mich kennt, hat vielleicht schon von ihr gehört, aber ganz anders war meine Uroma. Sie hat zwei Weltkriege überlebt und fünf (!) Ehemänner, und sie war die glücklichste, zufriedenste und friedfertigste Frau, die ich je getroffen habe.

Sie war wirklich beseelt von Gott, und man konnte das Gefühl haben, sie würde keinen Schritt gehen, ohne dass Jesus an ihrer Seite war. Was sie hatte, war eine Frucht des Heiligen Geistes, wie sie in Galater 5 beschrieben werden. Sie hatte eine tiefe, innere Freude.

Innere Freude

Nicht, dass man es ihr immer und überall äußerlich angesehen hat, es war eine innere Freude, die ihr Stabilität und Halt im Leben gaben, egal, was kam.  Eine Freude war es, die alle menschliche Freude übersteigt. Es war die Freude, die der Prophet Nehemia beschreibt, wenn er sagt: „Seid nicht traurig, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!“ (Nehemia 8, 10 BB).

Meine Erfahrung ist, dass wir oft nach äußerlicher Freude suchen. Läuft alles, dann freuen wir uns. Werden wir beschenkt, ebenso. Haben wir einen schönen Urlaub, werden gelobt, bekommen eine Lohnerhöhung, dann ist die Freude schnell groß.

Die Freude, die der Geist Gottes uns schenken will, ist aber eine andere Freude, eine Freude, die auch hält, wenn wir bei der Beförderung übergangen werden, wenn wir die Prüfung nicht bestehen oder Menschen uns enttäuschen.

Dann läuft natürlich niemand vor Freude hüpfend durch die Straße. Aber dennoch kann die Freude Gottes in einem bestehen bleiben. Bedingung ist, dass der Mensch ein Leben im Geist und nicht im Fleisch lebt, ein Leben aus Gott heraus und nicht aus seinem alten Ego heraus.

Unterscheidung

Im Englischen gibt es eine gute Unterscheidung. Wir suchen oft nach „Happyness“, suchen danach, happy zu sein. Gott will uns aber Joy schenken, was eine tiefe, innere Freude, ein innerer Frieden ist. Jesus sagt ja selbst einmal: Ich lasse euch ein Geschenk zurück – meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst“ (Johannes 14, 27 NLB).

Wenn du dich auch schnell umhauen lässt von äußeren Dingen, dann sind das Momente, in denen dein alter Adam, dein alter Mensch, die Oberhand hat. Es macht keinen Sinn, dann so zu tun, als wäre es anders. Was aber Sinn macht, ist Gott darum zu bitten, dir seinen Geist, dir diese tiefe, innere Freude, diesen tiefen, inneren Frieden zu schenken.

Er wird die Kraft schenken, auch schlimme Zeiten zu überstehen. Und je mehr Raum Gott in deinem Herzen einnimmt, desto größer wird die Frucht wachsen, desto mehr wirst du von Gottes Freude getragen werden in deinem Leben.

Ich habe noch einen langen Weg vor mir, bevor ich so werde wie meine Uroma. Aber die ist auch 96 Jahre alt geworden. Da habe ich ja noch ein wenig Zeit, wenn ich auch so alt werde.

Sei gesegnet!

„Unser Glück ist abhängig von den Umständen. Unsere Freude ist abhängig von unserer Herzensbeziehung zu Gott“ (Maria Luise Prean-Bruni)

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de