Fels hängt am Himmel

Perspektivwechsel

Wenn in der Bibel die Rede davon ist, dass Menschen von ihrer Blindheit geheilt werden, dann ist davon auszugehen, dass sie wirklich körperlich blind waren. Was Jesus aber auch tut, ist uns von geistiger Blindheit zu heilen. Wir sehen die Welt mit unseren Augen und manchmal sehen wir sie so, wie wir sie eben sehen wollen. Dabei ist vieles eine Frage der Perspektive.
Dieses großartige Bild eines schwebenden Steins wurde vor ein paar Tagen von Daniel Bohn am Bühlhausweier in der Gemeinde Althütte in Baden-Württemberg aufgenommen. Es ist kein Fake. Ich habe mich gefragt, wie das gehen kann, dass ein Stein quasi am Firmament klebt – bis ich die Beschreibung des Bildes gelesen habe. Der Fotograf schreibt: „Manchmal muss man seine Ansicht ändern, wie man Dinge betrachtet. Dreh das Bild einfach mal auf den Kopf!“
 
Ich würde jetzt gerne in dein Zimmer schauen können, um zu sehen, wie du versuchst, das anzustellen. Vielleicht versucht du gerade, deinen Monitor zu drehen, vielleicht verrenkst du dich oder machst gerade Kopfstand.
 

Mit anderen Augen betrachten

Wenn wir die Dinge unseres Lebens und die Dinge um uns herum mit unseren Augen betrachten, dann ist die Sicht, die wir haben, geprägt von unseren Ansichten und Erfahrungen. Und was nicht sein kann, kann eben nicht sein. Und dass ein Stein am Himmel hängt, geht nun einmal nicht. Deshalb kommt uns schnell in den Sinn: Was nicht geht, muss gefälscht sein. 
 
Manchmal hilft aber ein Perspektivwechsel  um zu sehen, dass wir zwar gesehen haben, was wir gesehen haben, es aber anders gesehen haben, als es wirklich ist. Manchmal ist es gut, wenn unser Leben auf dem Kopf steht.   

Ich habe dann schon oft erlebt, dass Jesus, wie bei der Heilung des Blinden in der Bibel, vorbeikommt und mich fragt: »Was soll ich für dich tun?« (Markus 10, 51 NLB). Und dann muss ich mich fragen: Was will ich eigentlich? Will ich sehen können? Will ich das wirklich? Will ich zulassen, dass Gott mein Leben vielleicht auf den Kopf stellt, Ansichten, die ich mir über die Jahre aufgebaut hat, infrage stellt, Wahrheiten, an die ich glaube, wie eine Sandburg einstürzen lässt? Will ich das?

Wenn ich antworte, wie der blinde Bartimäus bei Jesus: »Ich möchte sehen!«, dann wird es geschehen. Ich werde auf dem Auge, auf dem ich geistlich blind war wieder sehen können. Und es kann sein, dass dann mein Leben wirklich auf dem Kopf steht. 

Sehen und verändern

In der Geschichte vom blinden Bartimäus heißt es: „Da sagte Jesus zu ihm: »Geh nur. Dein Glaube hat dich geheilt.« Und im selben Augenblick konnte der Blinde sehen! Dann folgte er Jesus auf seinem Weg“ (Markus 10, 52 NLB).

Wenn ich sehen kann, dann verändert das alles. Wenn ich das Bild von Daniel Bohn einmal auf den Kopf gedreht habe und gesehen habe, wie es am Bühlhausweier wirklich aussieht und dass der Stein wirklich nicht am Himmel hängt, wird sich meine Sicht für immer ändern. Ich werde viele kleine Hinweise sehen, die mich hätten eigentlich sofort darauf hinweisen können, wenn ich das Bild wieder anschaue. 

Ich bin ein Stück sehend geworden. Gut ist es, wenn das auch geschieht, wenn Jesus mir die Augen öffnet. Dann sollte sich meine Sicht der Dinge ebenfalls ändern, sodass ich nicht mehr in meine alten Gewohnheiten und Ansichten zurückfalle. 

Ein kleines Bild in einem sozialen Netzwerk mit so großer Strahlkraft. Ich bete, dass die Geschichte vom blinden Bartimäus uns ebenso im Herzen packt. Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de