Frau mit Maske sitzend auf einem Campingstuhl

Gott liebt bedingungslos

Johannes 3, 16 ist einer der Verse, von denen ich hoffe, dass ich sie bis zum Ende meines Lebens nicht vergesse: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ (Johannes 3, 16 NLB). In diesem einen Satz steht so ziemlich alles, was meinen Glauben ausmacht. Gott liebt bedingungslos!

Dieser eine Vers zeigt aber auch deutlich auf, auf welche Art und Weise uns Gott liebt. Es ist eine besondere Liebe, die im Griechischen sogar ein eigenes Wort hat: „agape“. Diese Agape-Liebe ist anders als jede andere Form der Liebe: 

Zuerst einmal heißt es: „Gott hat geliebt …“ Gott liebt, weil es seinem Wesen entspricht. Gott liebt, auch, wenn er auf keine Gegenliebe stößt. Es ist nicht so, dass Gott uns liebt, weil wir ihn lieben oder weil er Mitleid mit uns hat, nein, Gott liebt. Immer, bedingungslos. Das Wort „lieben“ steht im Griechischen in einer besonderen Form (für Fachleute: Indikativ, Aorist, aktiv), die von einer in der Vergangenheit abgeschlossenen, also unveränderlichen Handlung spricht. Gott liebt die Welt seit der Erschaffung – und daran kann und wird sich nichts mehr ändern.

„Gott liebt die Welt …“ – die Bibel nutzt hier für „Welt“ das Wort „Kosmos“. Gott liebt wirklich alles und zwar bedingungslos. Kosmos beschreibt alles materiell Existente, aber auch alles Lebende, sogar das, was sich von ihm abgewandt hat. Das klingt etwas philosophisch, zeigt aber auf, dass Gottes Liebe größer ist, als meine Vorstellungskraft. Ja, er liebt sogar mich, er liebt dich, er liebt alles und jeden.

Unbeschreibliches Opfer

„Dass er seinen einzigen Sohn gegeben hat …“ – Gott hat nicht schnell seine Visa-Karte gezückt und den Schaden bezahlt, weil der Mensch eine Scheibe zerschossen hat. Gott hat seinen „einzigen“ Sohn gegeben! Das griechische Wort hier bedeutet übersetzt „einzig geborenen“. Das, was Gott tat, war ein unbeschreibliches Opfer. Aber er tat es, motiviert durch seine Liebe, die bedingungslos ist und bleibt, zu uns! Gott liebt uns so sehr, dass er das wertvollste Opfer für uns bringt – und das, obwohl wir es alles andere als verdient haben. Gott brachte dieses Opfer wohl wissend, dass es viele nicht interessieren wird, dass es sogar viele geben wird, die es sogar ablehnen.

„Damit jeder, der an ihn glaubt …“ – damit sind wir an einem wichtigen Punkt angelangt. Was zählt, damit das Opfer Jesu in unserem Leben „Wirkung“ hat, damit wir diese Liebe Gottes erleben können, ist, dass wir „glauben“. Glauben heißt nicht, irgendwie eine Ahnung von etwas zu haben. Das griechische Wort (pisteuō) steht, genau, wie die Form von lieben im Indikativ Aorist aktiv. Pisteuo bedeutet so viel wie anvertrauen, fest glauben. Ich glaube, wenn ich vertraue oder anvertraue.  Wenn ich Jesus mein Leben anvertraue, dann werde ich mehr und mehr Vertrauen zu ihm bekommen, weil ich erlebe, dass er treu ist. 

Sind Himmel und Hölle überholt?

„Nicht verloren gehen …“ – viele halten ein Weltbild von „Himmel und Hölle“ für überholt. Es gibt unzählige Comics, unzählige Witze und unzählige Geschichten, die das Thema verniedlichen und ins Lächerliche ziehen. Die Bibel ist aber sehr eindeutig, dass es eine Ewigkeit mit Gott gibt und eine Ewigkeit getrennt von ihm. Das Wort „verloren gehen“ bedeutet so viel, wie sich verirren, verlaufen, den Weg nicht mehr zurückfinden. Wer an Jesus glaubt, wird sich nicht verwirren und seine Ewigkeit in der Trennung von Gott verbringen (wie auch immer diese aussieht – auf jeden Fall nicht schön…)

„Sondern ewiges Leben haben …“ – Das hier verwendete Wort  Ewigkeit („zoē „) zeigt zwei Dinge auf: Eine Quantität (also, wie lange dieses ewige Leben dauern wird, nämlich ewig), aber auch eine Qualität (ewiges Leben bedeutet eine Ewigkeit ohne Leid, ohne Krankheit und ohne Tod). Was für unseren Verstand kaum greifbar ist, ist das, was Gott verspricht – wer sich auf Erden auf Jesus einlässt, ihm sein Leben anvertraut und an ihm bleibt, der wird, wenn er denn eines Tages stirbt, nicht ins Nichts fallen, sondern ewig bei Gott leben.

Was für ein Vers. Lerne ihn auswendig, hänge ihn dir, schön gestaltet, irgendwo hin, trage ihn im Herzen – aber vor allem: Nimm ihn ernst und zieh die richtigen Konsequenzen. Denn auch dir gilt: „Denn Gott hat dich so sehr geliebt (noch vor deiner Geburt schon immer), dass er seinen einzigen Sohn Jesus ganz persönlich für dich hingab, damit du, wenn du an ihn glaubst (das Geschenk Jesu annimmst, dich versöhnen lässt mit Gott und Gott und seinen Wegen vertraust), nicht verloren gehst, sondern ewiges Leben (ein Leben bei Gott, wo es fast so ist, wie wir uns das Paradies vorstellen, nur noch besser) hast.“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de