Hauskreise

In meiner Gemeinde wurde ich oft zu sogenannten Hauskreisen eingeladen. Hauskreise (auch Smallgroups genannt) sind Kleingruppen, die sich in der Woche regelmäßig treffen, um gemeinsam im Glauben zu wachsen. Dabei geht es natürlich um mehr, als einmal in der Woche in der Bibel zu lesen und dann darüber zu sprechen. Es geht natürlich in erster Linie um Gott, aber eben auch um Gemeinschaft, Spaß, oft gemeinsames Essen, Vertrauen, gegenseitige Lebenshilfe, Macht des Gebets und vieles mehr.

An einem Abend sollte ich in einem Hauskreis in Potsdam über das Thema Gebet referieren und anschließend das Gespräch darüber leiten. Es war ein bewegender Abend, an dem wir alle viel lernten und uns gegenseitig sehr ermutigten. Das, was ich am meisten von diesem Abend mitgenommen habe, fand aber nach dem offiziellen Ende statt.

Wir waren gerade beim Verabschieden, als der Gastgeber sich dafür entschuldigte, dass sein jugendlicher Sohn nicht am Abend hat teilnehmen können, er würde seit ein paar Tagen“kränkeln“ und wäre deshalb in seinem Zimmer. Da wir ja gerade über das Thema Gebet in der Bibel geforscht und darüber gesprochen hatten, fragte ich unverblümt, ob die Familie denn schon mal für ihren Sohn gebetet hätten.

Mit großen Augen und offenen Mündern verneinten die Eltern das. Das hätten sie noch nie getan.

Naheliegendes

Manchmal habe ich das Gefühl, wir beten für den Weltfrieden und die Natur, aber das Naheliegende kommt uns nicht in den Sinn. Ich weiß nicht, woran das liegt. Fühlen wir uns nicht „berufen genug“, weil wir in der Kirche nicht vorne stehen? Denken wir uns, Gott hätte Wichtigeres zu tun, als gerade auf unser Gebet zu hören? Oder glauben wir, Themen, die uns betreffen, sind Gott unwichtig?

Gebet hat Macht

Fakt ist: Wenn ich nicht bete, dann hat Gott nichts, auf das er hören kann. Fakt ist auch: Unser Gebet hat Macht. Jesus sagt selbst: „Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein“ (Matthäus 18,18).

Gespräch mit Jesus

Gebet ist kein Vorrecht einzelner oder der Job von Pastoren. Dein Gebet (und mein Gebet) kann Berge versetzen. Du kannst Dinge bewegen, wenn du betest. Gebet ist nichts, was ich mir in der Bibel mal anschaue und dann habe ich gelernt: „Ah, so etwas wie Gebet gibt es also auch…“ Gebet ist dein persönliches Gespräch mit Jesus, der sich nach Gemeinschaft mit dir sehnt.

Jesus zeigt sehr deutlich, dass unser Gebet Macht hat, denn er sagt: „Was wir binden, wird gebunden sein, und was wir lösen, wird gelöst werden.“ Wir müssen es aber auch tun. Gebet heißt, dass ich mit dem Gott spreche, der Himmel und Erde erschaffen hat und das nicht als Bittsteller, sondern als sein Kind. 

Wenn du anfängst zu beten, dann kannst du damit dein Umfeld ändern. Du kannst einen Unterschied machen. Du kannst Licht ins Dunkel bringen und erleben, wie Gott eingreift.

Gebetstagebuch

Wie wäre es, wenn du dir als Next-Step ein Gebetstagebuch anlegst, in das du schreibst, wofür du gebetet hast. Hinter die Gebetsanliegen kannst du drei Spalten machen für drei Möglichkeiten: Gott hat mein Gebet beantwortet, Gott hat anders entschieden, Gott hat (noch) nicht reagiert. Wenn du so dein Gebetsleben „dokumentierst“, dann kannst du nach einer gewissen Zeit sehen, was geschehen ist. Ich bin mir sicher, das Ergebnis wird dich erstaunen.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de