Segens-Schauer

Hast du es schon einmal erlebt, dass sich in deinem Leben eine Geldquelle aufgetan hat, mit der du nicht gerechnet hattest? Vielleicht hattest du gerade einen Engpass, vielleicht hattest du eine Vision, dir fehlten aber die Mittel. Vielleicht war es einfach so ein kleiner Segens-Schauer.

Die Bibel berichtet an verschiedenen Stellen davon, dass Gott übernatürlich eingreift, auch, was finanzielle Situationen angeht. Als Petrus aufgefordert wird, seine Tempelsteuer zu entrichten, er aber kein Geld hat, fordert Jesus ihn auf, angeln zu gehen. 

Das ist vielleicht nicht das Naheliegendste, wenn man nicht von der Fischerei lebt. Aber im Maul des ersten Fisches, den Petrus fing, fand sich eine Goldmünze, die genau den Wert der Steuer hatte. (Matthäus 17-27) Ein Märchen?
 

Die Witwe

Eine Geschichte aus alten Zeiten zeigt, dass Gott kein Ansehen der Person betreibt, was man ja bei seinen Jüngern denken könnte. Die Witwe eines Prophetenschülers, so berichtet es 2. Könige 4, beklagte sich beim Propheten Elia, dass sie dem Hungertod nahe sei. 
 
Die Not war so groß, dass der Gläubiger drohte, ihre beiden Söhne als Sklaven mitzunehmen. Alles, was die Frau besaß, war ein Krug voller Öl. Der Prophet befahl der Frau, sich von ihren Nachbarn so viele Krüge wie möglich zu leihen, sich mit ihren Söhnen im Haus einzuschließen und die das Öl aus ihrem Krug in die geliehenen Gefäße zu schütten. 
 
Ein Wunder geschah, denn der ursprüngliche Krug versiegte nicht. Erst, als das letzte, geliehene Gefäß gefüllt war, war der Öl-Krug plötzlich alle. Die Frau hatte genügend Öl, all ihre Schulden zu bezahlen und für sich und ihre Kinder zu sorgen, wenn sie es auf dem Markt verkaufen würde. Eine Legende?
 

Ressourcen

Wie gehen wir mit derartigen Geschichten um? Auf der einen Seite haben es viele Menschen erlebt, dass es hin und wieder Ressourcen gibt, mit denen wir nicht rechnen. Wir glauben vielleicht auch „theoretisch“ daran, dass Gott uns Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Aber spiegelt sich das auch in unserem Leben wider?
 
Wenn wir uns die Geschichten anschauen, dann fällt eine Sache auf: Gott spricht, die Menschen gehorchen, Gott tut ein Wunder. Gott spricht mal direkt, mal nutzt er andere Menschen. Aber er redet deutlich und nicht unbedingt so, wie wir es erwarten würden. 
 
Denn wer würde schon als Erstes daran denken, fischen zu gehen, wenn die Steuern fällig werden – oder das letzte Öl, was man besitzt aufzuteilen und nicht zu verbergen und zu sparen. Gottes Wege sind nicht unsere Wege und Gottes Gedanken nicht unsere. 
 

Gottes Ziele sind nicht unsere

Und Gottes Ziele sind auch nicht unbedingt unsere Ziele. Ich habe es schon oft erlebt, dass Menschen in Schwierigkeiten kamen, nachdem sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten – ein Haus zu bauen, ein Business zu eröffnen – der Plan dann aber nicht aufging. 
 
Wären diese Menschen bereit, auf Gottes Weisungen zu reagieren, wo sie doch vorher nur auf sich selbst gehört haben? Ich meine damit nicht, dass jede Pleite von Gott abgewendet werden würde, sondern frage, inwieweit wir bereit wären, auf Gott zu hören, wenn er sprechen würde. Wir tun es doch so oft vor unseren Entscheidungen nicht.
 
Sowohl Petrus als auch Elia erleben, dass Gott Ressourcen hat, von denen wir Menschen nicht mal zu träumen wagen. Sie erleben, wie wichtig das Zuhören und das tun ist. Wir heute, Hunderte Jahre später, können diese Geschichten als Legenden abtun oder schauen, ob im Hören und tun nicht ein Schlüssel steckt, Gottes Ressourcen für unser Leben zu erschließen. 
 
Es geht ja schließlich um mehr, als nur ums Geld. Wärst du bereit, auch „verrückte“ Dinge zu tun? Dann höre und tue. 
 
„An diesem neuen Tag gebe ich mich dir neu hin. Fröhlich akzeptiere ich die Rolle, die du mir zugewiesen hast. Ich gebe dir heute mein Leben, mein Herz, meine Talente, meine Kreativität und Ressourcen“ (Bill Hybels).
 
Sei gesegnet!
 
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de