Leuchtende Herzen
 

Glaube, Hoffnung und Liebe

„Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte“ (1. Korinther 13, 13 HfA).

Noch etwas mehr, als eine Woche, dann ist es wieder so weit. Das „Fest der Liebe“ steht quasi schon vor der Tür. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir in der Zeit vor Weihnachten so beschäftigt sind mit dekorieren, einkaufen, kochen, Karten schreiben, Geschenke verpacken, saubermachen und vielem mehr, dass die Zeit alles andere, als besinnlich ist.

Wir vergessen in dieser Zeit, warum wir das alles überhaupt tun, so sagt es mir mein Gefühl. Es ist nicht böse gemeint, wir haben nur schlicht keine Zeit. Und wir haben den Kopf so voll, dass wir oft wenig Platz darin haben, um an die zu denken, die wir eigentlich lieben.

Hohelied der Liebe

Ich bin neulich über einen Text der Pastorin Sharon Jaynes gestolpert. Sie schrieb, sie hätte, um sich in der hektischen Weihnachtszeit an den wahren Kern zu erinnern, das Hohelied der Liebe (1. Korinther 13) in eine Weihnachtsversion umgeschrieben. Sie hängt sich ihr „Hohelied im Weihnachtsstil“ immer irgendwo gut sichtbar in die Wohnung:

1 Korinther 13 im Weihnachtsstil

Wenn ich mein Haus perfekt mit hübschen karierten Schleifen, glitzernden Lichterketten und glänzenden Glaskugeln dekoriere, aber meiner Familie keine Liebe entgegenbringe, bin ich nur ein weiterer Dekorateur.

Wenn ich in der Küche schufte, Dutzende von Weihnachtsplätzchen backe, Gourmet-Gerichte zubereite und einen schön geschmückten Tisch für die Mahlzeiten herrichte, aber meiner Familie keine Liebe entgegenbringe, dann bin ich nur ein weiterer Koch.

Wenn ich in der Suppenküche arbeite, im Altersheim singe und alles, was ich habe, für wohltätige Zwecke gebe, aber meiner Familie keine Liebe entgegenbringe, habe ich nichts davon.

Wenn ich die Tanne mit schimmernden Engeln und gehäkelten Schneeflocken schmücke, an unzähligen Weihnachtsfeiern teilnehme und in der Kantate des Chors singe, aber mich nicht auf Christus konzentriere, habe ich das Ziel verfehlt.

Die Liebe hört auf zu kochen, um das Kind zu umarmen.
Die Liebe lässt das Dekorieren beiseite, um die Ehefrau (den Ehemann auch!) zu küssen.
Die Liebe ist gütig, auch wenn sie gestresst und müde ist.

Liebe ist nicht neidisch auf ein anderes Haus, das koordiniertes Weihnachtsgeschirr und Tischwäsche hat.
Die Liebe schreit die Kinder nicht an, damit sie dir aus dem Weg gehen.
Die Liebe gibt nicht nur denen, die in der Lage sind, etwas zurückzugeben, sondern sie freut sich darüber, denen zu geben, die es nicht können.

Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und sie erträgt alles.
Die Liebe versagt nie. Videospiele gehen kaputt, Perlenketten gehen verloren, Golfschläger rosten. Aber das Geschenk der Liebe wird Bestand haben.

Gebet:

Himmlischer Vater, ich danke Dir, dass Du Deinen Sohn Jesus in jener sternenklaren Nacht in Bethlehem gesandt hast. Ich bin immer noch erstaunt über Deine große Liebe zu mir. Möge ich die wahre Bedeutung von Weihnachten nie aus den Augen verlieren, sondern die Geburt Jesu mit Freude feiern! Hilf mir, so zu geben, wie Du gegeben hast – mit Liebe.
In Jesu Namen,
Amen.

Was kannst du streichen?

Jetzt bist du dran! Was kannst du tun, um deine Familie und dieser Zeit liebevoll zu behandeln? Gibt es Aktivitäten, die du aus deinem vollen Terminkalender streichen musst, um zu vermeiden, im Stress das Wesentliche zu übersehen? Wenn ja, welche sind das?

Sei gesegnet!

„Weihnachten ist oft ein lautes Fest: Es tut uns aber gut, ein wenig still zu werden, um die Stimme der Liebe zu hören“ (Jorge Mario Bergoglio).

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de