Fröhlich, erfüllt und glücklich
Gestern war ich zum Predigen außerhalb von Berlin eingeladen. Als ich erfüllt und glücklich mit dem Zug wieder in Berlin ankam, musste ich auf dem Weg nach Hause noch ein Stück durch unseren Stadtpark laufen. Viele Menschen waren unterwegs und genossen die Sonne. Innerhalb der wenigen Minuten sah ich zwei Menschen, die zumindest in diesem Moment ihr Leben ganz unterschiedlich genossen – oder auch nicht genossen.
In der Mitte des Parks steht ein kleiner Brunnen, der im Winter immer als Spielgerät für kleine Kinder dient. Eine Mutter spielte hier mit ihrem kleinen Sohn, ich denke maximal drei Jahre alt, verstecken. Immer wieder tauchte einer der beiden ab, immer wieder hörte man fröhliches Lachen und glucksen.
Ich blieb einen Moment stehen und schaute mir die Szene an. Es war leicht zu erkennen, dass nicht nur das Kind den Moment genoss, sondern auch die Mutter, denn sie strahlte von Ohr zu Ohr.
Missfallen
Einen Moment später überholte ich ein älteres Ehepaar. Der Mann zeigte schon durch seine Körperhaltung, dass ihm irgendetwas missfiel. Als ich direkt neben ihm war, hörte ich auch, um was es ging. Ein Stück neben uns auf der Wiese spielten zwei Teenager Federball und hatten dabei Musik an.
Nun kann man sich sicherlich über Musikgeschmack streiten und ja, sicherlich fand ich die Musik auch etwas laut, für mich wäre das aber nie ein Grund gewesen, mir die Laune verderben zu lassen. Aber der Mann fluchte: „Die denken wohl auch, dass die alleine sind auf der Welt. So was von rotzfrech, die beiden …“
Solange ich ihn reden hören konnte, fluchte er immerzu. Ich dachte mir noch: „Ist doch besser, dass die Jungs ihren Tag mit Sport im Park verbringen, als zum Beispiel ältere Leute zu überfallen …“
Zumindest für den Moment brauche ich sicherlich nicht zu fragen, wer sein Leben mehr genoss, gestern im Park bei schönstem Sonnenschein. Der weise Salomo schreibt: „So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen“ (Prediger 3, 12 HfA).
Fröhlichkeit tut gut
Es tut der Seele gut, wenn wir fröhlich sind. Es ist, wie Sonnenschein von innen, der uns wärmt und Kraft spendet. Und natürlich ist uns nicht immer zumute danach, fröhlich zu sein, aber, ich glaube, es täte uns allen gut, mehr mit einem Lächeln auf den Lippen durch den Alltag zu gehen und das Leben, so wie es ist, zu genießen.
Schau dir an, wie sehr du gesegnet bist. Schau, wie viel Grund du zur Freude hast in deinem Leben. Es mag sein, dass es auch dunkle Wolken am Horizont gibt. Aber die verschwinden auch nicht, wenn du grummelnd, wie der alte Mann, durch den Tag gehst.
Genieße deinen Tag
Wenn du fröhlich bist und deinen Tag genießt, kannst du viel eher Lasten und Belastungen ertragen. Mach doch einmal einen kurzen Selbsttest. Schließe einmal deine Augen für einen Moment und lächele, so breit du kannst.
Ich weiß nicht, wie lange du deine Augen jetzt geschlossen hattest und den Moment genossen hast, aber mir geht es jetzt ein ganzes Stück besser.
Gott lädt uns ein, unser Leben zu genießen. Ob wir es können, gleich der Umstände, liegt in weiten Teilen in unseren Händen. Ich auf jeden Fall werde jetzt mit einem breiten Grinsen in den Tag starten, schon alleine, weil ich es dem Widersacher nicht gönne, dass er mir die Laune verdirbt.
Sei gesegnet!
„Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor der Traurigkeit, sondern der Sieg über sie“ (Gorch Fock).
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de