dunkles Meer

Skepsis

Als meine Frau Alexandra vor vielen Jahren ihren Tauchschein machte, hat sie versucht, mir diesen Sport auch schmackhaft zu machen. Sie erzählte mir von der beeindruckenden Unterwasserwelt, den verschiedenen Wassertieren und Pflanzen. Als sie mich mit strahlenden Augen ansah, bemerkte sie die Skepsis in meinem Gesicht.

„Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte sie, „alle Tiere, die wegschwimmen, wenn du dich ihnen näherst, sind absolut ungefährlich! Nur die, die bleiben und dich anschauen, vor denen musst du dich in Acht nehmen!“

Unter Wasser

Wir begannen also erst einmal mit dem Schnorcheln. Natürlich kannte ich das schon aus meiner Kindheit – aber es ist doch etwas anderes, ob ich im Wannsee die Unterwasserwelt beobachte oder im Mittelmeer. Wir schwammen also zu einer kleinen Insel, die unserem Strand auf Samos vorgelagert war und gingen dort unter Wasser.

Ja, die Unterwasserwelt war umwerfend – aber es gab gefühlt nicht ein Tier, das vor mir auswich. Alle schauten mich mit ihren großen, runden Augen an, als wollten sie fragen, was der denn nun hier in ihrem Wohnzimmer zu suchen hätte. Sehr beruhigend …

Tiefe

Beim Schnorcheln viele Jahre später fand ich eine kleine Kette mit Gebetsperlen, wie muslimische Männer sie oft um die Hand haben – an genau der gleichen kleinen Insel.

Ich war sprachlos. Irgendjemand musste diese kleine Perlenkette im Meer verloren haben – und eigentlich denkt man ja: Was einmal das Meer verschluckt hat, das taucht nie wieder auf. Was für ein Wunder war es also, dass ich sie gefunden hatte.

Das Meer war an dieser Stelle vielleicht zwei oder drei Meter tief. Wie schwer muss es dann sein, Schätze von gesunkenen Schiffen, wie der Titanic zu bergen, die in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresboden liegt. Und das ist wirklich, was den Ozean angeht noch nicht wirklich tief.

Die tiefste je gemessene Stelle im Meer ist der Marianengraben. Er liegt im westlichen Pazifischen Ozean und an seiner tiefsten Stelle ist er 11.934 Meter tief.

Wirf deine Lasten ab

Gott verspricht uns, dass er unsere Schuld, wenn wir sie ihm bekennen, wirklich vergibt. Das bedeutet, dass sie ausgelöscht ist und sie niemand mehr hervorholen kann. In der Bibel macht der Vergleich mit dem Meeresboden dies deutlich. Der Prophet Micha schreibt: „Herr, wo ist ein Gott wie du? Du vergibst denen, die von deinem Volk übrig geblieben sind, und verzeihst ihnen ihre Schuld. Du bleibst nicht für immer zornig, denn du liebst es, gnädig zu sein! Ja, der Herr wird wieder Erbarmen mit uns haben und unsere Schuld auslöschen. Er wirft alle unsere Sünden ins tiefste Meer“ (Micha 7, 18-19 HfA).

Gott vergibt denen, die zu seinem Volk gehören. Das sind wir, wenn wir Jesus in unser Leben gelassen haben. Denn dann sind wir seine Kinder. Gott ist barmherzig und liebt es, gnädig zu sein. Er ist kein strafender Gott, der wie in einer Karikatur als wütende Ehefrau mit dem Nudelholz hinter der Tür hockt. Er möchte uns vergeben.

Warum? Weil er nicht möchte, dass wir mit einem ganzen Rucksack voll Lasten, Schuld und Sünde durch das Leben gehen müssen. Weil er unser Gepäck leicht machen will. Deswegen löscht er unsere Schuld aus, nimmt uns unsere Lasten ab. In einer anderen Übersetzung heißt es fast theatralisch: „Er wird sich wieder über uns erbarmen, alle unsere Sünden zertreten und alle unsere Verfehlungen ins tiefe Meer werfen!“ (NLB).

Voraussetzung ist, dass ich Gott meine Sünden gebe, sie ihm hinhalte – sonst tritt sein Fuß – um bei dem Bild zu bleiben – ins Leere.

Trage nicht unnötige Lasten mit durch dein Leben! Gott will und wird sie dir abnehmen. Wirf Lasten, Schuld und Sünde über Bord! Nimm dir Zeit und bekenne ihm, was in deinem Leben alles schiefgelaufen ist.

Du wirst sehen, wie das deine Seele erleichtert, denn er nimmt sie nicht nur weg, er zerstört sie – und niemand kann und darf sie dann wieder nach oben holen.

Das ist der Unterschied zwischen der kleinen Gebetskette und unserer Schuld. Nie wird ein Taucher in der Lage sein, unsere Schuld wieder an die Oberfläche zu holen, wenn Gott sie vergeben hat. Denn dann ist sie nicht mehr da.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

 

Heute mal ein Lobpreis-Klassiker … dafür absolut passend zum Bibeltext: