offene Bibel spiegelt sich

Willst du Gottes Stimme wirklich hören?

Ich werde oft gefragt: Wie kann ich denn die Stimme von Gott hören? Wie kann ich seinen Willen für mein Leben erkennen?“ Früher habe ich dann immer versucht, guten Rat zu geben. Heute frage ich erst einmal eine Frage zurück: „Willst du Gottes Stimmen wirklich hören?“

Das klingt vielleicht erst einmal profan, aber ich meine die Frage wirklich ernst. Wir müssen uns alle dieser Frage stellen. Denn umgekehrt könnte man fragen: Wieso sollte Gott uns seinen Willen kundtun, wenn er weiß, dass wir gar nicht bereit sind, darauf zu hören?

Was, wenn Gott etwas wirklich Großes von uns verlangen würde, wie er es bei Abraham tat? Abraham war schon ein alter Mann, als Gott ihm auftrug, er solle seine Heimat verlassen und in einem neuen Land ganz neu starten? Würde ich solch einen Auftrag überhaupt hören wollen? Und wie würde ich reagieren? Wäre ich bereit, zu tun, was Gott da verlangt?

Vertrauen

Die Frage ist wichtig, denn sie hat mit Vertrauen zu tun, nämlich mit der Frage, ob ich Gott nur mit meinem Mund vertraue oder auch mit meinem Herzen. Abraham wird immer wieder als großer Glaubensheld in der Bibel bezeichnet, eben weil er ein unerschütterliches Vertrauen zu Gott hatte.

Dieses Vertrauen hat sich bezahlt gemacht, denn Gott hat alle Verheißungen, die er Abraham gegeben hat, auch erfüllt. Er hätte dies sicherlich nicht getan, wenn Abraham signalisiert hätte: Wenn mir dein Wille passt und ich davon profitiere, dann tue ich, was du verlangst, Gott. Wenn es aber zu große Umwälzungen bedeutet oder zu große Anstrengungen, dann lasse ich es.

Warum hätte Gott ihn in diesem Fall beauftragen sollen, wo er wusste, Abraham hätte den Segen für sein Vertrauen und seinen Gehorsam gar nicht verdient?

In kleinen Dingen

Es sind aber gar nicht immer die großen Dinge, sondern auch die ganz kleinen, alltäglichen. Was ist, wenn Gott seinen Finger in eine von deinen Wunden legt? Wenn er dir zeigt, dass er unglücklich über dein Verhalten in manchen Bereichen ist, dass er deine Lästereien nicht mag oder auch deine kleinen Notlügen? Wärst du bereit, dich zu ändern?

Als guter Christ würdest du sicherlich sagen, dass du das versuchen würdest. Aber horch mal bitte in dein Herz hinein und dann frage dich diese Frage noch einmal. Denn du weißt doch, dass Gott so manches in deinem Leben nicht gut findet. Warum änderst du das nicht jetzt schon?

Priorität setzen

Wer Gottes Stimme in seinem Leben hören möchte, der muss Gott Priorität im Leben geben. David hat dies in einem seiner Lieder wunderbar zusammengefasst: „Um eines habe ich den HERRN gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Haus des HERRN bleiben. Dort will ich erfahren, wie freundlich der HERR ist, und still nachdenken in seinem Tempel“, so heißt es in Psalm 27,4 (HfA).

David sehnte sich nach Gottes Gegenwart als Lebensnotwendigkeit. Er wusste: Hört er auf Gott, wird er gesegnet, geht er seinen eigenen Weg, dann strauchelt und fällt er oder baut wieder einmal richtigen Bockmist. David hat die Gegenwart Gottes oft in verschiedenen Situationen erlebt und wusste, dass er sich auf ihn verlassen kann.

Segnung erleben

Er hatte als kleiner Bub mit einer Schleuder und ein paar Steinchen einen riesigen Gegner besiegt, weil Gott es ihm aufgetragen hatte und er gehorsam war und vertraute. Und er hat viele andere Segnungen erlebt. Deshalb war ihm die Gemeinschaft mit Gott so wichtig.

Frage dich heute einmal: Willst du die Stimme Gottes in deinem Leben wirklich hören? Bist du bereit, dafür andere Dinge zur Seite zu legen, die dich daran hindern? Und bist du bereit, zu tun, was Gott dir sagt? Ich könnte auch fragen: Vertraust du Gott, auch, wenn er nicht dein letzter Notnagel, dein letzter Ausweg ist?

Wenn du Gottes Stimme hören möchtest in deinem Leben, Gottes Willen erkennen und seinen Segen erlangen, dann mach es dir auch zum Ziel, „mehr von ihm“ zu haben, heute und auch morgen … und übermorgen.

Sei gesegnet!

„Gott hat Zeit, mit uns zu reden, wenn wir nur Zeit haben, ihn zu hören“ (Jakob Kroeker).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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