Mann springt in die Luft

Guru

Als ich etwa 14 Jahre alt war, war gerade ein Guru in Deutschland total populär – Bhagwan Shree Rajneesh. Ich muss zugeben, dass mich seine Ausstrahlung damals auch fasziniert hat, obwohl ich als junger Mensch mit wenig Geld absolut nicht zu seinem Beuteschema passte. Was mich im Nachhinein fasziniert, eigentlich mehr erschreckt, ist die Tatsache, dass Tausende auf der ganzen Welt diesem Mann folgten, zum Teil alles aufgaben, um mit ihm und für ihn zu leben – um ihn damit eigentlich nur noch reicher zu machten.

Bis heute folgen Menschen den verschiedensten Gurus. Immer wieder finden sich große Plakate stadtweit, wenn wieder einmal einer von ihnen zu Besuch kommt. Und der füllt dann ganze Kongress-Säle mit noblen Adressen, weil Menschen viel Geld ausgeben, um ihn zu hören.

Wem folgst du?

Aber es sind nicht nur Gurus, für die Menschen bereit sind, vieles zu geben. Es beginnt bei Motivationstrainern, geht über spirituelle Objekte, wie Heilsteine oder Amulette und endet bei teuren Nahrungsergänzungsmitteln – am besten noch welche, die „spirituell aufgeladen“ sind und zum Beispiel „innere Reinigung“ versprechen. Ich kenne Menschen, für die sind bestimmte Dinge fast zur Ersatzreligion geworden. Sie verlassen das Haus kaum, ohne ihre Tarot-Karten zu befragen, sie trinken kein Wasser, ohne „heilende“ Salze oder Vitamine hinzuzufügen. Sie treffen kaum eine Entscheidung, ohne zu fragen, was ihr Guru oder Motivationstrainer denkt.

Keiner der Gurus, keiner der Trainer, keiner der Menschen, die große Versprechen geben, wenn sie bestimmte spirituelle Dinge verkaufen, hat je sein Leben für die, die ihm folgen, hingegeben. Bei vielen kommt mir eher der Verdacht auf, es geht ums Geld, als ums Heil.

Vielleicht wird sich manch einer noch daran erinnern, dass Jürgen Höller – oft als Deutschlands Motivations-Guru Nr. 1 benannt – wegen Untreue im Knast landete. Oder, dass Bhagwan kurz vor seinem Tod seine Religion als falsch aufgelöst hat – und damit damals Menschen sogar in den Selbstmord trieb.

Nachfolgen

Umgekehrt fällt es uns so schwer, dem nachzufolgen, der aus Liebe sein Leben geopfert hat, sogar für die, die ihn getötet haben. Jesus hat nie um Geld gebeten, hat nie Eintritt genommen, hat nie Dinge verkauft und Wunder durch sie versprochen. Jesus hat geliebt und gegeben – umsonst.

Und er hat versprochen, dass wir erleben dürfen, wie unser Ich erneuert wird, wie wir ein neues, ein siegreiches, ein ewiges Leben leben können. Er hat nichts genommen, er hat sein Leben dafür gegeben. Und alles, was er fordert, ist: „Folge mir nach!“

Und selbst für uns Christen, die die Botschaft von Jesus als wahr erkannt haben und sie angenommen haben, selbst uns fällt es so oft schwer, ihm wirklich zu folgen, den Fokus wirklich auf ihm zu haben. Viel zu schnell haben wir Gedanken im Kopf, die uns Angst machen, wir könnten etwas verpassen im Leben, wenn wir Jesus wirklich nachfolgen.

Viel zu schnell gehen wir dann Kompromisse ein, weil wir Jesus ja schon irgendwie folgen wollen, aber ein bisschen Sünde doch noch niemandem geschadet hat, oder? Und am Ende des Tages wundern wir uns, warum unser Leben so lau, unser Glaube so langweilig und unsere Siege so wenige sind.

Paulus schreibt: „Lasst keinen Teil eures Körpers zu einem Werkzeug für das Böse werden, um mit ihm zu sündigen. Stellt euch stattdessen ganz Gott zur Verfügung, denn es ist euch ein neues Leben geschenkt worden. Euer Körper soll ein Werkzeug zur Ehre Gottes sein, sodass ihr tut, was gerecht ist!“ (Römer 6, 13 NLB).

Ich will dir folgen, Jesus!

Wann immer ich das Plakat eines Gurus in der Stadt hängen sehe oder einen Traumfänger, wann immer ich an einem Esoterik-Laden vorbeikomme, oder sehe, wie Menschen durch Pülverchen, Rituale, Coachings oder auch nur den Heilstein in der Tasche, versuchen, ihre Lebensqualität zu verbessern, erneuere ich mein Versprechen an Gott:

„Dir, Jesus, will ich folgen, denn du bist die Quelle des Lebens. Ich will tun, was du sagst, denn du weißt, was gut für mich ist. Auf dich will ich hören, denn du kannst die Geister unterscheiden und weißt, was mir hilft und was mir schadet. Auf dich will ich vertrauen, weil du der Weg bist, die Wahrheit und das Leben! AMEN.“

Kannst du dir vorstellen, das auch zu deinem Gebet zu machen?

Sei gesegnet.

„Ein Kompromiss macht einen Christen unfruchtbar und unglücklich. Dann ist man wie ein Seiltänzer, immer balancierend zwischen Hoffnung und Furcht. Bei völliger Hingabe sind wir wie einer, der auf der Rolltreppe steht. Entspannt an Jesu Seite geht es immer höher hinauf“ (Corrie ten Boom).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de