Trauriger Blick am Zaun

Am 30. Juli war Welttag gegen Menschenhandel. Leider braucht es immer noch diesen besonderen Tag, um auf das Unrecht, das Menschen anderen Menschen antun, aufmerksam zu machen.

Wer ist Betroffener?

Ob Alt oder Jung, Männer oder Frauen, sie alle können, egal welcher Herkunft, Opfer so eines Verbrechens werden. (Quelle: UNODC) Man braucht sich gar nicht über entfernte Länder erheben und glauben, dass Menschenhandel nur dort ein Problem ist. Nein, Menschenhandel ist ein weltweites Problem und kommt auch bei uns in Europa vor. Es stellt eine schwere Menschenrechtsverletzung dar und hat viele Facetten.

Woran erkenne ich Menschenhandel?

Das Ziel ist es Menschen auszubeuten. Dafür werden sie angeworben. Evtl. durch eine nahestehenden Person. Versprechungen werden gemacht, es wird getäuscht, betrogen oder sogar entführt. Die Formen der Ausbeutung sind unterschiedlich. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Sex-Tourismus. Neuderdings wieder im Gespräch, der niedrige Lohn und die schlechten Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einiger Länder. Die Liste kann hier noch ergänzt werden. Hinweisen möchte ich darauf, dass nicht jeder Fall von Ausbeutung auch Menschenhandel bedeutet. Die Tätigkeit eines Schleusers hat mit Menschenhandel nichts zu tun. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine geschäftliche Absprache zweier Parteien mit dem Ziel, in ein bestimmtes Land zu gelangen.

Warum ein Welttag gegen Menschenhandel?

In diesem Jahr möchten die Vereinten Nationen unser Augenmerk besonders auf die Bedeutung von Ersthelfern im Kampf gegen Menschenhandel richten. Also auf Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Opfern von Menschenhandel beizustehen. Die sich für die Strafverfolgung einsetzen.

Mein Blog erhebt nicht den Anspruch umfassend zu diesem Thema zu informieren. Er soll ein Gedankenanstoß sein. Mir stellt sich die Frage: „Trage ich, z. B. durch mein Kaufverhalten, dazu bei, dass Kinderarbeit gefördert wird, dass Menschen durch niedrige Löhne beschämt werden, dass die Gesundheit der Arbeiter durch schlechte Arbeitsbedingungen gefährdet ist? Ich mag Nutztiere, es interessiert mich aber nicht wirklich, wie sie gelebt haben, bevor sie auf meinem Teller landeten. Kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren? Was ist zu tun?

Ein entlaufender Sklave kehrt zurück

In der Bibel finden wir den Brief des Paulus an Philemon. Darin geht es um den entlaufenen Sklaven, Onesimus. Philemon war sein Herr. Der Apostel Paulus hat unermüdlich sein Wissen über Jesus Christus an die Menschen seiner Zeit weitergegeben. So kam es, dass auch Onesimus von Jesus Christus hörte und zum Glauben an ihn kam. Gerne hätte Paulus ihn als Mitarbeiter bei sich behalten. Doch zunächst wollte er das Verhältnis zwischen dem Herrn des Sklaven, nämlich Philemon und dem Sklaven, Onesimus, klären. So schickte Paulus Onesimus mit einem Geleitschreiben zu seinem Herrn zurück. Darin zeigt er Philemon auf, dass Onesimus nun nicht mehr nur Leibeigener aufgrund des Sklavenrechtes war, sondern auch ein Bruder in dem Herrn Jesus Christus, durch den Glauben. Paulus bietet an, für evtl. entstandenen Schaden finanziell aufzukommen und bittet Philemon seinen Sklaven, und jetzt Glaubensbruder, wieder aufzunehmen. Paulus erinnert Philemon daran, was sich gehört, nämlich seinen Sklaven freizulassen.

Ich frage mich, wie es dazu kommt, dass wir uns so viel höher achten als andere Menschen? Wir haben alle denselben Schöpfer, Gott!

In der Bibel werden wir aufgefordert: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitle Ehre willen, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“ Philipper 2, 3 – 4.

Die Antwort muss wohl lauten: Herr Jesus Christus, verändere Du bitte mein Denken, damit ich meinen Mitmenschen auf Augenhöhe und mit Respekt und Liebe begegnen kann. Ihre

 

BeLa für GottinBerlin.de

Quellenangabe: UNODC: United Nations Office on Drugs and Crime
Global Report von Trefficking in Persons
Bundeszentrale für politische Bildung – Welttag – gegen – Menschenhandel – www.bpb.de