Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Vatertag und Christi Himmelfahrt

Heute ist es wieder so weit: Zwei Feiertage konkurrieren miteinander: der Vatertag und Christi Himmelfahrt. Ich muss offen zugeben, dass der Vatertag oder auch Herrentag in den Köpfen der meisten Deutschen mittlerweile dominiert. Der Bollerwagen wird aus dem Keller geholt, Alkohol wird in Mengen eingekauft und dann geht die Post ab. 

Bei so vielen Vätern, die heute durch die Lande ziehen, spielt Kirche und Glaube kaum eine Rolle. So ist nicht zu leugnen, dass der Vatertag eigentlich einen christlichen Hintergrund hat. Es ist der Tag, an dem Jesus diese Welt in Person verließ, um wieder Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater zu haben. 

Im Lukasevangelium 24, 51 (NLB) lesen wir: „Noch während er sie segnete, verließ Jesus sie und wurde in den Himmel hinaufgehoben.“ 

Ja, wir könnten jetzt darüber diskutieren, dass der Tag auch im germanischen Recht seinen Platz hatte. Deswegen sei er angeblich nicht christlich. Es gibt auch die Theorie, dass der Vatertag auf die Prozession der elf Jünger zum Ölberg vor ihrer Aussendung zurückzuführen ist. Wir könnten auch den Fokus darauf lenken, dass allein durch den Alkoholkonsum die Unfallrate am Himmelfahrtstag dreimal höher ist als an anderen Tagen. 

Was bedeutet eigentlich Himmelfahrtstag?

Ich persönlich denke, jeder sollte feiern, wann es etwas zu feiern gibt. Aber eigentlich ist der Vatertag eine Pervertierung dessen, was der Himmelfahrtstag eigentlich bedeutet. Jesus geht zu seinem himmlischen Vater zurück, um Gemeinschaft zu haben. Und was machen die Väter? Die verlassen ihre Frauen und ihre Kinder, um die Freiheit zu genießen und einen drauf zu machen.

Für mich hat das ganze auch eine geistliche Dimension: Himmelfahrt wird bewusst und massiv vom Vatertag verdrängt. Der Blick auf Jesus wird ersetzt durch den Blick auf den Alkohol. Der, der versöhnen will, Heilung und Frieden schenken, Sinn im Leben, uns den Vater zeigen und vieles mehr rückt also nach hinten und wird verdrängt. Durch eine zerstörerische Macht, die abhängig macht, Familien entzweit, die Gesundheit schädigt und dafür sorgt, dass der Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne ist, fehlt der Blick auf Jesus.

Sinnverdrehung

Ich habe absolut nichts gegen das Feiern und auch nicht, dass dort auch Alkohol getrunken wird. Mir geht es genau darum, dass Gott verdrängt wird durch Mächte, die kaputt machen und dass der Sinn eines Tages verdreht wird. 

Wusstest du, dass das griechische Wort für Teufel – diabolos – „der Verdreher“ bedeutet? Wahrheit wird verdreht, Gutes in Schlechtes, Heil in Unheil. 

Ich jedenfalls möchte heute lieber Christi Himmelfahrt feiern, denn ich denke, ich erweise mich bei und mit meiner Familie eher als Vater, als wenn ich mit einer Flasche um den Hals und einem Bollerwagen in der Hand betrunken durch die Gegen torkle. 

Ich denke, ich ehre meinen Gott damit mehr, wenn ich als Vater für meine Familie da bin und nicht von Sinnen grölend Dinge tue, die ich nüchtern wohl nicht tun würde. Und ja, wenn nachher der Grill brutzelt und wir dann zusammen mit anderen Gemeinschaft haben, dann werde ich sicherlich auch ein Bier aus dem Kühlschrank holen und es genießen – mit dem Gedanken im Kopf: „Danke Jesus, dass ich den Tag heute erleben darf. Danke, dass du mich dazu befähigt hast, ein Vater zu sein. Und danke, dass ich weiß, dass mein himmlischer Vater immer nur ein Gebet entfernt ist! AMEN.“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de