Gras am Wegesrand

Enorme Sprengkraft

Es ist ein kleiner, fast unbedeutender Satz – so könnte man es meinen -, aber er hat eine enorme Sprengkraft und kann einen ganz schön beunruhigen. Er steht in Apostelgeschichte 19, 21 (HfA) und berichtet über Paulus: „Nach all diesen Ereignissen beschloss Paulus – geleitet durch den Heiligen Geist – über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen.“ Paulus war gerade in der Hafenstadt Ephesus unterwegs. Zwei Jahre hatte er dort verbracht, hatte dort gelebt und gepredigt, hatte dort Gemeinde gebaut. Nun aber zog es ihn weiter. Er hörte die Stimme Gottes durch den Heiligen Geist, der ihn beauftragte in Richtung Jerusalem, später sogar bis nach Rom zu ziehen.

Gott folgen

Der Geist Gottes sprach aber auch eine Warnung aus: Paulus würde in Jerusalem verhaftet werden. Die Freunde flehten ihn deswegen an, zu bleiben. Hier in Ephesus war es doch sicher, hier war das Leben gut. Aber Paulus war Gott gehorsam und wollte seinem Ruf folgen.

Und so antwortet er: „»Warum weint ihr und macht mir das Herz schwer? Ich bin nicht nur bereit, mich in Jerusalem gefangen nehmen zu lassen, ich bin auch bereit, dort für Jesus, den Herrn, zu sterben.« 14 Weil er sich nicht umstimmen ließ, bedrängten wir ihn schließlich nicht länger und sagten: »Der Wille des Herrn soll geschehen!«“ (Apostelgeschichte 21, 13 HfA).

Wenn wir Gott folgen, wird er irgendwann anfangen, uns zu beauftragen. Manchmal sind es Dinge, die wir gerne tun, manchmal sind es aber auch Dinge, vor denen wir uns am liebsten drücken würden. Vielleicht spüren wir, wie der Geist Gottes mit uns redet, wenn wir beten oder Bibel lesen, vielleicht sind es ermutigende oder herausfordernde Worte von Freunden, unserem Pastor oder jemanden anderes, dem wir vertrauen.

Wie auch immer es geschehen wird, es wird geschehen!

Gott vertrauen

Und um als Mensch der Mensch zu werden, den Gott sich vorgestellt hat, als er uns erschaffen hat, der Mensch, der wir eigentlich sein sollten (oder besser sein könnten), der Mensch, den die Welt braucht, ist es wichtig, den Ruf Gottes zu hören und darauf zu hören!

Jemand hat einmal gesagt, wir bräuchten dieselbe Kühnheit und Zuversicht, die Paulus hatte, denn Paulus war mutig und zuversichtlich. Er vertraute auf zwei Dinge: Gott hat die Kontrolle, und Gott ist gut! Glaubst du diese beiden Dinge auch?

Weil, wenn wir das tun, dann können wir auch auf noch einer Sache trauen, ganz so wie Paulus: Wenn Gott uns mit etwas beauftragt, wenn er uns bittet, etwas zu tun, dann ist das gut für uns, gut für andere und gut für das Reich Gottes.

Hinaus aus der Komfortzone

Und es könnte sein, dass Gottes Bitten in den Momenten kommen werden, in denen wir damit vielleicht nicht rechnen, weil wir gerade eine erfolgreiche Zeit erleben, Kraft haben, alles gut läuft. Aber diese Aufträge Gottes führen uns eben hinaus aus unserer Komfortzone und hinein in Abenteuer, für die wir erschaffen wurden.

Was glaubst du, könnte Gott mit dir vorhaben? Was ist dein Auftrag? Gibt es etwas, das in dir eine gewisse Unruhe auslöst, wenn du still bist vor Gott? Vielleicht hat Gott schon (lange) einen Ruf in dich hineingelegt.

Wenn etwas in dir reift, wenn du etwas hörst, dann entscheide dich dafür, Gott zu vertrauen. Mache heute einen ersten (zweiten oder auch dritten) entscheidenden und messbaren Schritt, mutig und zuversichtlich wie Paulus – in Richtung dieser Sache (und lies vielleicht heute einmal Apostelgeschichte 19-21).

Sei gesegnet!

„Gewöhne dir an zu sagen: »Rede, Herr«. Dann wird das Leben ein Abenteuer“ (Oswald Chambers).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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