ein strahlendes Auge

Dunkle Zeiten

Wenn Jesus von den Zeiten, in denen er lebte, sagte, sie wären dunkel, so kann ich das nachvollziehen. Mord und Totschlag, Krieg und Besatzung waren an der Tagesordnung. Als Jesus wirkte, war das Land von den Römern besetzt, die in ihrer Herrschaft alles andere als zimperlich waren. 

Da war es wie Balsam auf der Seele der Menschen, dass mit Jesus der Retter, der Messias, angekündigt wurde: „Das Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind“, so heißt es in Matthäus 4, 16 (HfA).

Licht im Dunkeln

Licht im Dunkeln – endlich gab es Hoffnung, Hoffnung auf Erlösung, Hoffnung auf bessere Zeiten, Hoffnung auf Freiheit. 

Manchmal glaube ich, dass die Zeiten, in denen wir leben, nicht weniger dunkel sind. Was gestern noch falsch war, ist heute plötzlich richtig. Moralische Werte werden abgeschafft, so manche mit den Füßen getreten. 

Und von allen Seiten her prasseln neue Normen auf uns ein. Nur ein Beispiel: Heute gilt man schon fast als Ausnahme, wenn man eine Familie aus Ehemann, Ehefrau und Kindern ist. Eine Familienkarte für den Eintritt gilt heute zum Beispiel oft nur noch für Eltern mit einem Kind oder eben einem Elternteil mit Kind oder Kindern. 

Verführungen

Verführungen locken an jeder Ecke. Du bist nur jemand, wenn du reich und erfolgreich bist oder eine Figur mit Traummaßen hast. Bist du anders, dann ist es fast normal, dass du gemobbt wirst. Schon Kinder vor der Pubertät wachen mit Pornografie auf, die ohne Schutz meist nur zwei Klicks entfernt im Internet lauert. 

Kinder „zocken“ Spiele, in denen sie mit Waffen durch die Gegend laufen und alles, was sich bewegt abschießen – und das ohne schlechtes Gewissen der Eltern, haben viele von ihnen doch eine Altersfreigabe von sechs Jahren. 

Versöhnung ist möglich

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich: Unsere Zeiten heute sind nicht gerade heller, als die Zeiten, in denen Jesus lebte und wirkte. Der Unterschied ist, dass wir nach Ostern leben – Versöhnung mit Gott ist möglich, weil Jesus am Kreuz für uns gestorben ist und von Gott auferweckt wurde. 

Das ist ein enormer Unterschied. Aber eines ist gleich geblieben: Egal, ob ich gläubig bin oder nicht, meine Umwelt hat einen großen Einfluss auf mein Leben, wenn ich dies zulasse. Ich kann mich fast wie bei einem Navi vom Guten, wie vom Bösen, vom Licht oder der Dunkelheit leiten lassen. 

Ich habe so manches selber in der Hand. Jesus hat das einmal in eindrückliche Worte verpackt: „Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in Dunkelheit“ (Lukas 11, 34 NLB). 

Wohin schaue ich?

Ich habe es ein ganzes Stück in der Hand, wohin ich schaue. Schaue ich auf das Licht, wird das Licht mich leiten. Schaue ich ins Dunkel, wird mein Weg dorthin gehen. Oder geistlich gesprochen: Ich weiß, was meinen Blick klarmacht und was ihn trübt im Leben. 

Wenn die Dunkelheit dieser Welt, Dinge, von denen ich weiß, dass Gott sie verabscheut, mein Leben beeinflussen, dann wird mein Blick trüb. Ich kann Gott weniger und weniger erkennen und mich immer schwerer von ihm leiten lassen. Die Gefahr, dass ich in die Irre gehe, ist groß. 

Deswegen fährt Jesus fort: „Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist. Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen“ (Lukas 11, 35-36 NLB).

Achte darauf, wer und was dich beeinflusst! Achte darauf, welchen Werten und Normen du folgst. Manchmal ist das Dunkel so, wie das Comic-hafte Bild eines Staubsaugervertreters. Kaum hast du die Tür auch nur einen Spalt geöffnet, bekommst du sie nicht mehr zu, weil der Vertreter sofort seinen Fuß in die Tür stellt. 

Was beeinflusst dich, wovon machst du deine Entscheidungen abhängig? Wer prägt deine Einstellungen und moralischen Normen? Und wer oder was steuert eigentlich deine Emotionen? „Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist!“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de