Landschaft im Nebel

Viele Menschen fragen

1970 sang Katja Ebstein das Lied „Wunder gibt es immer wieder“ für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Amsterdam und belegte damit den dritten Platz. In der ersten Strophe heißt es: »Viele Menschen fragen: „Was ist schuld daran? Warum kommt das Glück nicht zu mir?“ Fangen mit dem Leben viel zu wenig an, dabei steht das Glück schon vor der Tür.« Der Song handelt von der großen Liebe, die ein Mensch manches Mal vergeblich sucht. Aber gerade diese erste Strophe passt auch sehr gut zum Thema Glauben. 

Wundergeschichten

Die Bibel ist voll von Wundergeschichten, von Mose, der das Meer teilt, über die Propheten, die ganz konkret Dinge voraussagen bis hin zu Petrus, der über das Wasser laufen kann. Daneben all die Geschichten von Jesus, wie er Sünde vergibt, wie er heilt, befreit, Blinde sehend macht und vor allem: wie er nach seiner Kreuzigung von den Toten aufersteht und vor den Augen seiner Jünger zu seinem himmlischen Vater aufsteigt.

Über die Jahrhunderte hinweg haben die Menschen an diese Geschichten geglaubt. Aber irgendwann begann in Europa die Zeit der Aufklärung, in der man versuchte, alles zu erklären. Und, was man nicht erklären konnte, das gab es schlicht und einfach nicht. Und Wunder gehörten dazu. Es entwickelte sich die sogenannte „liberale Theologie“. Einer ihrer größten Vertreter war der Theologe Rudolf Bultmann. Weil er selbst keine Wunder erlebte, vertrat er die These, dass es Wunder nicht gebe.

In seinem Buch „Neues Testament und Mythologie“ schreibt er 1941 auf Seite 18: „Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben“ (Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/rudolf-bultmann). Bultmann spricht vom „Entmythologisieren der Bibel“.

Wunder Gottes erleben

Man kann aber auch anders an das Thema gehen. Vielleicht werde ich nie das Meer teilen können (ich bin ja auch nicht Mose), vielleicht auch nie auf dem Wasser gehen (ich heiße ja auch nicht Petrus) – das bedeutet aber nicht, dass ich nicht Wunder Gottes erlebe.

Der Prophet Micha (740-670 v. Chr.) hat es vorgemacht, wenn er betet: „Herr, vollbringe Wunder für uns wie damals, als unsere Vorfahren aus Ägypten auszogen“ (Micha 7,15 HfA). Ich weiß nicht, ob Rudolf Bullmann je um Wunder gebetet hat, aber ich weiß: Wenn ich nicht um Wunder bitte, werde ich keine erleben. 

Wunder sind reell

Bei mir selber hat es Jahre gedauert, bis ich mich getraut habe, Gott das erste Mal um sein übernatürliches Eingreifen zu bitten. Wunder sind keine Mythen, Wunder sind reell. Ich erlebe sie nicht jeden Tag, aber ich erlebe sie.

Lass uns nicht nur heute, sondern ab sofort, verstärkt das tun, was schon der Prophet Micha tat, darum bitten, dass Gott Wunder tut.

Hast du schon einmal Wunder erlebt? Dann schreib uns doch bitte (grüner Button) einen Kommentar!

Sei gesegnet!

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de