Erstaunte Augen

Oft werde ich gefragt, ob ich denn die Wunder, die in der Bibel beschrieben werden, glaube. Ich ernte dann oft erstaunte Augen, wenn ich sage, dass ich die Geschichten glaube – immerhin haben sie es doch in die Bibel geschafft.

Wundergeschichten

Ich gebe zu, dass manches für unsere heutigen, aufgeklärten Ohren unglaubwürdig klingt. Da ist die Frau, die seit ihrer Kindheit krank ist und ihre Chance sieht, als Jesus gerade auf dem Weg ein Kind zu heilen, an ihr vorbeigeht. Sie berührt von hinten den Saum seines Gewandes und ist von einer Sekunde zur anderen geheilt (Matthäus 9,18-22). Da ist der Mann, von dem gesagt wird, er wäre von Dämonen besessen, so verrückt ist er – Jesus treibt diese bösen Geister aus ihm aus und jagt sie in eine Herde Schweine, die sich dann von der Klippe in den Tod stürzen (Matthäus 8,28-34) und viele weitere Wundergeschichten.

Ich muss gestehen: Auch, wenn heute viele Menschen sagen: „So etwas geht doch gar nicht!“, so glaube ich, dass diese Geschichten wahr sind. Auch die Berichte davon, wie Jesus Blinde geheilt hat (z. B. Johannes 9,1-18).

Weg zum erfüllten Leben

Ich glaube aber erst recht, dass Jesus unsere Blindheit, deine und meine, heilen möchte. Ein Mensch, der Gott nicht kennt, ist auf diesem Auge blind. Er sieht geistliche Dinge nicht, kann sie nicht erkennen. Er kann nicht erkennen, dass es Gott gibt, er erlebt seine Liebe und sein Wirken nicht. Er weiß nicht, dass ein Mensch mit diesem Gott versöhnt werden kann und dass sich Gott danach sehnt. Er erlebt Gottes Liebe nicht und sieht nicht Gottes Licht, dass ihm (ihr) den Weg zu einem erfüllten Leben zeigen möchte, das einst in der Ewigkeit bei Gott endet.

Geistlich blind

Ein Mensch, der Gott nicht kennt, ist geistlich blind. Da kann ich jammern und zetern, es ändert nichts an der Tatsache. Er wird Glaubensdinge maximal von außen beobachten können, aber Gott nie selbst erleben. Genau diese Blindheit will Gott in unserem Leben heilen. Der Prophet Jesaja hat das einst so beschrieben: „Ich führe Blinde einen neuen Weg, einen Weg, den sie nicht kannten, lasse ich sie gehen. Ich werde die Dunkelheit vor ihnen hell machen und den holprigen Weg vor ihnen ebnen. Diese Dinge werde ich ausführen und nicht davon ablassen“ (Jesaja 42,16).

Blindheit und Sehvermögen

Gott will und wird die Dunkelheit in uns und vor uns hell machen, wenn wir ihn in unser Leben einladen. Wir dürfen sehen – IHN sehen. Wir dürfen erkennen – IHN erkennen. Wir dürfen erleben, wie uns die „Tomaten vor den Augen“ weggenommen werden und werden sehen, wo Gott in der Vergangenheit schon überall in unserem Leben um unser Herz geworben hat. Noch mehr werden wir sehen, wo Gott uns den zukünftigen Weg ebnet. Das ist der Unterschied zwischen Blindheit und Sehvermögen.

Computerspiele

Das erinnert mich ein wenig an Computerspiele von früher: Je weiter ich gehe und so mehr und mehr das Land einnehme, desto mehr wird der schwarze Monitor sich in eine Landkarte mit Wegen und Zielen verwandeln. So ist das in meinem geistlichen Leben auch. In allen Bereichen meines Lebens, in die ich Gott hineinlasse, wird er mit seinem Licht der Liebe die Dunkelheit vertreiben, sodass ich sehen kann.

Verhaltensmuster

Jetzt liegt es an mir, ob ich bereit bin zu vertrauen und zu gehen oder ob ich weiter an alten Verhaltensmustern festhalte. Ich muss mich entscheiden, ob ich vertraue und ins Licht gehe oder in der Dunkelheit verharre.

Mach doch mal einen kleinen Selbstversuch und lasse dich als „Blinder“ eine Weile lang von jemandem führen. Verbinde dir die Augen und vertraue. Das hilft, Jesaja zu verstehen.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken sowie ein Song zum Tag – zum selbst Lesen oder weiterleiten – gibt es hier: https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary GottinBerlin.de