Mann steht an einer Weggabelung

Abschalten

Als der Präsident der Baptisten Kroatiens, Ivica Horwart, das christliche Camp beendete, das in unserem Urlaubsort stattfand, hatte er Tränen in den Augen. Immer wieder brach seine Stimme ab, als er sich bei allen Teilnehmern und Mitarbeitern bedankte. Ein Satz von ihm brachte mich sehr zum Nachdenken. Er sagte, er hätte ganze drei Tage der einen Woche benötigt, um wirklich vom Alltag abschalten zu können und sich ganz auf die Tage einlassen  zu können, so sehr stünde er im Moment beruflich und privat unter Spannung.

Zeit zum Durchatmen

Ich denke, das kennen wir alle, dass das Leben so voll ist, so stressig und anstrengend, dass wir kaum zur Ruhe kommen. Und wenn wir dann Zeit zum Durchatmen haben, dann hängen unsere Gedanken noch an allem Möglichen, nur nicht an der Ruhe.

Dabei ist Ruhe etwas, was uns Gott von Herzen gönnt. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Bibel sagt, Adam wäre am sechsten Tag erschaffen worden? Das bedeutet doch, dass das Erste, was er mitbekommen hat, der Ruhetag war.

Leider haben wir es ein ganzes Stück verlernt, wirklich Zeiten der Ruhe zu haben und schauen eher ungläubig auf fromme Juden, die den Sabbat so streng heiligen, dass sogar die Schritte gezählt werden, die sie am Ruhetag gehen.

Ruhe für unsere Seele

Dabei geht es Gott nicht nur um einen Tag ohne Arbeit. Gott möchte, dass unsere Seele Ruhe findet. Der Prophet Jeremia schreibt: „So spricht der Herr: Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau, fragt nach den Pfaden der Vorzeit, fragt, wo der Weg zum Guten liegt; geht auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!“ (Jeremia 6,16 EU).

Ruhe für die Seele, die oft so hin und her geschüttelt ist zwischen Sorgen und Ängsten, zwischen Wut und Verletzungen, zwischen Stress und Hektik. Wie gut tut manchmal ein Spaziergang allein im Wald, ein Verharren in einer einsamen Kapelle, auf einer Bank zu sitzen und in die Natur zu schauen.

Wenn die Seele zur Ruhe kommt, wenn wir uns besonders in stressigen Zeiten für den richtigen Weg entscheiden, dann tut uns das gut. Aber schon Jeremia konstatiert: „Sie aber sagten: Wir gehen nicht.“ (Vers 16).

Für wen ist der „Ruhetag“? Schon  ein Tag der Ruhe, ein Tag, an dem wir uns wirklich Zeit nehmen, abzuschalten, der Seele eine Pause zu gönnen dient dazu, dass wir „runterzukommen“. Oft genug bedeutet der Ruhetag ebenfalls Stress, auch wenn wir an ihm nicht arbeiten müssen.

Es ist gut, nach den Pfaden der Vorzeit zu fragen. Zu fragen, wo der Weg zum Guten liegt. Die richtige Entscheidung brauchen wir mehr denn je, wenn unser Leben voller Stress ist. Wann hattest du die letzte Stunde nur für dich allein?

Wann konntest du das letzte Mal so richtig abschalten, sodass deine Seele wirklich zur Ruhe gekommen ist? Wenn es unwichtig für uns wäre, es unser Leben einschränken würde, weil es eine Regel Gottes ist, er hätte sie uns nicht mit auf den Weg gegeben, denn Gott möchte, dass es uns gutgeht und wir unser Leben genießen können.

Nimm dir deinen (vielleicht vollen) Terminkalender zur Hand und schau, wann du dir Zeit für Ruhe nimmst. Es wird dir guttun!

Sei gesegnet!

„Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding“ (Johann Wolfgang von Goethe).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de