Vater und Kinder am See

Prägungen

In der Andacht gestern ging es um das Erbe, das unsere Vorfahren uns mitgegeben haben und das wir nun mit uns tragen. Eines dieser Erbstücke ist unser Bild von Gott. Wie wir Gott sehen, hat nicht nur damit zu tun, ob wir christlich erzogen wurden oder nicht, sondern in starkem Maße wird es davon geprägt, wie sich unser irdischer Vater verhalten hat. Ein christlicher Vater wird seinen Kindern versuchen nahezubringen, dass es einen noch viel besseren, liebenden Vater „im Himmel“ gibt, dem man absolut vertrauen kann. Ein Vater, der Jesus nicht kennt, kann dies natürlich nicht. Beides prägt ein Kind.

Vertrauen und Annahme

Viele Erwachsene, die ich kenne, haben Schwierigkeiten, ihrem himmlischen Vater zu vertrauen, weil ihr irdischer Vater niemand war, dem sie vertrauen konnten. Die Bibel sagt zwar: „Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder!“ (1. Johannes 3, 1 BB), aber es fällt vielen dennoch schwer, dies anzunehmen, eben weil das zu ihrem Erbe dazugehört.

Vater-Vakuum

Manche denken beim Wort Vater an einen Vater, der sie missbraucht hat oder geschlagen, vernachlässigt oder nicht geliebt. Sie sind geprägt davon, dass ihr Papa keine Zeit für sie hatte, sie und die Familie irgendwann verließ oder aus anderen Gründen nicht den Platz ausgefüllt hat, den ein Papa ausfüllen sollte. 

Diese Mauer zwischen ihnen und ihrem irdischen Vater verzerrt das Bild von Gott völlig. Natürlich ist kein Papa auf dieser Erde so gut wie Gott; kein Papa ist perfekt. Aber Gott als himmlischer Papa ist Vorbild, Blaupause dafür, wie ein irdischer Papa sein sollte.

Er sollte seine Kinder lieben, sie versorgen, trösten und beschützen, ihnen helfen, sie heilen, aufbauen, motivieren, fördern, nie aufgeben.

Was für ein Vater bin ich?

Ich frage mich oft: Was für ein Vater bin ich? Und welchen Einfluss hat die Tatsache heute noch, dass mein Vater unsere Familie verlassen hat, als ich noch ganz klein war. Ich mache ihm absolut keinen Vorwurf, aber ich weiß, dass mich das geprägt hat.

Frage dich heute zwei Dinge: Was für einen Vater hattest du selbst? Und wie sehr hat das dein Bild von Gott geprägt? Vielleicht ist es an der Zeit, dass dein inneres Kind geheilt wird, dass Gott dein Herz wieder herstellt.

Nur dann kannst du deine Beziehung zu Gott wirklich annehmen und genießen. Und wenn du selbst ein Vater bist, dann frage dich: Was für ein Vater bin ich für meine Kinder?

Studium der Namen Gottes

Ein Studium der Namen Gottes kann hier helfen, um ein besseres Bild zu bekommen und ein besserer Papa für ihre Kinder zu werden. Das wird dir auch helfen, deinen Kindern den Weg zu ebnen, Gott als jemanden zu erkennen, der sie liebt und immer für sie da ist.

Für mich ist ein Name von Gott besonders wichtig geworden, eben weil mein Vater uns früh verlassen hat: Jehova-Schammah, „Der Herr ist da“ (Hesekiel 48:35). Dieser Name bringt Sicherheit, die von allen Vätern praktiziert werden sollte.

Eine solche Suche nach den Namen Gottes wird Wahrheit in dein Leben bringen gegen die Lüge, die ein Vater-Vakuum dir vielleicht eingeredet hat. Gott kann, er will und er wird deine Wunden heilen, denn er ist ein Papa voller Mitgefühl, voller Liebe, der mit offenen Armen auf dich wartet.

Er will für dich und deine Nachkommen immer noch das sein, was David in einem seiner Lieder beschreibt: „Gott ist unsere sichere Zuflucht, ein bewährter Helfer in aller Not“ (Psalm 46, 1 BB).

Sei gesegnet!

„Gott kann ein zerbrochenes Herz heilen, aber er braucht alle Teile“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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