Eine weiße Feder schwimmt auf dem dunklen Wasser

Kriegsgefahr

Europa steht am Rande eines neuen Krieges. Jede der beiden Seiten wirft der anderen Lüge vor, jede wetzt die Messer, jede ist bereit, für die eigenen Interessen Blutvergießen in Kauf zu nehmen. Die Menschheit scheint aus der Geschichte nichts gelernt zu haben und aufgehört haben zu beten. So mancher Regierende nutzt Menschen wie Material, das man opfern kann. 

Selten war die Kriegsgefahr in den letzten Jahrzehnten so groß in Europa und so nah vor der eigenen Haustür. 

Vor ein paar Tagen kursierten Bilder im Internet, auf denen Menschen zu sehen waren, die im Schnee knieten. Darunter war der Kommentar zu lesen: „Ukrainische Christen beten im Freien, im Schnee, für ihr Land in dieser Phase der Kriegsgefahr.“  

Ja, Gebet ist auf jeden Fall eine bessere Antwort auf Konflikte als Waffen und Panzer. Wie sehr sehnen wir uns in solchen Situationen, Gott würde eingreifen, mal richtig mit der Faust auf den Tisch hauen, so richtig aufräumen. Lasst uns für Frieden beten!

Kämpfen

Warum zeigt Gott nicht seine Macht? Warum stoppt er nicht übernatürlich die Panzer und die, die dafür verantwortlich sind? Sind  es nicht Christen auf der einen Seite, die gegen Christen auf der anderen Seite zu kämpfen bereit sind?

Die Geschichte, wie Gott dem Propheten Elia begegnet, hat mir in diesem Zusammenhang gezeigt, dass Gott eben anders ist, als all unsere Schubladen, in die wir ihn gerne stecken: 

„Da antwortete ihm der HERR: »Komm aus deiner Höhle heraus und tritt vor mich hin! Denn ich will an dir vorübergehen.« Auf einmal zog ein heftiger Sturm auf, riss ganze Felsbrocken aus den Bergen heraus und zerschmetterte sie. Doch der HERR war nicht in dem Sturm. Als Nächstes bebte die Erde, aber auch im Erdbeben war der HERR nicht. Dann kam ein Feuer, doch der HERR war nicht darin. Danach hörte Elia ein leises Säuseln. Er verhüllte sein Gesicht mit dem Mantel, ging zum Eingang der Höhle zurück und blieb dort stehen“ (1. Könige 19, 11-13 HfA).  

Mit der Faust auf den Tisch hauen

So mächtig Gott auch ist, so viel Macht er auch hat – er begegnet Menschen im Stillen. Er wird weder im Konflikt um die Ukraine, noch in unserem Leben mit der Faust auf den Tisch hauen, nicht lautstark seinen Plan verkünden. 

Das wird er tun, wenn Jesus einst zurückkommt und den Folgen des Egoismus von uns Menschen ein Ende setzt. Aber er tut es nicht, wenn Kriegsherren Böses planen und auch nicht, wenn wir an der Schwelle der Sünde stehen. 

Stell dir vor, er würde es. Du bist kurz davor, etwas zu tun, von dem du weißt, dass Gott es verachtet. Dein Herz (dein Egoismus) treibt dich dennoch. Und stell dir vor, Gott würde dann mit der Faust auf den Tisch hauen und dich mit göttlicher Stimme anbrüllen: „Stopp! Tu es nicht!“ Ich denke, mein Herz würde in dem Moment aufhören zu schlagen.

Kann man meine kleine Sünde mit der Gefahr eines Krieges vergleichen? Nach menschlichen Maßstäben nicht – wohl aber nach Gottes Maßstäben, denn Sünde ist Sünde. 

Macht also Gebet überhaupt Sinn? Oh ja! Denn Gott tut heute noch Wunder. Gott wirbt immer noch um Herzen – von dir und mir ebenso, wie von Mächtigen und Herrschern. Aber er kommt eben nicht im Sturm, nicht im Feuer – er kommt leise, sodass nur die hören, die zuhören.

Für den Frieden beten

Beten wir darum, dass es keinen weiteren Krieg in Europa gibt – und beten wir inständig. Beten wir darum, dass der Frieden siegt, der Frieden zwischen den Nationen, aber noch viel mehr: der Frieden Gottes. 

Beten wir für die Ukraine und für Russland – aber noch mehr, dass Gott dort Menschen anrührt, bewegt, verändert – die Führenden und die Geführten. Und erweitern wir dieses Gebet auf uns und unser Land, denn auch wir brauchen es, dass mehr Menschen das leise Anklopfen, das leise „Säuseln“, die leise Stimme Gottes hören.

Bist du bereit? Zu beten und zu hören?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de