Nie zu jung und nie zu alt

Wo unterrichtet man was?

Vor ein paar Tagen unterhielt ich mich mit einer Kollegin, die Religion an der Oberschule unterrichtet. Wir sprachen kurz über die Unterschiede unseres Jobs an der Grund- und an der Oberschule und kamen irgendwie auf Jona. Als ich der Kollegin sagte, ich würde Jona eher in der zweiten Klasse behandeln, war sie sehr erstaunt, denn solch ein „tiefes“ und „intensives“ Thema gehöre ihrer Meinung nach nun wirklich an die Oberschule.

Jüngere Kinder würden doch gar nicht verstehen, um was es in dem Buch wirklich ginge. Mich brachte dieses Statement zum Nachdenken – und ich kam zu dem Schluss: Vielleicht sollten wir Texte der Bibel gar nicht für Altersgruppen einteilen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott einem Grundschul-Kind etwas anderes sagen möchte, als einem Jugendlichen, einem Erwachsenen oder einem Senior. Gott wird je nach Altersgruppe, geistlicher Reife und Offenheit für jeden eigene Schwerpunkte setzen.

Nie zu jung und nie zu alt

Die Bibel ist Gottes Kommunikationsmittel Nummer eins für alle Generationen. Deshalb ist man auch nicht „fertig“, wenn man sie einmal von vorn bis hinten gelesen hat. Das wäre so, als wenn ich behaupten würde, ich hätte genügend mit meiner Frau geredet. Es reicht, wenn wir jetzt schweigend einfach so nebeneinander her leben.

Im 2. Brief an Timotheus-Brief lesen wir. „Von Kindheit an bist du in der Heiligen Schrift unterwiesen worden, und sie kann dich weise machen, die Rettung anzunehmen, die der Glaube an Christus Jesus schenkt! Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und kann uns lehren, was wahr ist, und uns erkennen lassen, wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun. Durch die Schrift bereitet Gott uns umfassend vor und rüstet uns aus für alles, was wir nach seinem Willen tun sollen“ (2. Timotheus 3, 15-17 NLB).

Brauchst du Rat?

Wenn du mit Gott sprechen möchtest, wenn du Antworten suchst, wenn du Weisheit und Rat brauchst, dann lies die Bibel. Wenn du möchtest, dass Gott dir antwortet, dass er konkret in dein Leben spricht, dann schlag sein Wort auf und lies.

Vier kleine Tipps möchte ich dir mitgeben – egal, ob du Grundschüler, Jugendlicher, Erwachsener oder Senior bist.

1. Nimm dir Zeit. Für mich ist morgens die beste Zeit, um Zeit mit Gott zu verbringen, deshalb schreibe ich auch meine Andachten immer kurz nach dem Aufstehen. Aber wenn für dich eine andere Zeit gut ist, dann plane diese ein, so wie du Zeit zum Waschen oder Zähneputzen einplanst.
2. Bereite dich vor. Such dir einen Platz, an dem du gerne bist. Im Sommer auf dem Balkon? In deiner Kuschelecke? Am Schreibtisch mit einer brennenden Kerze? So wie man sich mit einem Freund oder einer Freundin auch an einem Ort trifft, an dem man sich wohlfühlt, so solltest du es mit Gott auch tun.
3. Nutze Hilfen. Es gibt unzählbare Hilfen, die dich unterstützen können: Bibel-Lesepläne, Kommentare, Bücher mit Hintergrundinformationen. Das macht das Bibellesen spannender. Lege dir am besten auch etwas zu schreiben bereit. Ich habe oft erlebt, wie ich einen Impuls von Gott bekam, der schon wieder aus meinem Kopf verschwunden war, bevor ich die Passage zu Ende gelesen hatte.
4. Bereite dich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich vor. Bete vor dem Bibellesen, dass Gott zu dir sprechen soll, dass er dir Dinge erklären und dich anrühren darf. Gottes Geist hat versprochen, uns in alle Wahrheit zu führen – aber dazu müssen unsere Ohren für ihn gespitzt sein.Du siehst, es ist ähnlich, wie ein Treffen mit einem guten Freund oder einer guten Freundin. Auch dort musst du Zeit investieren, dich auf den anderen einstellen, zuhören, deinen Fokus ausrichten und eine gute Zeit haben. So ist es bei Gott auch.

Aber es funktioniert eben nur, wenn ich es auch tue – ganz wie bei anderen Freundschaften auch.

„Lesen Sie doch mal die Bibel!“ (Nina Hagen).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com